Mitgliederversammlung Gütegemeinschaft Estrich und Belag

Anhaltend positive Resonanz


Immer mehr Estrichleger erkennen den Wert des Gütezeichens für Estrich, RAL-RG 818, und treten der Gütegemeinschaft bei. "Unser Gütesiegel ist ein hervorragendes Marketinginstrument, das Transparenz und Sicherheit im Baubereich schafft", stellte Güteschutz-Obmann Manfred König auf der Mitgliederversammlung seiner Organisation am Rande der Jahrestagung Estrich und Belag in Linstow fest. Auch wenn die Zahl der Mitglieder insgesamt stagniert, könne man vor der Hintergrund der schlechten Konjunkturlage zufrieden sein, zumal die Austritte fast ausnahmslos durch Insolvenzen begründet waren. Unterm Strich erfahre der Güteschutz damit weiterhin eine positive Resonanz. Die Entwicklung im Detail:

- 1999: 6 Austritte, 5 Eintritte
- 2000: 10 Austritte, 6 Eintritte
- 2001: 5 Austritte, 9 Eintritte
- 2002: 9 Austritte, 9 Eintritte

König führte die Eintritte vor allem auf die verstärkten Werbeaktivitäten der Gütegemeinschaft und die redaktionelle Berichterstattung in der Fachpresse zurück. Ein positiver Trend lasse sich bereits jetzt auch für das Jahr 2003 erkennen.

Bezüglich der Konformitätsnachweise nach DIN EN 13813 für Estrichmörtel werden derzeit Abstimmunggespräche mit dem Institut für Baustoffprüfung und Fußbodenforschung (IBF) in Troisdorf geführt. "Mein Ziel ist es, dass jeder Mitgliedsbetrieb, der die Bedingungen zur Erlangung des Gütesiegels - sprich Prismenprüfung - erfüllt hat, gleichzeitig, ohne weitere Prüfkosten, das CE-Zeichen erlangt, wenn er das so genannte Handbuch für seinen Betrieb erstellt", betonte König. Bei der Erstellung des Handbuches könne auf die Erfahrungen des IBF zurückgegriffen werden.

Mit einem Informationsblatt für Architekten und Bauherren sollen auch diese verstärkt über die Bedeutung des RAL-Gütezeichens für Estriche und deren Vorteile bei der Wahl entsprechend zertifizierter Betriebe aufgeklärt werden. Der Güteschutz-Obmann forderte die anwesenden Mitgliedsbetriebe auf, das Informationsblatt im Rahmen der Eigenwerbung zu nutzen und an die Auftraggeber weiterzureichen. Außerdem sollten die Betriebe das Gütezeichen konsequent nach außen "mit einem einheitlichen Erscheinungsbild" darstellen, um am Markt erfolgreich zu sein. Dazu beitragen soll auch der beschlossene Internetauftritt der Gütegemeinschaft, bei dem die Mitgliedsunternehmen "verlinkt" und dadurch einfach von potentiellen Auftraggebern gefunden werden können.

Bilanz der Prismenprüfungen

Dipl.-Ing. Egbert Müller vom IBF stellte die Ergebnisse der Eigen- und Fremdüberwachung des vergangenen Jahres vor: Insgesamt wurden 760 Prismenprüfungen durchgeführt. Nicht alle eingesandten Proben bestanden die Prüfung in punkto Festigkeitsanforderungen, wobei in erster Linie Zementestriche betroffen waren, die an der Baustelle gemischt wurden. Müller nannte verschiedene Ursachen für zu geringe Festigkeiten:

- Verwendung zu feinkörniger Zuschläge
- ungeeignete oder falsch dosierte Zusatzmittel
- zu hohe Wasserzugabe
- zu geringe Mischzeiten
- zu hohe Mischerfüllung

Bei den Trittschallmessungen war gegenüber den Ergebnissen des Vorjahres keine wesentliche Veränderung feststellbar. Die in DIN 4109 gestellten Anforderungen wurden in der Regel eingehalten. Bei den nicht beanstandeten Prüfungen waren teilweise Schallbrücken durch Arbeiten von Nachfolgegewerken verantwortlich.

Müller wies darauf hin, dass seit letztem Jahr ein Soll-/Ist-Vergleich hinsichtlich der gemessenen Trittschalldämmung durchgeführt wird. Angegeben ist der für die überprüfte Deckenkonstruktion rechnerisch zu erwartende bewertete Norm-Trittschallpegel. Hintergrund bildet ein Urteil des Bundesgerichtshofes, wonach der zu erbringende Schallschutz nicht nach den Mindestwerten der Norm, sondern danach bewertet wird, welcher Wert mit einer vertraglich vereinbarten Konstruktion erbracht werden kann. Danach kann möglicherweise bereits eine geringe Unterschreitung des rechnerisch möglichen Schallschutzes als Mangel ausgelegt werden.

Güteschutz-Neueintritte 2002:
- K. König & Söhne Nf. GmbH, Koblenz
- Müller-Estrich GmbH, Salem-Beuren
- K.D. Christiansen, Leck
- Reppenhagen Estrich-Technik GmbH
- GTE Giesecke GmbH Fußbodenbau
- Rodenbusch 02 GmbH
- Fußboden Sauer GmbH
- Estrichbau Lampe GmbH
- Estrichbau Buchner GmbH

Gütezeichen-Neuzertifizierungen 2002:
- Fußbodenbau Ruhland GmbH, Wertheim (für Anhydritestrich)
- Schäfers Fußbodenbau GmbH, Delbrück-Anreppen (für Calciumsulfatestrich)
- GTE Giesecke GmbH, Kirchseelte (für Calciumsulfatestrich)
- Nolte Ausbau GmbH, Wolfsburg (für Zementestrich)
- Estrichbau Lampe GmbH, Diekholzen (für Zementestrich)
- NFT Nehring Fußbodentechnik Rathenow GmbH, Rathenow (für Zementestrich)
- Schäfers Fußbodenbau GmbH, Delbrück-Anreppen (für Zementestrich)
- K. König & Söhne Nf. GmbH, Koblenz (für Zementestrich)
aus FussbodenTechnik 03/03 (Wirtschaft)