Home Decor

Mit gelungener Metamorphose


Münchberg - "Wir sind noch gut dabei", schätzt Geschäftsführer Hanns Bergmann die aktuellen Befindlichkeiten von home decor, der Tochterfirma von Stoeckel & Grimmler, ein. 1977 als reiner Tischdecken-Hersteller gegründet, war schon vor über einem Jahrzehnt begonnen worden, das Produktspektrum zu erweitern.

Jetzt ist der Betrieb Anbieter eines komplexen Programms an Heimtextilien für das gehobene Wohnambiente. Bei Geschäftsjahresschluss zum 31. Juli konnte man entgegen dem Branchentrend ein leichtes Umsatzplus verbuchen.

Die Neuorientierung geht zurück auf die Zeit um 1990. Bis dahin fungierte home decor faktisch als "Handlanger" von Stoeckel & Grimmler und vernähte deren Dekostoff-Überhänge vor allem zu Tischdecken und einfachen Kissen. Am Markt erwies sich aber, dass Einzelprodukte immer schwieriger abzusetzen waren. Demzufolge bemühte man sich um neues Profil: Fertige Lösungen für Produktkombinationen; Erzeugnisse für das gehobene Wohnambiente - und das aus einer Hand. Ganz konkret sind das Produktprogramme vom umfassenden Tischwäschesortiment über ein solches an Kissen, über Stuhlhussen und Sitzwürfel bis hin zum Bett- bzw. Couchüberwurf, jeweils kombiniert mit einem Musterfenster aus Gardinen und Dekoschals.

Das Profil konnte noch geschärft werden, nachdem bei Stoeckel & Grimmler vor reichlich Jahresfrist komplett auf Buntgewebe umgestellt wurde. "Mit der Verarbeitung dieser Gewebe ist home decor aus der Vergleichbarkeit weitgehend heraus", benennt Hanns Bergmann den Wettbewerbsvorteil, der freilich mit Qualität und einem für den Kunden vorteilhaften Preis-Leistungsverhältnis gepaart sein müsse. Home decor könne diesem unabdingbaren Marktanspruch genügen. In dem Zusammenhang sei allerdings unumgänglich gewesen, 2003 die Kostenstrukturen tief greifend zu bereinigen und die Konfektion - außer Musternäherei - auszulagern. "Das zurückliegende Jahr gestaltete sich zum Jahr der Konsolidierung."

Zwar habe sich der Kundenkreis reduziert, aber insgesamt sei mehr Umsatz getätigt worden. Zugleich veränderte sich die Kundenstruktur. Neue Kunden sind Verleger, Einkaufskonzerne, Fachmärkte und vor allem Möbelhäuser; "der Möbelhandel hat die Fläche, unsere komplexen textilen Ausstattungsprogramme auch repräsentativ zu zeigen." 95 Prozent des Umsatzes im gerade beendeten Geschäftsjahr wurden noch in Deutschland gemacht. Mit Blick auf die Schweiz, Österreich, die Benelux-Länder und Frankreich steht bei home decor eine Verkaufsoffensive an, wie Hanns Bergmann ankündigte.

Das oberfränkische Unternehmen bringt jährlich zwei Kollektionen auf den Markt; das sind jeweils bis zu 20 Themenprogramme zuzüglich Standards. Die Maxime bei Produktentwicklung und Gestaltung heißt erklärtermaßen: Möglichst "anders" sein; z.B. wird - das aktuelle Angebot betreffend - "weihnachtliches neu interpretiert" zu haben sein. Dabei sind die in sich kompakt zusammen gestellten Erzeugnisprogramme auch untereinander kombinierbar; und dies, weil man sich auf Themen in wenigen Farbwelten konzentriert.

Kompakt, aber in sich breit gefächert, stellen sich die einzelnen Sortimente dar, die als Programme offeriert werden. Kein Tischwäschemaß, das es nicht gibt, und Sondermaße bieten sich bis 270 cm Breite an. Kissenhüllen gibt es in drei Größen und in Konfektionsvarianten, Kissen als Stepp- bzw. Stuhlkissen, als Zierkissen auch in Sternenform und als Matratzenkissen. Plaids als Bett- bzw. Couchüberwürfe sind in den Größen 160/265, 265/265 und 265/230 cm sowohl in Web- als auch Druckstoffthemen lieferbar. Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich die Sitzwürfel und Sitzsäcke in unübertroffener Dessinvielfalt, die wie Stuhlhussen das Angebot abrunden.
aus Haustex 07/04 (Wirtschaft)