Borbo / Vegro Textilproduktion

Zuspruch des Handels für hohen Qualitätsstandard

BOCHOLT/KIRSCHAU - In den vergangenen Wochen wurde das Borbo-Sortiment an Wohn- und Schlafdecken zielgruppenorientiert weiterentwickelt, mit dem jetzt zum Herbstgeschäft durchgestartet wird, heißt es aus dem Kreativbereich der Vegro Textilproduktion GmbH. Mit der vor zehn Jahren im sächsischen Kirschau seitens Borbo installierten 100-prozentigen Eigenproduktion kann die Firmengruppe inzwischen auf einen stabilen, hohen Qualitätsstandard verweisen.

Dem Anspruch will die Borbo-Angebotspalette in ganzer Breite genügen. Was das brandaktuelle Design anbelangt: Entsprechend der Aussage "Wohn- und Schlafdecken zum Wohlfühlen" werden Dessins und Farbigkeit der Borbo-Deckenkollektion von der jeweiligen Stimmung der Umgebung getragen, wie vom Kreativbereich den gestalterischen Grundsätzen vorangestellt wird. Grafische Reduziertheit in zurückhaltenden neutralen Tönen habe ebenso Bedeutung wie ausgefallene Ornamentik und Fantasiemuster in lebhaften warmen Farben. Das anhaltende Bedürfnis nach Wärme und Geborgenheit finde reichlich Resonanz in verschiedenen Themengruppen. So beeinflusst Ostasien unübersehbar die Dessinierung als reichhaltiges Thema und die Welt Afrikas setzt sich immer mehr in lebhaften Formen, strukturierten Flächen und kontrastreicher Farbigkeit durch. Auch orientalische Gestaltungselemente in warmen harmonisch abgestimmten Farben - verspielt romantisch einerseits, klassisch streng andererseits - spielen im Kollektionsaufbau eine wichtige Rolle. Die Abrundung dieser Themen durch farblich passende Unis in beliebiger Konfektion wie Samtveloursband, Franse oder Kettelstich werde sich als inspirierend und verkaufsfördernd erweisen.

Zum Herzstück der Borbo-Kollektion wurde die hochaktuelle Baumwoll/Dralon-Decke Colana ausgebaut; "in der gewohnt guten Verarbeitungsqualität, anschmiegsam weich und besonders dicht im voluminösen Flor entspricht sie den Wünschen anspruchsvollster Endverbraucher." Die Dessinierung greift auf klassische und grafische Motive zurück, wobei moderner Linienführung gegenüber verspielten Details Vorrang gegeben wurde. Ergänzend zum im Markt bereits gut etablierten Jacquard-Sortiment wurde die Qualität Colana Relief Plus eingeführt, die durch neue Optik und universelle Farbgebung attraktive Umsätze erwarten lasse. "Im hochwertigen Artikel Visiona/Visiona Plus werden orientalischer Dessinmix in reicher Gold-Rot-Palette und reliefartige Ornament- und Fantasiemuster für Zuspruch des Handels sorgen."

In dem Zusammenhang von Borbo/Vegro ein Blick voraus: Bei der in 2004 dann auf zwölf Farben erweiterten Uni-Kollektion wird auf eine eher kräftige Kolorierung gesetzt; andere neue Akzente sollen mit Dessinierungen im Trend junger Verbraucher gesetzt werden. Borbo wird demnächst auch mit einer in seinem Sortiment neuen Qualität aufwarten. Vorbereitet wird der Marktauftritt einer Microfaserdecke; ein Fleece-Erzeugnis aus der Feinfaser Leacryl, uni und jacquardgemustert. Der auf den ersten Blick gegebene voluminöse Eindruck bestätigt sich beim Griff in die etwa 1.300 g leichte Decke, wie sich der HAUSTEX-Korrespondent überzeugen konnte.

Jahrzehnt fruchtbringender Zusammenarbeit

Mit der Gründung der Vegro Textilproduktion GmbH durch Borbo/Bocholt im Zuge der Privatisierung ehemaliger Volkseigener Betriebe (VEB) der DDR zum 1. Juni 1993 wurde die Grundlage für die erfolgreiche Fortsetzung der langjährigen Tradition der Deckenherstellung in Kirschau gelegt. Das Deckengeschäft war hier über viele Jahre Hauptproduktionslinie des ehemaligen VEB Vegro, der Mitte 1990 noch 3.300 Beschäftigte hatte. Nach dem politischen Umbruch sowie der Währungsunion ging diese Zahl rapide zurück. Waren 1992 im Deckenbereich noch 700 Leute beschäftigt, sind es nach erfolgter Privatisierung nur noch 120. Dieser Mitarbeiterstamm konnte über das zurückliegende Jahrzehnt gehalten werden. Dr. Wolfgang Hain, Werkleiter und Prokurist von Vegro im Rückblick: "Als wir 1993 anfingen, hatten wir uns das Ziel gesetzt, pro Jahr etwa eine Million Decken zu produzieren; teilweise noch vollstufig, vom Spinnen über Weben und Rauhen bis hin zur Konfektion. Die Fertigungsmenge konnte von Jahr zu Jahr bei gleicher Belegschaft erhöht werden. 1997 verließen sogar 1,5 Millionen Decken den Betrieb."

Seit der Privatisierung ist jährlich investiert worden, z.B. in neue Heizungsanlagen, in die Sanierung von Gebäuden und die Renovierung des Maschinenparks. Neben den bekannten und schon seit vielen Jahren in Kirschau gefertigten Acryldecken - sie machen bis heute etwa 25 Prozent der Produktion aus - entstehen besonders hochwertige Decken aus Mischgarn oder reiner Baumwolle. "Gegenwärtig befinden wir uns in einer weiteren Investitionsphase mit dem Ziel, durch Einsatz modernster, hochtourig laufender Webmaschinen die benötigte Textilfläche für ca. 1,7 Millionen Decken in regulärer 3-Schicht-Arbeit herzustellen und dementsprechend die Rauherei-Kapazität durch hocheffektive, elektronisch gesteuerte Maschinen so abzugleichen, dass ein kontinuierlicher Produktionsablauf gewährleistet ist", wie Dr. Hain die Perspektive des Produktionsstandortes veranschaulicht.

Der Vertrieb der bei Vegro in Kirschau produzierten Decken erfolgt durch die Firma Borbo-Decken in Bocholt, zu der auch 30 Mitarbeiter vor Ort in der Oberlausitz gehören, die sich um den Vertrieb und den Versand der Ware kümmern. Ihren Absatz finden die Decken vorwiegend in Deutschland, skandinavischen Ländern, Österreich und auch in Japan. Abnehmer sind insbesondere Warenhausketten, Versandhäuser und der Fachhandel.
aus Haustex 07/03 (Wirtschaft)