BTE mahnt

Rabatt-Aktionen zu Saisonbeginn schaden

KÖLN -Mitte März tagte das BTE-Präsidium unter der Leitung von Präsident Klaus Magnus in Köln. Dabei wurde konstatiert, dass die Umsätze in der Branche nach wie vor schwach seien.

Abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen liegen fast alle Sortimentsbereiche unter dem ohnehin bereits schlechten Vorjahr. Auch für die nähere Zukunft äußerte man sich überwiegend skeptisch. Aufgrund der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Situation sieht das Präsidium vor 2004 kaum echte Chancen für eine Besserung.

Kritisiert wurde vor allem, dass einzelne Firmen bereits zu Saisonbeginn die Kunden mit Rabatt- oder Reduzierungsaktionen locken. Damit würde - vor allem im Markenbereich - der Markt massiv gestört, die Mode entwertet und die Kunden noch stärker zu Schnäppchenjägern erzogen. Das BTE-Präsidium appelliert deshalb an alle Markenlieferanten, im eigenen Interesse im Rahmen ihrer Vertriebspolitik verstärkt darauf hin zu arbeiten, dass ihre Ware nicht zu früh reduziert wird.

Unverständnis äußerte das BTE-Präsidium darüber, dass das Modeangebot für die große und weiter wachsende Gruppe der Frauen ab ca. 45 Jahren immer noch nicht marktgerecht ist. Vor allem die Passform der angebotenen Kollektion berücksichtigt die körperlichen Gegebenheiten dieser Zielgruppe oft nur unzureichend. Die Folge sind verschenkte Umsätze in einer kaufkräftigen und auch ausgabebereiten Kundenschicht. Allerdings wurde ebenfalls konstatiert, dass bei Vorliegen eines entsprechenden Lieferanten-Angebotes der Handel auch mutiger einkaufen muss. Erfahrungen mit entsprechenden Spezialkonzepten des Fachhandels sind positiv.

Mit großer Sorge sieht man die immer restriktivere Kreditvergabepraxis der Banken, die bereits zu einigen Insolvenzen im Textilfachhandel geführt hat. Vor allem die Großbanken verabschieden sich zunehmend vom Mittelstand. Ob die Sparkassen und Volksbanken dies auffangen können, ist fraglich. Angesichts der aktuell sehr niedrigen Zinsen sollte aber ggf. versucht werden, sich dieses günstige Niveau über eine Umschichtung von kurzfristigen in mittel- bis langfristige Verbindlichkeiten zu sichern. Bezüglich der Messe-Entwicklung unterstützt der BTE weiterhin die Idee des konzentrierten und zeitsparenden Einkaufs an einem Messeplatz. Strikt abgelehnt werden Versuche, außerhalb der Düsseldorfer Messe weitere Showrooms zu etablieren. Das BTE-Präsidium erneuerte deshalb seinen Appell an alle Lieferanten, ihre Kollektionen auf der CPD zu zeigen. Zur Begrenzung der Kosten der Aussteller wurde empfohlen, sich ggf. auf das Notwendige (Ware, persönliche Kontakte) zu beschränken.
aus Haustex 05/03 (Wirtschaft)