Sandler AG

Investition in neue Technologie

SCHWARZENBACH - Die Sandler AG schloss das Jahr 2002 mit einem Umsatz von 126 Mill. Euro ab. Damit konnte trotz der allgemein schwierigen wirtschaftlichen Situation der Vorjahresumsatz erreicht und der Exportanteil von 60 Prozent gehalten werden.

Grundlage dafür waren Qualitätsbewusstsein auf allen Unternehmensebenen, markt- und kundenorientiertes Handeln sowie ein konsequenter Innovationskurs in den Märkten Technik, Hygiene, Möbel und Mode. Neben dem wichtigen Marktsegment Hygiene haben sich die technischen Vliesstoffe sehr positiv entwickelt. Im Bereich Car Acoustics hat das Unternehmen einen seiner Entwicklungsschwerpunkte gesetzt. Im Rahmen eines von der bayerischen Staatsregierung geförderten Forschungsprojektes wurde gemeinsam mit einem namhaften bayerischen Automobilhersteller sowie einem großen Automobilzulieferer ein Computer-Simulationsprogramm entwickelt, mit dessen Hilfe die akustischen Eigenschaften von Vliesstoffen unter verschiedensten Bedingungen berechnet werden können. Damit werden Zeitaufwand und Kosten bei der Entwicklung komplizierter Schalldämmteile in der Autoindustrie deutlich verringert.

Der Bereich Automotive soll vergrößert und damit ab 2005 zunächst weitere 50 qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen werden. Nach Möglichkeit soll diese Investition am Unternehmensstandort Schwarzenbach realisiert werden. Da es sich hier aber um eine strategisch wichtige Entscheidung handelt, werden auch die Ansiedlungsbedingungen in der näheren und weiteren Umgebung nochmals überprüft.

Schon im Jahr 2003 investiert Sandler entgegen der allgemeinen Investitionszurückhaltung 15 Mill. Euro in eine neue Verfahrenstechnologie. Herzstück der betreffenden Anlage ist ein so genanntes Spunlaced- bzw. Wasservernadelungsaggregat, mit dem neuartige Vliesstoffe für Feucht- und Trockenreinigungstücher sowie verschiedene technische Anwendungen hergestellt werden. Diese Investition ist ein wichtiger Baustein innerhalb der langfristien Unternehmensplanung.

Besondere Zeichen für den Erfolg in der Entwicklung und Produktion im abgelaufenen Jahr waren der erste Platz beim E.ON Bayern Energieförderpreis sowie die Verleihung zweier Awards des europäischen Vliesstoffverbandes.

Sowohl die weltpolitischen Unsicherheiten als auch die von geringer Investitionsneigung und Kaufzurückhaltung geprägte negative Prognose für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland wird zu einer großen Herausforderung für Sandler. Hinzu kommt eine investitionshemmende Steuer- und Abgabenpolitik der Bundesregierung. Ab diesem Jahr rechnet das Schwarzenbacher Unternehmen mit einer jährlichen Mehrbelastung an Steuern und Abgaben in Höhe von 1 Mill. Euro. Größter Brocken davon ist die Ökosteuer mit einer Erhöhung von 20 Prozent auf 60 Prozent bei Strom und Gas. Die Sandler AG wird sich mit ihren 460 hoch qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den besonderen Herausforderungen des neuen Jahres stellen und in der internationalen Vliesstoffindustrie weiterhin an führender Position mitspielen.
aus Haustex 04/03 (Wirtschaft)