25 Jahre Djawad Raz

Firmenjubiläum in der Hamburger Speicherstadt


Djawad Raz zeigte sich beeindruckt und bewegt: Mit solch einer positiven Resonanz hatte er zu seinem 25-jährigen Firmenjubiläum nicht gerechnet. Kollegen aus der Hamburger Speicherstadt brachten Blumen und Geschenke. Kunden reisten aus den europäischen Nachbarländern nach Hamburg an und überbrachten nicht nur Glückwünsche, sondern kauften bisweilen sogar über den tatsächlichen eigenen Bedarf hinaus aus Verbundenheit mit dem auf feine persische Teppiche spezialisierten Importunternehmen großzügig bei der Firma Djawad Raz Orient-Teppiche ein.

Ursprünglich hatte Djawad Raz geplant, wie in den Jahren zuvor an der Domotex 2004 in Hannover teilzunehmen. Doch dann entschloss er sich, von Mitte Januar bis zum Ende der ersten Februar-Woche einen Jubiläumsverkauf in den eigenen geschmackvoll gestalteten Räumen am Brooktorkai in der Hamburger Speicherstadt zu veranstalten. Raz: "Ich kann mich nur bei allen Kollegen und Kunden bedanken und hoffe auf eine weitere gute Zusammenarbeit in den nächsten Jahren."

Nach Hamburg gekommen war Djawad Raz schon im Jahr 1978. Sein Vater, der Mitte der 30er Jahre in den Teppichhandel eingestiegen war, hatte ihn in die Hansestadt geschickt, um den Abverkauf seiner aus Teheran zu in Hamburg ansässigen Importeuren geschickten Teppiche zu kontrollieren. Seit den 50er Jahren belieferte der Vater von Djawad Raz in Deutschland etablierte Importunternehmen mit persischen Teppichen. In dieser Rolle als Aufsichtsperson konnte der junge Raz Erfahrungen sowohl im Importgeschäft als auch über den deutschen und europäischen Markt sammeln.

1979 gründete er auf dieser Basis seine eigene Firma Djawad Raz Orient-Teppiche. Beliefert wurde er von seinem Vater aus Teheran mit eigenen Teppichen. Darüber hinaus führte er Ablader-Ware. Auch heute noch nach 25 Jahren verfügt der Teppich-Importeur über ein eigenes Büro und Lager in Teheran.

Mittlerweile hat sich die Firma auf feine persische Teppiche spezialisiert. Hochwertige Nain, Täbriz-Mahi und Bidjar-Silk bilden besondere Schwerpunkte im Sortiment. Standen anfangs deutsche Teppichfachgeschäfte als Kunden im Vordergrund, so gewannen im Laufe der Jahre Möbel- und Einrichtungshäuser mit anspruchsvollen Teppichabteilungen zunehmend an Bedeutung. Die Zahl der klassischen Teppichfachgeschäfte nahm real und entsprechend in der Kundenkartei von Raz ab. Aber immerhin dominierten bis Ende 2000 noch die deutschen Kunden.

Ab 2001 ging es mit dem klassischen Orientteppich in Deutschland spürbar bergab. Konjunkturflaute, Kaufzurückhaltung und mangelndes Interesse am hochwertigen Perserteppich auch als Kulturgut machten eine Umorientierung für Djawad Raz erforderlich. Heute hat die Importfirma einen Exportanteil von gut 60 Prozent erreicht. Geliefert wird vorwiegend in die europäischen Nachbarländer. Dänemark, Spanien, die Niederlande und auch Frankreich sieht Raz heute als seine Hauptabsatzmärkte. Aus diesen nicht übermäßig weit entfernten EU-Staaten kommen die Kunden, wie jetzt beim Jubiläumsverkauf, auch nach Hamburg, um sich direkt ab Lager zu bedienen.
aus Heimtex Orient 01/04 (Wirtschaft)