Ammil Trading gut im Geschäft mit Ballenware

Gute Preise durch Eigenproduktion

Reich werde man heute in der Teppich-Branche sicher nicht mehr, aber bei einer realistischen Einschätzung der Absatzchancen sei trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage noch gutes Geld zu verdienen, unterstreicht R. Kapoor. Der Inhaber der Orientteppich-Importfirma Ammil Trading in der Hamburger Speicherstadt jedenfalls ist mit seiner momentanen Situation ganz zufrieden.

Kapoor gehört zu den wenigen Importeuren, die noch im großen Stil mit Ballenware handeln. Ammil Trading unterhält in einem der alten Speicherhäuser Am Sandtorkai ein offenes Zollfreilager mit rund 1500 qm Fläche, in dem sich auf den verschiedenen Etagen die Teppichballen zum Teil bis unter die Decke stapeln. Trotz der gigantischen Warenmengen habe ihm die Umstellung von der Freihandelszone des Hamburger Hafens in das eigene offene Zollfreilager keine Schwierigkeiten bereitet, versichert Kapoor.

Angeboten wird ein breites Sortiment aus den verschiedensten Ursprungsländern. Afghanische Teppiche sind ebenso vertreten wie Ware aus Azerbeidjan oder Buchara-Teppiche aus Turkmenistan. In Pakistan gibt es eine eigene Firma, die speziell für den Nachschub der Peshawar-Teppiche im Grenzgebiet zwischen Pakistan und Afghanistan sorgt. Eigene Produktionen unterhält Ammil Trading im indischen Bhadohi und in Kashmir, wobei aus der krisengeschüttelten Provinz vor allem Teppiche aus Kashmir-Seide und aus Kunst-Seide über die eigene Niederlassung in Neu Delhi nach Europa gebracht werden.

In Bhadohi werden für Kapoor Teppiche in klassischer Orient-Musterung ebenso geknüpft wie modern dessinierte Indo-Nepal-Ware. Darüber hinaus fehlen auch Original-Nepal-Teppiche nicht in dem breiten und vielschichtigen Angebot.

R. Kapoor sieht sein Erfolgsrezept ganz in der Tradition klassischer Orientteppich-Importunternehmen vor allem im günstigen Einkauf, der weitgehend durch die eigene Fertigung gesichert ist. Abnehmer lassen sich, wenn Preis und Qualität stimmen, immer finden.

Dabei spielt der deutsche Markt heute allerdings nur noch eine untergeordnete Rolle. Ammil Trading arbeitet international mit einem Exportanteil von rund 80 Prozent.

Kapoor zeigt sich dabei mit der Geschäftssituation durchaus zufrieden. Man müsse vorsichtig beim Einkauf sein und realistisch und man dürfe nur das kaufen, was man auch aus eigener Kraft finanziell bewältigen könne, unterstreicht Kapoor. Kreditkauf kennt er nicht. Dem Druck der Banken, so betont er, wolle er sich nicht aussetzen.
aus Heimtex Orient 05/03 (Wirtschaft)