M. I. Khan setzt auf Highlights

Die Trend-Teppiche ziehen den klassischen Bereich mit

Stark auf handgeknüpfte Teppiche, die in der Verbrauchergunst ganz oben stehen, setzt die M. I. Khan Orientteppiche KG. Die traditionsreiche und auf pakistanische Teppiche spezialisierte Orientteppich-Importfirma in der Hamburger Speicherstadt sieht momentan vor allem Nachknüpfungen alter Ziegler-Teppiche im Trend.

Als Pakistani kann M.I. Khan bei seinen Auftragsfertigungen in Pakistan weitaus mehr als andere Importeure auf seine Kenntnisse von Land und Leuten vertrauen. Durch gewachsene Kontakte und langjährige in der Tradition verwurzelte Verbindungen kann er mit Spitzenprodukten aufwarten, an die normale europäische Einkäufer oder in das asiatische Land reisende Einzelhändler kaum heran kommen.

Durch diese fundierten Kenntnisse kennt M. I. Khan naturgemäß auch die Schwächen der Teppichproduktion des eigenen Landes. Pakistan ist für seine sehr gute Teppichwäsche und -veredlung bekannt, zeigt aber bisweilen Schwachstellen bei der einheimischen Wolle. Deshalb wird für die Ziegler-Teppiche des Hamburger Importeurs ausschließlich Ghazni-Wolle von Schafen aus den Bergen des benachbarten Afghanistan eingesetzt. Diese Schafe werden nur einmal im Jahr geschoren. Ihre Wolle zeichnet sich durch besondere Feinheit und Widerstandsfähigkeit aus.

Zum Einfärben der Wolle werden im Auftrag von M. I. Khan nur Naturfarben eingesetzt, wobei der Hamburger Importeur zwei Richtungen vorgibt: Für den südamerikanischen Markt, heute ein wichtiges Absatzgebiet für das Importunternehmen, wird wesentlich stärker mit Farbe gearbeitet als für die skandinavischen Kunden, ebenfalls längst im Absatzvolumen vor den deutschen Einzelhandel gerückt. Die Skandinavier bevorzugen sehr helle Farbnuancen.

Die gleiche Linie verfolgt M. I. Khan bei Kasaks, dem zweiten Trendartikel. Auch hier wird ausschließlich mit Ghazni-Wolle in Naturfarben gearbeitet, wobei sich die Farbintensität nach den länderspezifischen Geschmacksanforderungen richtet. Diese beiden Trends, Ziegler und Kasak, ziehen auch den klassischen pakistanischen Teppich in überlieferter Orientmusterung mit. Viele Kunden, so berichtet M. I. Khan, die in sein Lager Am Sandtorkai kämen, seien begeistert von der klassischen pakistanischen Ware, die aber offensichtlich weitgehend aus dem Bewusstsein der Einkäufer verschwunden ist. Erst über die Highlights Ziegler und Kasak würden diese traditionellen "Schätze" wieder entdeckt, wobei M. I. Khan auch hier mit Antik- und Glanzwäsche sowie mit eigener an den traditionellen Motiven angelehnter Optik dem Zeitgeist seinen Tribut zahlt.
aus Heimtex Orient 05/03 (Wirtschaft)