Innung für Parkett und Fußbodentechnik Hannover

ParkettMagazin Diskussionsforum "Wege in die Zukunft"

In den Wirtschaftsteilen der Tagespresse wird die derzeitige Marktlage "vorsichtig optimistisch" bis hin zu "desolat" eingeschätzt. ParkettMagazin wollte es genauer wissen: Wie sieht unsere Branche die aktuelle Situation, und was muss geschehen, um mit Zuversicht die Zukunft zu packen? Die weitere Entwicklung der Absatzwege, Erschließung neuer Märkte, Optimierung der Produkte - alles brennende Fragen, die aus der Branche engagiert beantwortet wurden.

ParkettMagazin fragt das Handwerk

Endverbraucher: Wie sieht das organisierte Parkettleger- und Bodenlegerhandwerk den Endverbraucher? Welche aktuellen Erfahrungen gibt es mit dem Endverbraucher? Hat sich das Endverbraucherverhalten geändert?

Entwicklungsmöglichkeiten: Welche Entwicklungsmöglichkeiten und Chancen haben das parkett- und bodenlegende Handwerk im Rahmen der neuerlichen Reform der HwO?


Rüdiger Homeier - Innung Parkett und Fußbodentechnik Hannover, Hildesheim, Braunschweig

Endverbraucher: Neue Kunden fragen gezielt nach der Meisterqualifikation, wobei Stammkunden ohnehin bei der Meister-Qualität bleiben und das Preisniveau akzeptieren. Die Angebote von "Ich-AGs" können von Innungsbetrieben, die auch noch Lehrlinge ausbilden, nicht unterboten werden. Wie schon gesagt, das Geld sitzt nicht locker, aber wer Qualität möchte, bezahlt auch einen angemessenen Preis dafür.

Zu früh ist die Frage, ob sich das Endverbraucherverhalten geändert hat.

Entwicklungsmöglichkeiten: Nach der neuerlichen Novellierung der HwO und der Einstufung des Parkettleger-/Bodenlegerhandwerks in Anlage B 1 bzw. B 2 werden sich die Meister-/Innungsbetriebe durch ihr Hintergrundwissen und Qualitätsdenken stark absetzen. Diejenigen Betriebe, die meinen, sie könnten eben mal ganz schnell das große Geld verdienen, werden binnen kurzer Zeit vom Markt wieder verschwunden sein, aber der Auftrag für uns ebenfalls.

Meine Befürchtung ist, dass das Parkett durch die schlechte Qualität dieser "Möchtegern"-Parkett- und Bodenleger bei den Endverbrauchern in Kritik gerät, und dadurch kein Vertrauen mehr in das Parkettlegerhandwerk gesetzt wird. Ergo wird das Parkett einen schlechten Ruf bekommen, und der Kunde entscheidet sich für andere Beläge.

Darum rate ich Endverbrauchern, Aufträge nur an Innungsbetriebe zu erteilen. Wir müssen zudem bundesweit viel mehr mit unseren Meistertiteln und Innungen werben.
aus Parkett Magazin 03/04 (Wirtschaft)