Eukula Gesellschaft moderner Kunststoff- und Lackbeschichtungen mbH

ParkettMagazin Diskussionsforum "Wege in die Zukunft"

In den Wirtschaftsteilen der Tagespresse wird die derzeitige Marktlage "vorsichtig optimistisch" bis hin zu "desolat" eingeschätzt. ParkettMagazin wollte es genauer wissen: Wie sieht unsere Branche die aktuelle Situation, und was muss geschehen, um mit Zuversicht die Zukunft zu packen? Die weitere Entwicklung der Absatzwege, Erschließung neuer Märkte, Optimierung der Produkte - alles brennende Fragen, die aus der Branche engagiert beantwortet wurden.

ParkettMagazin fragt die Lack-, Siegel- und Oberflächenhersteller

Produktentwicklung: Wohin geht die Entwicklung der Parkettoberflächen?

Verbraucherinformation: Was muss getan werden, um den Endverbraucher mehr als bisher über produktgerechte Reinigung und Pflege zu informieren?


Hans Hättich - Eukula

Produktentwicklung: Wir gehen davon aus, dass sich die umweltfreundlichen, da wasserbasierenden Parkettversiegelungen mehr und mehr durchsetzen werden, wobei man hier sowohl regional, ganz besonders aber auch international differenzieren muss.

Gerade die sehr abriebfesten 2K Rein PU Wasserlacke bieten heute eine Qualität auch für den stark strapazierten Bereich, die einem lösemittelhaltigen 2K PU Siegel entspricht. Wir stellen auch fest, dass gerade in Mittel- und Nordeuropa die matte Einstellung sehr gefragt ist, unterstreicht sie doch die Natürlichkeit der Oberfläche nach dem Motto "sieht aus wie geölt, ist aber versiegelt". Die Industrie bietet verarbeiterfreundliche und wasserbasierende Versiegelungs-Systeme an. Sie sollten aber auch von den Kunden angenommen werden.

Berücksichtigt man den relativ geringen Wertanteil des Siegellacks am m2-Preis des verlegten Holzfußbodens, ist man auch sehr überrascht, dass es noch immer eine Nachfrage nach "billigen Versiegelungs-Lacken" auch im Hinblick auf ihre Qualität gibt, so dass eine weitere Versiegelung nach kurzer Zeit schon programmiert ist. Berücksichtigt man den Aufwand des Ausräumens einer Wohnung und der damit anfallenden Belästigung durch Schleifstaub in allen Ecken und Räumen, kann doch eigentlich nur die bestmögliche Versiegelung als echte Problemlösung dem Kunden empfohlen werden. Mit diesem Argument ist eigentlich auch schon die zweite Frage beantwortet.

Verbraucherinformation: Wie wichtig die Pflege und Unterhaltspflege ist, muss man unter dem Begriff Werterhaltung sehen. Hier bietet die Industrie inzwischen optimale Lösungen an, die auch leicht anzuwenden sind, wie z.B. Neutralreiniger zum nebelfeuchten Aufwischen und Selbstglanzwachse als Schutzfilm.

Es steht außer Frage, dass die geölten Böden, insbesondere bei dunklen Hölzern, die schönste Oberfläche bieten. Leider wird aber die richtige Pflege des geölten Bodens dem Endkunden nicht ausreichend erklärt. Hier ist der Fachhandwerker als Ansprechpartner seines Kunden gefragt. Wir von der Industrie unterstützen ihn hierbei gerne durch Schulungen seiner Mitarbeiter und entsprechende Pflegeanweisungen. Es ist immer wieder erstaunlich zu hören, dass Endverbraucher mit ihren geölten Böden unzufrieden sind, was bei näherer Betrachtung auf mangelnde Pflege, d.h. mangelnde Produktinformation zurück zu führen ist.

Auf dem nordamerikanischen Markt werden darum geölte Böden abgelehnt. Der Amerikaner will nicht pflegen, er zieht einen erneuten Zwischenschliff und eine erneute Nachversiegelung dem regelmäßigen Pflegeaufwand vor.

Die Mitglieder der CTA leisten sowohl im Internet als auch in der Fachpresse sehr viel Aufklärungsarbeit. Das Verkaufen von Pflegemittel und Zubehör ist ein Zusatzgeschäft für den Handwerksbetrieb, sollte aber in erster Linie als Problemlösung für den Kunden vom kompetenten Fachhandwerker verstanden und praktiziert werden.

Wer einen Rasen hat, benötigt einen Rasenmäher. Wer große Flächen geölter Böden hat, braucht eine kleine Pflegemaschine. Hierüber muss man schon im Verkaufsgespräch mit dem Kunden Klarheit schaffen bevor die Frage der Oberflächenversiegelung mit einer dauerhaften, umweltfreundlichen Wasserlack-Versiegelung oder aber mit einer geölten Oberfläche zur Sprache kommt. Offenheit ist notwendig.

Zu einem schönen, natürlichen Holzfußboden gehören auch Fugen bei unterschiedlicher Temperatur und Luftfeuchte. Wer sich für den Naturbaustoff Holz entscheidet, muss mit seinen natürlichen Erkennungsmerkmalen wie Fugen leben können.
aus Parkett Magazin 03/04 (Wirtschaft)