Who is Who im Sachverständigenwesen

Klaus Bauer


Zum Schmelzhof 18
97786 Motten
Tel. 09748/9230
Fax 09748/9233
bauer@faktum.eu
www.faktum.eu

Bestellung

Von der Handwerkskammer Würzburg, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Parkettlegerhandwerk.

Beruflicher Werdegang

1983 - 1986 Parkettlegerlehre (3. Bundessieger im Leistungswettbewerb)
1990 Fortbildung zum Restaurator imParkettlegerhandwerk
1991 Meister im Parkettlegerhandwerk
1993 Weiterbildung zum Betriebswirt des Handwerks in München
seit 1999 Geschäftsführer von Bauer GmbH & Co, Motten
1999 - 2007 Durchführung von überbetrieblichen Lehrlingsunterweisungen (ÜLU) der Innung
2004 - 2007 stellvertretender Obermeister für Parkett- und Fußbodentechnik der Innung Unterfranken
2000 Bestellung zum öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen für das Parkettlegerhandwerk
seit 2007 Obermeister der Innung für Parkett- und Fußbodentechnik Unterfranken
Mitautor "Fachbuch für Parkettleger", 1. bis 3. Auflage
Vorstandsmitglied der Bundesfachgruppe der Parkettrestauratoren
Prüfungsausschuss zum "Geprüften Restaurator im Parkettlegerhandwerk" der HWK Stuttgart
Gründungsmitglied der Faktum-Fußbodeninstitute (Netzwerk aus fünf Sachverständigen) Aktuelles Tätigkeitsspektrum
Gerichts-, Privat- und Schiedsgutachten
Beweissicherungsgutachten
außergerichtlichen Streitbeilegungen
Gutachterberatungen vor Ort
Ermittlung von Wertminderungen
Schadensermittlungen für Versicherungen
Belegreifprüfungen am Unterboden
Materialprüfberichte
Sanierungsmaßnahmen
Planung und Überwachung bei handwerklichen Ausführungen und im historischen Fußbodenbereich

Praxisbeispiel

Bei der Renovierung eines Einfamilienwohnhauses wurde auf den vorhandenen Trockenestrich ein Massivkorkboden mit 4mm Gesamtstärke verklebt. Der Massivkork bestand aus feinem Granulat mit eingestreuten Korkstücken, die eine Größe von bis zu 1,5 x 1,5 cm aufwiesen. Bei dem verwendeten Kleber handelte es sich um einen Naturharz-Universalkleber. Nach den Schleifgängen mit Korn 80 und 120 wurde der Boden mit einer Naturharzimprägnierung versehen. Gemäß Systemaufbau des Herstellers erfolgte am nächsten Tag das einmalige Aufbringen des entsprechenden Hartwachses.

Nach rund neun Monaten zeichneten sich vereinzelte Platten deutlich von der restlichen Fläche ab. Während die Fläche in dem üblichen bräunlichen Kork-Farbton erschien, wiesen die Platten eine gräuliche Verfärbung auf. Mit bloßem Auge war deutlich zu erkennen, dass die größeren Korkstückchen des Dekors hell geblieben waren und der Grauschimmer sich im Bereich des feinen Korkgranulates fand.

Durch weitere Untersuchungen in 15-facher Vergrößerung, konnte man feststellen, dass es sich um Schmutz in den Poren des Korkbodens handelte, der durch Reinigen der Oberfläche mit einem lösungsmittelhaltigen Reinigungsmittel entfernt werden konnte. Nach dem Abtragen des Schmutzes kam die Originalfarbe des Korkbodens zum Vorschein.

Bei der Korklieferung handelte es sich um zwei unterschiedliche Chargen. Der dunklere Kork war so saugfähig, dass die gewählte Oberflächenbehandlung nicht in der Lage war, die entsprechende Schutzfunktion zu übernehmen. Die Folge der offenporigen Oberfläche war eine wesentlich höhere und schnellere Anschmutzung.

Brancheneinschätzung

Durch die Einführung von Klickverbindungen bei Fertigparkett und Laminatböden vor etwa zehn Jahren hat sich der Markt für das Parketthandwerk und Bodenlegergewerbe deutlich verändert. Anfänglich noch nicht ernst genommen und belächelt, musste das Handwerk zusehen, wie nach und nach Anteile der zu verlegenden Parkettflächen an Do-it-yourselfer, Ich-AG-ler, aber auch an Gewerke wie Maler, Schreiner und Raumausstatter verloren gingen. Baumärkte und Holzhandel zeigen ihren Kunden in Verlegeschulungen, wie einfach eine Verlegung sein kann.

Wer heute als Parkettleger glaubt, hiergegen ankämpfen zu können, wird bald verstehen, dass dies dem Kampf von Don Quijote gegen die Windmühlen gleicht. Denn billiger geht immer und kann jeder, doch das Fachhandwerk bleibt hier auf der Strecke. Der Parkettleger sollte anfangen, wieder mit Selbstbewusstsein und Stolz aufzutreten. Er sollte sich auf seine fachlichen Qualitäten besinnen und auch mal "Nein" sagen, wenn er Bedenken gegen eine Ausführung hat. Bei vielen meiner Gutachten konnte ich feststellen, dass hier der Handwerker zu viel Respekt und Angst gegenüber den Bauträgern und Generalunternehmen hat, künftige Aufträge nicht mehr zu erhalten. Unser Handwerk kann nur dann überleben, wenn wir mit Qualitätsprodukten, sowohl in den Oberbelägen als auch in den technischen Produkten/Hilfsmittel arbeiten. Hier muss eine deutliche Abgrenzung zur Billigschiene erfolgen.

Es wird meiner Meinung nach in nicht allzu langer Zeit die Renaissance der massiven Holzböden kommen. Auch wenn der Marktanteil deutlich geringer geworden ist, so sollte man diesen Bereich auch in Zukunft nicht außer Acht lassen.
aus FussbodenTechnik 02/11 (Personalien)