Moco und Pinus beweisen Konsequenz

Öko-Audit - Hohe Herausforderung

Die Hobelspezialisten Moco (Ulm) und Pinus (Karlsruhe) erfüllen nicht nur die gesetzlichen Umweltschutz-Vorschriften, sondern unterziehen sich einem kontinuierlichen Verbesserungs-Prozess. Sie wurden wiederholt mit dem EMAS (Eco-Management and Audit-Scheme), besser bekannt als "Öko-Audit", ausgezeichnet. Ende 2003 steht die nächste Prüfung an.

Moco/Pinus-Umweltreferent Thomas Täuber sieht im verantwortlichen Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen eine unternehmerische Verpflichtung - "auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten". Er bedauert, dass Unternehmen oft erheblichen personellen und finanziellen Aufwand investieren und dann vor der ersten oder zweiten Revisionsprüfung aussteigen. In Deutschland waren im Jahr 2000 über 2.400 zertifizierte Unternehmen registriert. Jedoch - hebt Täuber hervor - sei im Kreis der engeren Mitbewerber "kein Unternehmen unserer Größenordnung an dieser strengen Umweltprüfung beteiligt".

Umwelt-Pionier seit 1997

1997 wurden Moco und Pinus als zwei der ersten Unternehmen der Hobelindustrie in Deutschland nach dem EG-Öko-Audit-Verfahren zertifiziert. Die Erfahrungen sind gut: "Es hilft bei der Kommunizierung eines Unternehmens und damit auch bei Verhandlungen mit Behörden, Versicherungen und Berufsgenossenschaften."

Für das Erreichen des Zertifikats wird der gesamte Betrieb überprüft. Im ersten Schritt legt die Geschäftsführung die Umweltpolitik fest. Es folgt die Ermittlung der Schwachstellen, dann werden konkrete Maßnahmen für die kommenden drei Jahre festgelegt.

Die Eigenüberwachung der betrieblichen Abläufe ist ein wesentlicher Eckpunkt des Öko-Audits. Thomas Täuber: "Bei Moco/Pinus konnten beispielsweise aufgrund von Einsparungen beim Materialeinsatz und Erfolgen bei der Abfallreduzierung deutliche Kosteneinsparungen bewirkt werden." Dem stehe allerdings gegenüber, dass Umweltschutz auch Geld koste. Täuber: "Wir als mittelständisches Unternehmen hoffen daher, dass der Markt bereit ist, unser Engagement zu schätzen."

Nächste Ziele

Ziel ist es, den Rohstoff Holz mit seinen von Natur aus günstigen Eigenschaften bezüglich Wohngesundheit und Ökologie mit Hilfe modernster Technologie so zu bearbeiten, dass die Umweltbelastung möglichst gering bleibt. Die Anlagentechnik nimmt eine Schlüsselrolle beim betrieblichen Umweltschutz ein. Konkrete Maßnahme bei Moco/Pinus: Eine neu errichtete Holzfeuerungsanlage, die Holzreste und Filterstäube in Heizenergie umgewandelt. Mit ihr wird der gesamte Wärmebedarf von Produktion, Lagerhallen und Trockenkammern gedeckt. Heute kann vollständig auf den Einsatz von Heizöl verzichtet werden. Die Maßnahme rechnet sich auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht.

Um die gesetzten Ziele im betrieblichen Umweltschutz zu erreichen, benötigt jedes Unternehmen aufgeschlossene Mitarbeiter. In nächster Zeit soll die Lärmbelastung am Arbeitsplatz durch technische Verbesserungen an den Hobelanlagen reduziert werden. Ebenso soll der Stromverbrauch auf Einsparmöglichkeiten überprüft werden.
aus Parkett Magazin 02/03 (Wirtschaft)