Dynaglobe

Auf Öl und Luft gebettet


Schmiechen - Seit Mitte letzten Jahres ist die Firma Dynaglobe aus dem bayerischen Schmiechen mit ihrem Öl-Vitalbett im Einzelhandel aktiv. Nach Angaben des Geschäftsführers Markus Popfinger handelt es sich dabei um ein Schlafsystem, "das eines Tages viele andere Produkte ablösen wird." Mehr als vier Jahre habe die Entwicklung des Bettes benötigt, erklärt Popfinger der "Haustex". Man habe die Vorteile von Luft- und Wasserbett miteinander kombiniert, ohne deren Nachteile zu übernehmen. Jetzt sei das Produkt auf einem Stand, dass es anderen Matratzentechnologien überlegen sei.

Das Bett besteht aus einem Luftkern, der von einem Baumwoll-Kautschuk-Gewebe in einem Softside-Rahmen umhüllt ist (siehe Foto). Darüber befindet sich die eigentliche Innovation, eine zwischen drei und fünf Millimeter dicke Ölkammer. Sie enthält je nach Liegefläche zwischen acht und 24 Litern Öl. Das Unternehmen definiert das Prinzip als "von Luft getragen, von Öl gestützt". Die Ölkammer sorgt dabei für eine optimale Druckverteilung. An Stellen, wo Belastungsspitzen auftreten, weicht das Öl aus und gelangt dorthin, wo zum Ausgleich eine zusätzliche Unterstützung nötig ist. Nach Firmenangaben erleichtert die Neuentwicklung dem Benutzer die Drehung im Bett, außerdem würde die Zahl der Positionsveränderungen während des Schlafs erheblich reduziert. Dies trage vor allem bei Schmerzpatienten zu einem wesentlich erholsameren Schlaf bei. Der abnehmbare und bei 60 Grad waschbare Bezug besteht aus einem Drell-Dessin aus Lyocell mit Silverline-Faser, zusätzlich befindet sich zur besseren Durchlüftung ein drei Millimeter dickes 3D-Abstandsgewirke darunter.

Anders als bei anderen Luftbetten seien die Nähte der Luftkammer geklebt und nicht geschweißt, betont Popfinger. Das würde die Lebensdauer der Nähte und damit des Bettes erheblich verlängern. Die Luftkammer bezieht Dynaglobe von einem Zulieferer, der monatlich rund 50.000 Teile produziere. Die Hüllen werden vor der Auslieferung in einer Einzelprüfung mit einem Druck von drei Bar auf ihre Dichtigkeit getestet. Der spätere Gebrauchsdruck wird mit etwa 0,03 Bar angegeben. Den individuellen Druck kann der Nutzer über einen Kompressor selbst regulieren.

Das Öl-Vitalbett soll laut Popfinger mehrere Vorteile gegenüber anderen Schlafsystemen aufweisen. Im Vergleich zu Wasserbetten sei unter anderem keine Heizung notwendig, außerdem verfüge es über eine stabile Schlafposition und ein erheblich geringeres Gewicht. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Matratze könne das Vitalbett jederzeit individuell an den Körper angepasst werden. Zudem entstünde, so Popfinger, kein "Schweißreservoir", so dass im Zusammenspiel mit der Silverline-Faser optimale Hygiene gewährleistet sei. Gegenüber Luftbetten sprächen für die Neuentwicklung eine gute Klimatisierung, Durchlüftung und Wärme-Speicherfähigkeit, erhöhte Einsinktiefe sowie bessere Unterstützung der Wirbelsäule bei gleichzeitiger guter Druckpunktverteilung.

Das Öl-Vitalbett passt in jedes Bettgestell. "Auch für Motorrahmen mit mehreren Motoren ist es geeignet", versichert Popfinger. Ein Vitalbett in der Größe 100/200 cm liegt im VK bei etwa 1.780 Euro, das System 200/200 cm kommt auf etwa 2.979 Euro. Ab einer Breite von mehr als 140 cm sind zwei Kammern notwendig.
aus Haustex 04/06 (Sortiment)