M-Parkett am Zürichsee setzt auf Qualität und Selektion

"Wir haben keine Preisliste, wir machen Offerten"

"In der Beschränkung zeigt sich der Meister." Diese alte Einsicht bekommt für manchen neue, aktuelle Bedeutung. Michael Grimm, Inhaber der Firma M-Parkett mit Sitz in Meilen am Zürichsee, zog seine Konsequenz aus einem immer stärker überbordenden Angebot an austauschbaren Produkten, aus heftigen Kämpfen um Marktanteile und Preise, aus Qualitäts- und Identitätsproblemen.

Wir folgen keinem Trend, sondern unserer Philosophie", erklärt Michael Grimm sein Unternehmenskonzept. Vorbild für seine Philosophie ist die Eiche. Er hat viel über sie und von ihr gelernt, betont er. Viele ihrer charakteristischen Eigenschaften erschienen es ihm wert, auch als unternehmerische Tugenden gepflegt zu werden - "wie da wären Standhaftigkeit und Unverbogenheit". Dass Eiche für Michael Grimm heute das Holz schlechthin ist, hat indes nicht nur eine philosophische, sondern auch eine sehr sachliche und praktische Seite: Eiche hat sich in Jahrhunderten bewährt, ihre Zuverlässigkeit, ihr Image und ihr Vertrauenspotenzial sind unbestritten. Mit den heutigen Möglichkeiten ist sie überdies anpassungsfähig an jedes Ambiente, unterstreicht Grimm.

Schlankes Angebot, ausgewählte Zulieferer

Bis zu 95 % des Angebots basiert auf Eiche, ergänzt um ähnlich bewährte Hölzer wie Nussbaum und Teak. Mit dieser strikt begrenzten Auswahl bietet M-Parkett Architekten, Planern, Innenraumgestaltern und dem verlegenden Handwerk gleichwohl ein breites Spektrum an optischen, gestalterischen und technischen Möglichkeiten. Sie haben M-Parkett und seinen Kunden die Türen zu vielen exklusiven Privathäusern, Prestige-Objekten und "ersten Adressen" geöffnet, die es in Zürich und rund um den Zürichsee wie auf einer Perlenkette aufgereiht gibt.

Die Konzentration auf wenige ausgewählte Holzarten geht bei M-Parkett Hand in Hand mit der Beschränkung auf wenige Spitzenprodukte, einer engen Bindung an wenige Hersteller und mit Partnern wie Architekten und Verlegebetrieben, die Michael Grimm und seinem Konzept "ebenbürtig" sind. Immer war bei der Unternehmensphilosophie wegweisend: "Standhaftigkeit und Unverbogenheit sind schwer aufrecht zu erhalten, wenn man für alles und jeden offen ist. Die alte Tugend der Lieferantentreue beispielsweise lässt sich nur pflegen mit wenigen ausgewählten Lieferanten", bekräftigt Grimm.

Im Wesentlichen arbeitet M-Parkett mit drei Herstellern von Premium-Produkten zusammen: Amashaufer ("Bergland-Parkett"), DiLegno, einem belgischen Innenausbau-Spezialisten und HFG, einem deutschen Decklagen-Hersteller. Mit dem charakteristischen Produktangebot, das sich daraus formt, kann sich M-Parkett auch im Sinne seiner Lieferanten hervorragend profilieren. Den Angebotsschwerpunkt bilden massive bzw. aus Massivlagen aufgebaute Dielenböden, ergänzt um Musterverlegungen aus Stabparkett sowie Tafelböden. Mit "Massenware" wie herkömmlichem Mehrschichtparkett gibt sich M-Parkett nicht ab. Die Kunden werden entsprechend beraten. Der ansprechend moderne Showroom mit minimalistischer Ausstattung, die Konzentration des Angebots auf wenige Holzarten - vornehmlich Eiche - und auf einen Produkttyp - die Diele - vermitteln auf kleinstem Raum (gerade mal 180 qm) Wertigkeit, Ruhe, Kompetenz und Sicherheit. "Klein aber fein", "weniger ist oft mehr" - hier stimmts. Weil hinsichtlich der Holzböden genügend technische und optische Differenzierung geboten wird und sich darüber hinaus vielfältige Möglichkeiten für die Gestaltung individueller Inneneinrichtungen eröffnen. Dafür stehen neben den Holzfußböden auch das DiLegno-Programm mit Paneelen usw. sowie das Decklagen-Programm zur Verfügung.

Beratung nach Absprache, auftragsbezogene Produktion

Wenige Verkäufe sind "Zufallsverkäufe". Zu M-Parkett kommt in der Regel, wer konkret plant. Der Showroom ist nicht ständig besetzt; die Kontaktaufnahme beginnt mit der Terminabsprache. Sie wird nicht selten von Architekten angebahnt, die sich bei Grimm seit vielen Jahren gut aufgehoben wissen. Zum vereinbarten Termin treten Architekt und Bauherr dann gemeinsam an. Bis zum Ziel kann eine Beratungstour einen Tag dauern. Aber danach weiß jede Seite, woran sie ist. Der Preis spielt bei alledem eine untergeordnete Rolle, betont Michael Grimm als "leidenschaftlicher Verfechter von Werten". Preislisten gibt es bei M-Parkett nicht. Michael Grimm macht Offerten. Umgesetzt werden sie von Verlegern, die den kleinen, aber effektiven Abnehmerkreis von M-Parkett bilden.

Überwiegend lässt M-Parkett auftragsbezogen produzieren. Als sich Michael Grimm vor zwei Jahren kompromisslos auf hochwertige Individuallösungen zu spezialisieren begann und extravagante Sonderanfertigungen die Folge waren, legte die Holzindustrie Amashaufer, Hersteller des Bergland-Parketts, Sonderschichten ein. Grimm weiß das zu würdigen. Und er weiß: Sonderanfertigungen kosten Zeit. Gegenüber Kunden vertritt er dazu - wie immer - einen unumstößlichen Standpunkt: "Wer ein Jahr auf ein Auto wartet, kann auch auf seinen neuen Parkettboden warten". Fast alle Endkunden akzeptieren das. Dies wiederum kommt auch Bergland-Parkett und DiLegno zugute. In der Schweiz machen sie mit Grimm gute Umsätze.

Wie bei den Produkten und Herstellern ist M-Parkett auch bei der Auswahl seiner gewerblichen Kunden den Weg der bewussten Beschränkung gegangen. Bevor Grimm anfing, sein Unternehmen neu zu konzipieren und strukturieren, belieferte er rund 60 handwerklich orientierte Kunden. Davon sind zehn übrig geblieben. Eine besondere Position nimmt Roger Bechtold mit seiner auf Innenarchitektur und Innenausbau spezialisierten Firma P.5 ein. Von ihm ließ sich Michael Grimm den Showroom für M-Parkett in Meilen entwerfen. Beide verbindet Wertversessenheit, kreative Begeisterungsfähigkeit und unabdingbarer Sinn für Qualität.

Referenzobjekte "vom Feinsten"

Rustikal, zweckdienlich kultiviert oder raffiniert elegant - immer kommt es Grimm auf ein optimales Ergebnis an. Das kann dann zu Kettenreaktionen wie diesen führen: Zunächst wurde M-Parkett damit beauftragt, Dielenböden für die Privathäuser der bekannten Züricher Bankiersfamilie Bär zu konzipieren. Das Ergebnis überzeugte derart, dass M-Parkett anschließend auch die Planungen für Parkettböden im Bankhaus in Zürich übertragen wurde. Häufiger verläuft der Weg umgekehrt: Objekte, an denen M-Parkett mitwirkt, stellen bei Architekten und Planern, Bauherren und Nutzern am Arbeitsplatz oft den ersten Kontakt zu Holzfußböden her. Überzeugende Wirkung und gute Erfahrungen werden dann in den Privatbereich übertragen. Das Interesse an DiLegno wurde so zunächst durch Restaurant- und Bar-Einrichtungen geweckt. Inzwischen ist die Nachfrage in den Privatbereich übergeschwappt und beschert M-Parkett und Verlegern gute Umsätze.

Viele der anspruchsvollsten Referenzobjekte der letzten Zeit hat M-Parkett mit seinem Kernprodukt Bergland-Parkett realisiert, das auch im Hause Bär zum Zuge kam. Das Bankhaus Julius Bär in der Bahnhofstraße gilt als eine der renommiertesten Adressen in Zürich. Für den neu zu verlegenden Parkettboden im Konferenzraum war die Holzart Wenge gewünscht: Dunkel, edel, solide, problemlos. Letzterem stand die Tropenholzproblematik entgegen. Michael Grimm bot Räuchereiche an - eine Alternative, die schon in vielen anderen Fällen akzeptiert wurde: "Räuchereiche ist zur Zeit unser Hauptprodukt."

Auch bei Bär entschied man sich für Räuchereiche. Ursprünglich sollten die Arbeiten auf den Konferenzraum beschränkt bleiben. Später - "als nichts mehr zueinander passte" - wurde die isolierte Betrachtung nur dieses Raumes aufgegeben und eine ganzheitliche Lösung angestrebt. Das führte zur Grundsanierung unterschiedlichster Untergründe auf einer Gesamtfläche von 1.200 qm und zur Ausstattung mit Bergland Parkett aus Räuchereiche (Landhausdiele "Plank", bestehend aus drei miteinander verleimten, jeweils 5 mm dicken Massivlagen aus Räuchereiche). Verlegt wurde es von Michael Bohner. Der kommt auch wegen eines einzigen Kratzers, um ihn zu beseitigen, lobt Grimm dessen Genauigkeit und Gewissenhaftigkeit, die ganz auf seiner Linie liegt.
aus Parkett Magazin 03/05 (Wirtschaft)