"Für die Europäische Verlegenorm Parkett ist das Handwerk zuständig"

Parkettleger gründen europäischen Verband

Mit Vertretern aus neun Nationen sind die Parkettleger im Rahmen der EPM einen wichtigen Schritt in Richtung Europa gegangen: Sie gründeten den europäischen Verband der Parkettleger. Ziel des neuen Verbandes ist es, vor allem im Bereich Normung zusammenzuarbeiten. Dabei haben sich die Verantwortlichen gleich einen "großen Brocken" vorgenommen: Die Leitung des Technischen Komitees, das für die neue europäische Verlegenorm zuständig sein wird.

Mit FEP, EPLF, EPF und dergleichen mehr machen Industrie und Handel schon lange vor, wozu sich die Parkettleger Europas erst kürzlich entschieden haben: Zusammenschluss in einem gemeinsamen europäischen Verband. Parallel zur Estrich-Parkett-Messe trafen sich in Feuchtwangen unter dem Stichwort "Internationalisierung Parkett" Vertreter verschiedener Verbände aus den Niederlanden, Deutschland, Österreich, Tschechien, Polen, Großbritannien, Estland, Belgien und Slowenien zur Gründung der "European Parquet Retailers Organization".

Viele der Anwesenden kannten sich schon durch mehrere vorangegangene Treffen im Rahmen des internationalen Parkettlegerwettbewerbs, der maßgeblich vom Bundeslehrlingswart Heinz Brehm ins Leben gerufen wurde. Zur Unterstützung des alle zwei Jahre stattfindenden Wettbewerbs wurde im November 2003 im belgischen Poperinge der "Verein für die Förderung der Ausbildung im Parkettlegerhandwerk und Fußbodentechnik in Europa e.V." gegründet. Allerdings dauerte es bis Mai 2005 ehe dieser Verein in Bamberg/Deutschland steuerbegünstigt eingetragen wurde.

Aufgrund dieser Erfahrungen entschieden sich die Vertreter der Parkettleger in Feuchtwangen, dass der neue Parkettleger-Verband offiziell ein Teil des Ausbildungs-Fördervereins sein soll. Vorbehaltlich der Zustimmung ihrer Mitglieder in der Heimat wird sich also in Zukunft ein Parkettleger-Verband um die Interessen der Handwerker kümmern, geleitet vom Präsidenten Heinz Brehm. Vorrangige Aufgabe wird die Gestaltung der neuen, europäischen Verlegenorm sein, mit der bis dato der norwegische und italienische Industrieverband beauftragt waren.

Insbesondere mit Blick auf die Normung war in Feuchtwangen die Finanzierung des Verbandes das zentrale Thema. Da es kaum Erfahrungswerte gibt, hatten die Vertreter Schwierigkeiten, den Grundbedarf festzulegen. Am Ende entschied man sich für einen Mitgliedsbeitrag von 500 EUR pro Land - gleichzeitig wird ein Arbeitsplan aufgestellt, der zeigt, wofür das Geld benötigt wird. Außerdem wollen sich die neu organisierten Landesverbände darum bemühen, auch die italienischen und französischen Parkettleger mit ins Boot zu holen.
aus Parkett Magazin 04/05 (Wirtschaft)