Oritop, Wien

Mit neuer Struktur an neuem Standort


Über dreißig Jahre besteht Oritop in Zürich, bekannt als Anbieter innovativer Teppiche und Flachgewebe aus allen klassischen Produktionsländern. Oritop hatte in den 80er Jahren erstmals naturfarbene Teppiche wie den "Azeri" oder "Rubia" in Europa auf den Markt gebracht.

Nach kurzer Zusammenarbeit mit der "Rug Alliance" und nachdem Michel Robert in den Ruhestand trat, entschlossen sich Fritz Langauer und sein Sohn Udo die Firma Oritop in ihre Heimat Österreich zu verlegen. Vor einigen Jahren hatte Langauer aus Altersgründen noch an eine Schließung des Unternehmens gedacht.

Heute aber ist Wien als Tor zum Osten der neue Standort der Oritop GmbH. Auf einer gemeinsamen Fläche von rund 700 qm präsentieren sich nun zwei Firmen. Die "Oritop GmbH" als Importeur von Teppichen und Flachweben und die "Langauer Textilkunst", die international tätige Galerie von Udo Langauer, der sich auf alte und antike Teppiche und Textilien spezialisiert hat.

Für Oritop wurde rund um Fritz Langauer, der immer noch schwungvoll tätig ist und seine über Jahrzehnte erworbenen Teppichkenntnisse und seine wertvollen Kontakte in den Ursprungsländern einbringt, ein neues Team geschaffen.

Mit Vincent Pillinger wurde ein junger Mann gefunden, der bereits langjährige Erfahrung sowohl mit neuen wie auch alten Teppichen mitbringt. Seine Aufgabe wird es sein nach und nach die Aufgaben von Fritz Langauer zu übernehmen. John Maksuti, der sowohl albanisch, serbokroatisch wie auch tschechisch spricht, wird die sich rasch entwickelnden Märkte im Osten betreuen.

Ein Schwerpunkt von Oritop sind wie gewohnt hochwertige Eigenproduktionen mit handgesponnener und naturgefärbter Wolle sein, die von Turkmenen im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan gefertigt werden.

Eine dieser Produktionen, die an die turkmenische Nomadenkunst voriger Jahrhunderte anschließt, heißt "Khiwa". Farben und Musterung entsprechen ganz den antiken Vorbildern. Bis vor kurzem wurden diese Teppiche noch im Norden Pakistans geknüpft, heute aber entstehen sie meist wieder in Afghanistan. Weiter findet man ein geschmackvoll ausgesuchtes Angebot an neuer, qualitativ hochwertiger Bazarware aus dieser Gegend.

Aber auch der Iran ist wieder stärker vertreten und zeigt ein kräftiges Lebenszeichen. Gerade entstehen eigenständige Produktionen im Süden Persiens.

Ein weiterer Schwerpunkt von Oritop sind Übermaß-Teppiche. Als Großhandelskunde kann man ständig aus einem reichhaltigen Sortiment bis zu Größen von 8x5m auswählen.

Neue Wege beschreitet Oritop, ganz dem internationalen Zeitgeschmack entsprechend, mit ihrem überzeugenden Angebot an Flachgeweben aus dem iranischen Masanderan und den Kurdengebieten.

Ein junger persischer Künstler entwirft exklusiv Patchworkteppiche und mit einer besonders aparten anatolischen Kollektion werden Innenarchitekten und Einrichter angesprochen.

Fritz Langauer: "Wenn heute speziell im deutschsprachigen Raum weniger Teppiche der klassischen Art einen Abnehmer finden - und niemand soll mir sagen, es würden gar keine Teppiche mehr verkauft - muß man die Angebotspalette ändern, Nischen ausfindig machen und neue Abnehmer suchen, damit die Freude an der einzigartigen Materie "Teppich" wieder überwiegt."
aus Heimtex Orient 06/05 (Wirtschaft)