CELQ: Über 30 Qualitätssiegel vergeben

Wichtige Orientierungshilfe für Handel und Verbraucher

Nachdem sich das RAL-Gütezeichen als ungeeignet erwiesen hatte, steht mit CELQ (Certified European Laminate Quality) seit Anfang 2005 ein neues, europaweit gültiges Qualitätssiegel für Laminatfußböden zur Verfügung. Bemerkenswert: In nur einem Jahr wurde das Label bereits über 30 Mal verliehen. Hilfreich ist CELQ in zweierlei Hinsicht: Handel und Verbraucher verfügen über eine wichtige Orientierungshilfe und die Mitglieder des gleichnamigen Industrieverbandes haben die Möglichkeit, sich in Teilbereichen vom Wettbewerb abzuheben.

Anders als bei dem zuvor in Deutschland eingesetzten RAL Gütezeichen wird das CELQ-Siegel nicht mehr nur für einzelne Laminatböden vergeben, sondern für ganze Baugruppen. "Dies hat den Vorteil, dass der Zertifizierungsprozess sehr viel schneller ablaufen kann", erläuterte CELQ-Vorsitzender Tor Gunnar Bartnes auf der Domotex-Pressekonferenz des Verbandes. Vor diesem Hintergrund werden in der Kommunikation nach außen künftig die Zertifizierungsnummern der geprüften Laminatböden veröffentlicht. Sie umfassen die zweistellige Herstellernummer und die dreistellige Baugruppennummer. Diese fünfstellige Zahl befindet sich als Aufdruck innerhalb des CELQ-Siegels auf der Produktverpackung.

Die Produkte, für die ein Hersteller das Qualitätssiegel beantragt hat, werden von unabhängigen und akkreditierten Prüfinstituten gemäß der europäischen Laminatbodennorm EN 13329 getestet. Prüfkriterien sind unter anderem Länge, Breite und Rechtwinkligkeit, Kantengeradheit und Ebenheit der Paneele, Höhenunterschiede bei zusammengefügten Elementen, Maßänderungen bei Feuchteeinwirkungen, Lichtechtheit, Abriebbeständigkeit, Dickenquellung und Schlagfestigkeit. Für die Zertifizierung spielt es keine Rolle, ob das jeweilige Produkt unter einer Eigenmarke des Herstellers oder als Private Label von Dritten vermarktet wird. "Mit Hilfe des CELQ-Zeichens lassen sich europäische Produkte von Anfang an gegen Übersee-Importe abgrenzen - unabhängig von den Vertriebskanälen", betonte Tor Gunnar Bartnes.

Neben weiteren Produktprüfungen soll der Schwerpunkt der Verbandsarbeit im Jahr 2006 auf der europaweiten Kommunikation des CELQ-Labels gegenüber Endverbraucher und Handel liegen. Als weiteres zentrales Thema nannte der Vorsitzende firmenspezifisches Marketing.

Aktuell haben folgende Firmen CELQ-Siegel erhalten: Alloc AS (Lyngdal/Norwegen), Kaindl Flooring GmbH (Wals/Österreich), Kronospan AG (Menznau/Schweiz), Meister-Werke Schulte GmbH (Rüthen-Meiste), Parador GmbH & Co. KG (Coesfeld), Pergo AB (Trelleborg/Schweden) und Witex AG (Augustdorf). Produkte anderer Mitgliedsfirmen befinden sich in der Prüfungsphase. Mitglied im CELQ können nur Laminatboden-Hersteller werden, die auch Mitglied im EPLF sind.
aus Parkett Magazin 01/06 (Wirtschaft)