Zuliefermesse Ostwestfalen (ZOW)

Auch für die Hersteller von Laminatböden eine wichtige Informationsbörse

Wo geht der Trend bei Oberflächen hin? Das und noch viel mehr an neuen Entwicklungen ist alljährlich auf der Zuliefermesse Ostwestfalen, kurz ZOW, zu sehen. Ursprünglich als regionaler Branchentreff für die Möbelindustrie ins Leben gerufen, informieren sich dort inzwischen auch die Laminathersteller über neue Dekore und Optiken oder stellen selbst dort aus.

Was für eine Veranstaltung: 1995 als regionaler Branchentreff mit Workshop-Konzept im Herzen der deutschen Küchenmöbelindustrie gestartet, hat sich die Zuliefermesse Ostwestfalen (ZOW) zu einem weltweit beachteten Branchen-Event entwickelt. Phänomen: Während andernorts Messemüdigkeit registriert wird, wartet man in Bad Salzuflen Jahr für Jahr mit Aussteller- und Besucherrekorden auf.

Vom 20. bis 23 Februar informierten sich knapp 16.000 Besucher, was gegenüber 2005 eine Steigerung von 15% war. Die meisten ausländischen Gäste kamen aus Großbritannien, Polen und den Benelux-Staaten. 710 Aussteller (Vorjahr 566) bescherten dem Veranstalter ebenfalls ein beeindruckendes Plus von 25%. Durch zwei neue Hallen konnte eine lange Warteliste von Firmen abgebaut werden und für 2007 besteht sogar eine Option für weitere Flächen. Veranstalter Survey hatte mit seinem Konzept der Neustrukturierung des Ausstellungsareals und dem großzügigen Messeambiente bereits im Vorfeld eine solide Basis für die jüngste Veranstaltung geschaffen.

Außergewöhnliches Messekonzept als Erfolgsfaktor

In den vergangenen Jahren ist auf Besucherseite eine weitere bedeutende Zielgruppe hinzugekommen: die Hersteller von Laminatfußböden nehmen gern die Gelegenheit wahr, sich bei den nahezu komplett vertretenen Dekordruckern über Trends und Tendenzen zu informieren.

Was macht die ZOW eigentlich so attraktiv? Der wichtigste Erfolgsfaktor dürfte das Messekonzept sein, das gekennzeichnet ist durch folgende Besonderheiten:

- festgelegte Standgrößen
- einheitliche Module für die Produktpräsentation
- komplette Ausstattung der Messestände
- freier Eintritt für Fachbesucher, freies Catering, freies Parken

Das Ganze gibt es für die Aussteller zu festen, kalkulierbaren Paketpreisen.

Aufgrund der großen internationalen Resonanz baute Survey 2001 mit der ZOW in Pordenone/Italien und 2002 mit der ZOW in Madrid erfolgreiche Auslandsschauplätze auf. 2004 und 2005 folgten weitere Messen nach dem bewährten Konzept in Moskau und Shanghai.

Was Bad Salzuflen anbelangt, gibt es jedoch auch Schattenseiten. Die Infrastruktur der Region hat mit dem rasanten Wachstum der ZOW in keiner Weise mitgehalten. Beispielsweise scheinen der ostwestfälischen Gastronomie Grenzen gesetzt zu sein, sowohl was die Kapazitäten anbelangt als auch das Niveau. Die wenigen Spitzenrestaurants waren restlos ausgebucht - ein Problem für Aussteller, die wichtige internationale Kunden eingeladen hatten. Engpässe auch bei Hotels der mittleren Kategorie, so dass weite Anfahrten hingenommen werden mussten. Und auch die Zuwegung über eine völlig überlastete Landstraße ließ keinen Zweifel aufkommen, dass man sich im Hinterland befindet. "Diese Messe erstickt an ihrem Erfolg", ereiferte sich ein Aussteller, ein anderer sprach von einer "Provinzposse".

Großzügige Aufteilung der Präsentationsflächen

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: der Veranstalter hat alles in seiner Macht stehende getan, um Besuchern und Ausstellern den Aufenthalt so komfortabel wie möglich zu gestalten. Gelobt wurde vor allem die großzügige Flächenaufteilung mit angenehmen Gangbreiten und mehr Ausstellungsfläche an den Gängen.

Survey hatte in diesem Jahr das Angebot der kostenlosen Shuttle-Busse in der gesamten Region noch einmal ausgebaut. Nachdem bisher der ICE-Bahnhof in Bielefeld und der Flughafen Paderborn-Lippstadt angefahren wurde, bezog man in diesem Jahr auch die wichtigsten Hotels im Umkreis und die Parkplätze in dichter Taktung mit ein. Mit Besucherausweis konnte der öffentliche Nahverkehr ebenfalls gratis benutzt werden.

Den 710 Ausstellern standen 41.000 qm Präsentationsfläche zur Verfügung (Vorjahr 28.000). Mit einem Anteil von 54,4 Prozent (386 Aussteller) kam dieses Mal mehr als die Hälfte der Unternehmen aus dem Ausland. Italien stellte mit 140 Firmen die größte Gruppe, gefolgt von Spanien (39) und Österreich (26).
aus BTH Heimtex 03/06 (Wirtschaft)