Hauff Ladenbau: Was für Fliesen gut ist, eignet sich auch für Parkett

Ambiente und Beratung müssen sich ergänzen

Trotz eines schmalen Geldbeutels lässt sich ein Verkaufsraum ansprechend und modern gestalten, behauptet Ulrich Hauff vom Ladenbau-Spezialisten Karl Hauff in Bad Schwartau. Etwas Kreativität und ein wenig Farbe genügen, um aus einer "Abstellkammer" einen Raum mit Ambiente zu machen. Er weiß, wovon er spricht: Ulrich Hauff arbeitet seit Jahren mit dem Fachverband Deutsches Fliesengewerbe zusammen und hat schon so manchen Fliesenleger, aber auch zahlreiche Baustoffhändler, zum Thema Verkaufsraumgestaltung und Warenpräsentation beraten.

Für Ulrich Hauff, geschäftsführender Gesellschafter bei Karl Hauff Spezialmöbel und Ladenbau, steht fest: "Das Ziel muss sein, den Kunden zu gewinnen. Über die Technik kann ich sprechen, wenn ich den Kunden habe." Deswegen muss es zuerst darum gehen, beim Besucher Lust auf Parkett zu wecken. Dazu kann die Atmosphäre des Verkaufsraums maßgeblich beitragen. Wie das Produkt präsentiert wird, welche Warenaufsteller am besten geeignet sind, ist dann zweitrangig.

Der Ladenbauexperte rät: "Werfen Sie einen Blick in Zeitschriften, in denen Parkettböden präsentiert werden. Die professionellen Produktbilder zeigen sehr genau, welcher Einrichtungsstil dem aktuellen Zeitgeschmack der Zielgruppe entspricht. Dazu haben sich Parketthersteller und PR-Agentur vor dem Fotoshooting viele Gedanken gemacht. Sieht so ähnlich auch Ihr Verkaufsraum aus?" Falls nicht, dann ließe sich bereits mit wenig Geld einfach Abhilfe schaffen: Frische Farbe an den Wänden und insgesamt weniger Produkte und Muster im Raum.

Ulrich Hauff weiß, dass die meisten Handwerksbetriebe keine großen Investitionen in ihre Ausstellung oder ihren Verkaufsraum tätigen können, egal ob Parkett- und Bodenleger oder eben Fliesenleger. "Vermutlich kämpfen 90% der Fliesenleger täglich ums Überleben", schätzt Hauff. Im Vergleich zu früher gebe es in diesem Gewerk heute nur noch sehr große Objekteure oder kleine, wenige Mitarbeiter beschäftigende Betriebe - und alle stehen in Konkurrenz zu noch billigeren Anbietern. Da sind neue, auch wagemutige und unbequeme Ideen gefragt, nicht nur wenn es um den ersten Eindruck eines Verkaufsraumes geht.

Meisterstunde verkaufen?

Ulrich Hauff berichtet, dass es im Fliesensektor mittlerweile einige Fliesenleger gibt, die ihre Meisterstunde verkaufen. Wenn ein Heimwerker Fliesen selbst verlegen möchte, aber unsicher bei der Vorgehensweise ist, dann bieten diese Handwerker ihm eine bezahlte "Nachhilfestunde" an. Der professionelle Verleger hilft beim Start der Verlegung und bei Bedarf, gleichzeitig kann er sein Material an den Do-it-Yourselfer verkaufen.

Damit nutzen einige Fliesenleger bewusst ein Manko des Baumarktes, die häufig unzureichende Beratung. Wenn größere Investitionen getätigt werden, bevorzugen Endverbraucher oft eine solide Beratung beim Handwerker oder beim Fachhandel.

Der Standort direkt neben einem Baumarkt hat sich schon oft als gewinnbringend erwiesen. Die Baumärkte bringen die Frequenz, die der Baustoff- oder Holzhändler selbst niemals erreichen könnte. Denn letztlich wissen viele Endverbraucher nicht einmal, dass sie als Nicht-Profi ihre Ware im Baustoffhandel einkaufen können.

Einkauf für die ganze Familie

Doch auch für den Baustoff-, Holz- oder Parketthändler gilt: Neben der kompetenten Beratung ist das Ambiente das A und O. Kaum ein Kunde würde sich für ein teures Parkett entscheiden, wenn er sich beim Händler nicht wohlfühlt. Und wichtig ist, dass sich jeder Besucher - egal ob alt oder jung - angesprochen fühlt, rät Hauff. Dazu tragen Ruhezonen bei, aber auch Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder.

Neue Ideen für Warenpräsenter

Neben den Beratungen beschäftigt sich Hauff vor allem mit Warenpräsentation. Warenträger für flächige Produkte wie Fliesen oder Parkett werden bei den Bad Schwartauern gefertigt, gegebenenfalls auch individuell entwickelt. Neue Ideen holt sich das Unternehmen auch aus der Zusammenarbeit mit Hochschulen. Alle zwei Jahre beispielsweise findet ein Wettbewerb statt, bei dem für die besten Design-Entwürfe Preise vergeben werden.

Eine Warenpräsentation der besonderen Art ist der sog. Themenpavillon. Diese fest in die Ausstellung integrierte Konstruktion lässt sich regelmäßig mit neuen Tafeln zu einem anderen Themenbereich dekorieren. So kann der Holz- oder Baustoffhändler seinen Kunden monatlich eine Sonderausstellung bieten. Aber auch dieses Angebot muss gepflegt werden, betont Ulrich Hauff: "Wichtig bleibt die geistige Beweglichkeit des Einzelnen neben dem stressigen Tagesgeschäft."

Virtuelle Raumpräsentation "at its best"

Seit kurzem bietet Hauff in Zusammenarbeit mit dem Softwarehaus Visoft auch ein umfangreiches, virtuelles Fliesenstudio. Rund 240.000 Fliesen stehen in der Datenbank zur Verfügung. Sie können mit einem Beamer vom Rechner direkt an die Wand geworfen werden, so dass sich der Kunde sein neues Badezimmer dreidimensional in seiner tatsächlichen Größe anschauen kann. Darüber hinaus wird das virtuelle System durch Original-Fliesenmuster in speziellen Magazin-Schränken ergänzt, da die Farbe und Struktur einer Keramik, wie beim Holz auch, nicht virtuell vermittelt werden kann.


Hauff - in Kürze

Karl Hauff Spezialmöbel und Ladenbau GmbH
Auf der Wasch 1a
23611 Bad Schwartau
Tel. 0451-20098-0
www.hauff.com

Geschäftsführender Gesellschafter: Ulrich Hauff
Schwerpunkt: Ladenmöbel, Warenpräsenter, Einrichtungsberatung
Ausstellungsfläche: 600 qm
Produktionshallen: 15.000 qm
aus Parkett Magazin 02/06 (Wirtschaft)