Wümeg hat 2000 vor allem bei Bodenbelägen zugelegt

Unter den Top 3 des Großhandels

Vorstandswechsel, Umstrukturierungen, Sortimentsausbau - für die Wümeg war 2000 ein ereignisreiches, unter dem Strich auch durchaus erfolgreiches Geschäftsjahr. Mit einem Großhandelsumsatz von 239 Mio. DM sieht sich die Genossenschaft inzwischen unter den drei umsatzstärksten Grossisten. An Bedeutung gewonnen haben bei dem Vollsortimenter vor allem Bodenbeläge, deren Erlöse im vergangenen Jahr auf 87 Mio. DM zunahmen.

Das Geschäftsjahr 2000 war geprägt durch eine zunehmende Konzentration auf Seiten der Lieferanten und einer ständigen Ausweitung der Arbeitsbereiche bei Malern und Lackierern. Die Wümeg hat darauf mit einer kurzfristigen Marktanpassung und internen Veränderungen reagiert. Einschneidendste Veränderung war sicher der Vorstandswechsel in der Geschäftsführung: Zum 30. Juni löste Wolfgang Merkle den langjährigen Wümeg-Chef Gerhard Claß an der Spitze der Genossenschaft ab.

Parallel sorgte die Verdichtung des Standortnetzes durch Neueröffnungen bzw. Übernahmen in Ellwangen, Tettnang, Freiburg, Nürnberg und Regensburg für Regionalität und Kundennähe. Durch Investitionen in neue Niederlassungsgebäude sollte das Niveau der Produktdarstellung angehoben und die logistischen Leistungen weiter verbessert werden.

Zugleich wurden die Großhandels-Umsätze der Wümeg forciert. Per 31. Dezember wird ein Großhandelsumsatz von 239 Mio. DM ausgewiesen, damit zählen sich die Ludwigsburger zu den drei größten deutschen Grossisten. Das früher umsatzstarke, aber renditeschwache Zentralregulierungs-Geschäft wurde demgegenüber planmäßig zurückgefahren.

Neben der traditionellen Stärke im Farbenbereich, der auf 96 Mio. DM Umsatz kam, hat vor allem das Bodenbelags-Segment mit inzwischen 87 Mio. DM Umsatz weiter an Bedeutung gewonnen. Tapeten und Stoffe liegen mit Erlösen jeweils um 16 Mio. DM fast gleichauf. Generell hätten die "Leistungsfähigkeit und Umsatzflexibilität als Vollsortimenter" der Wümeg zu einer über dem Branchendurchschnitt liegenden Entwicklung verholfen, stellt Merkle fest.

Besonderen Anteil an diesem positiven Trend schreibt er den Eigenmarken Meisterwerk und Novita zu, die "über die zentralen Produktgruppen hinweg stabile Umsätze und die notwendige Unabhängigkeit vor Marktunruhen sicherten". Er betont weiter, dass alle Segmente positive Ergebnisse verbuchten, "trotz der in den neuen Bundesländern kurzfristig zu bewältigenden Umsatzeinbrüche".

Ins laufende Geschäftsjahr ist die Wümeg mit unvermindertem Drive gestartet. So habe die Neuausrichtung in den ersten vier Monaten eine "besonders erfreuliche Entwicklung" gezeigt. Der Plan sei mit über 10 % Umsatzzuwachs überschritten worden, die Roherträge konnten gehalten werden, die Personal- und Sachkosten verhielten sich "planmäßig".

Bei Bodenbelägen und Heimtextilien habe man sich vom allgemeinen Markttrend positiv abheben können, im von Rückgängen gekennzeichneten Farben- und Lackbereich sei es durch strategische Maßnahmen gelungen, die Umsätze zu halten. Verschiedene Projekte zur Personal- und Sachkosten-Senkung sollen angesichts des generell schwierigen Marktes die Zielerreichung im Gesamtjahr 2001 absichern.
aus BTH Heimtex 11/01 (Wirtschaft)