Bamboo Concepts

Dingo Bambusparkett im Ein-Frau-Vertrieb


Bamboo Concepts heißt die Im- und Export-Firma von Ines Clasen. Zum Bambus kam die Hamburger Diplom-Volkswirtin 1992 in Indonesien. Möbel waren ihre Handelsidee, doch Qualitäts- und Designprobleme taten sich auf. So wandte sie sich dem Bodenbelag zu. Auch hier musste Lehrgeld bezahlt werden. Die erste Parkettlieferung entsprach nicht dem Muster. Der Abnehmer sprang ab. Als Reaktion entwickelte Ines Clasen eine eigene Spezifikation. Auf dieser Grundlage wird die Produktion nun streng überwacht. In China erledigt das "Veritas", ein nach deutschem Recht haftendes Unternehmen, dessen Ingenieure vor Ort Stichproben vornehmen und das Ergebnis nach Hamburg übermitteln. Nur den Reife- und damit Härtegrad des geernteten Bambus können die Experten nicht prüfen. Da bleibt das Muster verlässlicher Anhaltspunkt.

Ihren Direktimport vertreibt Ines Clasen über ein Speditionslager. Der Spediteur liefert aus und nimmt am Ziel-ort den Scheck in Empfang. Zur Kundschaft zählen Architekten und Endverbraucher, weniger bisher Händler. Erste Kontakte entstehen vor allem über die Website im Internet.

"Man muss viel telefonieren, öffentliche Ausschreibungen recherchieren und Akquisition betreiben." Ines Clasen hat dabei die Konkurrenz im Blick. "Aber ich bin preiswerter, weil ich keine großen Ausgaben für Verwaltung oder eigene Produktionsstätten habe."

Der australische Wildhund Dingo ziert das Logo von Bamboo Concepts. "Weil dieses unbezähmbare Tier die Individualität von Bambus charakterisiert." Ihr Sortiment möchte die Volkswirtin vom Bambus-Massivparkett zu Fußleisten und Treppenkantenprofilen ausweiten. Da hilft es, dass sich Produktionsstätten per Internet selber anbieten. Auf eigenen Reisen nach China prüft Ines Clasen, wer die strengen Kriterien für neue Geschäftsbeziehungen erfüllt.

Noch ist Bambus ein exotisches Produkt im deutschen Markt. "Viele Händler wissen wenig über Bambus", sagt die Hamburgerin. Dabei hat das Institut für leichte Flächentragwerke an der Universität Stuttgart schon 1985 eine umfangreiche Studie über die Eigenschaften des Baustoffs Bambus veröffentlicht.

Ines Clasen glaubt fest an den Trend zum Bambusboden. Als Versiegelung übrigens empfiehlt sie Pallmann High Solid. "Weil das Siegel einen hohen Festkörperanteil besitzt."
aus Parkett Magazin 05/01 (Wirtschaft)