Dömer Clarysse

Frottierwaren aus fair gehandelter Baumwolle


Emsdetten - Norbert Stegemann, Chef der Deutschland-Niederlassung von Dömer Clarysse, sprach in Frankfurt von einem guten Jahr 2006 in Deutschland. "Aber das Wachstum in den anderen Ländern war noch stärker." Für dieses Jahr hat sich die Vertriebsmannschaft deshalb einiges vorgenommen.

Das Unternehmen wendet sich in erster Linie an Großabnehmer wie Einkaufsverbände, Versender, Discounter. Zunehmend nimmt man auch Promotion-Unternehmen ins Visier. Dömer verfügt mit der belgischen Muttergesellschaft Clarysse über einen starken Rückhalt, da sie mit Ausnahme der Spinnerei über eine nahezu vollstufige Produktion verfügt. Das Unternehmen ist stark bei Frottier- und Küchenwäsche, bietet aber auch Badteppiche und sogar Möbelstoffe an. Stark ist man laut Stegemann in der Entwicklung von Dessins und Farben. Auf der Heimtextil konnte man zumindest erste Farbtendenzen bis Anfang 2008 zu sehen bekommen.

Seit 2003 ist das belgische Unternehmen über Dömer, das seinerzeit übernommen wurde, auf dem deutschen Markt aktiv. Auch wenn Stegemann und seine Mannschaft im letzten Jahr Umsatzzuwächse erzielen konnten, ist er noch nicht zufrieden. "Es könnte eigentlich noch besser sein, der Konsumaufschwung ist in unserem Bereich leider noch nicht so angekommen", findet er. Er sehe noch viel Potenzial im deutschen Markt, denn man habe noch lange nicht eine komplette Marktdurchdringung erreicht.

Ganz wichtig auf dem Weg dorthin ist für den Verkaufsleiter der Erwerb der Europa Lizenz von Fair Trade für Heim- und Haustextilien. Deutschland sei im internationalen Vergleich hinsichtlich dieses Themas noch etwas unterbelichtet, findet Stegemann. Ein Ziel von Fair Trade ist es, dass die Erzeuger der Rohwaren einen angemessenen Anteil an den Verkaufserlösen erhalten. Hierzulande kennt man Fair Trade, wenn überhaupt, aus dem Lebensmitteleinzelhandel, der unter anderem fair gehandelten Kaffee und andere Artikel verkauft. Nun sollen also auch Handtücher, Geschirrtücher, Badteppiche aus fair gehandelter Baumwolle produziert werden. Die Baumwolle werde überwiegend aus Mali kommen, kündigt Stegemann an. Was die Bewertung der Messe angeht, registrierte das Unternehmen auf seinem Stand und mehr noch auf den Gängen der Halle weniger Besucher als im letzten Jahr. Vor allem der Kunde, der zufällig vorbeikomme und sich dann auf dem Stand orientiere, sei weniger geworden. Jetzt kommen die Kunden überwiegend gezielt zu Dömer. Die Eigenschaft als Ordermesse habe die Heimtextil sowieso komplett verloren. Dafür erhalten die Besucher auf der Heimtextil nach wie vor einen Überblick über das Sortiment der Branche, wie es sonst kaum möglich ist.
aus Haustex 03/07 (Wirtschaft)