Step

Mehr als 25 % Marktanteil in der Schweiz


Nach fünf Jahren des Bestehens zieht die Stiftung Step, die sich für die Verbesserungen der Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Teppichherstellung und gegen missbräuchliche Kinderarbeit einsetzt, positive Bilanz. Die Lizenznehmer, 32 Unternehmen und Filialen in der Schweiz, verkauften in dieser Zeit insgesamt 90.000 qm Orientteppiche. Das entspricht einem Marktanteil von mehr als 25 %. In den Produktionsländern führte die Stiftung regelmäßig unabhängige Kontrollen durch und unterstützte Entwicklungsprojekte.

Step beschäftigt in Indien, Nepal und Pakistan Experten, die rund 30 Hersteller kontrollieren. In Marokko wurde kürzlich ein Programm gestartet. Eine ausführliche Studie, die die Arbeitsbedingungen in der marokkanischen Teppichindustrie untersucht, ist in Arbeit. Auch der Iran und die Türkei gehören zu den Ländern, mit denen sich die Stiftung künftig befassen will.

Im Jahr 2000 floss mehr als 40 % des Budgets, das sind 310.000 Schweizer Franken (etwa 400.000 DM), in Projekte in den Regionen der Teppichherstellung. Die Gelder dienten der Verbesserung der Einkommens- und Lebensbedingungen der Knüpfer und ihrer Familien. In Indien lagen die Arbeitsschwerpunkte in einem Ausbildungs- und Sensibilisierungsprogramm zur Verbesserung der Situation von Frauen in den Dörfern und bei mobilen Arztpraxen, die die medizinische Grundversorgung für rund 30.000 Personen sicher stellten.

In Nepal konzentrierte sich die Arbeit auf die Unterstützung einer Färberei und Wäscherei in Kathmandu, die eine Abwasser-Reinigungsanlage einrichtete. Gleichzeitig fanden Alphabetisierungs- und Ausbildungsprogramme für Erwachsene statt. Zudem wurde die Einrichtung von Kinderkrippen unterstützt. In Pakistan führte die Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft ILUCI (Ittehad Labour Union Carpet Industries) zur Verbesserung der Arbeitssicherheit, der Anerkennung von Minimalrechten und der Zahlung von angemessenen Löhnen an die Arbeiter, berichtet die Stiftung.

Auf internationaler Ebene konnte Step-Frankreich ein Netzwerk mit Organisationen des fairen Handels aufbauen. In Österreich und den USA laufen Vorbereitungen zur Einführung des Step-Labels.

Für das Jahr 2001 zeichnet sich eine Weichenstellung ab. Die Finanzierung durch das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) läuft aus. Dementsprechend wird die Stiftung nicht nur ihre Eigenfinanzierung, sondern auch ihre Positionierung im Markt der internationalen Labels verstärken müssen.
aus Heimtex Orient 02/01 (Wirtschaft)