Lobe-Wäsche

Lohnkonfektionär mit längerfristiger Perspektive

Altmittweida - "Im Kerngeschäft stetig und kontinuierlich gewachsen"; der Lohnkonfektionär Lobe-Wäsche sieht sich im 13. Jahr seit seiner Gründung in der Bettwäschebranche etabliert. Das Unternehmen steht mit 42 Mitarbeitern als Lohnkonfektionsbetrieb dieser Größenordnung einzig in Deutschland da. Zu 90 Prozent sind es deutsche Auftraggeber - darunter viele namhafte Bettwäsche-Marken - sowie Auftraggeber aus Österreich und der Schweiz, die die Dienstleistungen von Lobe-Wäsche in Anspruch nehmen. Etwa seit Mitte der zurückliegenden 90er Jahre hat sich der Jahresumsatz um rund die Hälfte erhöht. Lobe-Wäsche fertigt gegenwärtig pro Jahr - allein auf Bettwäsche bezogen - weit mehr als 300.000 Garnituren.

"Tendenz steigend", befindet der geschäftsführende Inhaber Peter Kunze. Was die Auftragsvergabe von Konfektionsleistungen ins Ausland angehe, bemerke er schon den Rückzug einiger Kunden nach Deutschland als Reaktion auf das aktuelle Marktgeschehen: "Stellte es sich vor zehn Jahren noch als statisch und homogen dar, so gibt es sich jetzt dynamisch und sprunghaft. Mit allem Tun und Handeln muss man sich darauf einstellen. Man muss flexibel sein." Diesem Anspruch genüge Lobe-Wäsche; erstens bezüglich der technisch-technologischen Ausstattung für eine effiziente Lohnkonfektion, und zweitens mit qualifiziertem, multivalent einsetzbarem Personal. Nur so könnten zwei für die Auftraggeber wesentliche Prämissen erfüllt werden: Verkürzte Reaktionszeiten einerseits und andererseits die Darstellung von Mengen in durchgängig hoher Qualität.

In der Vergangenheit ist bei Lobe-Wäsche die Produktivität gezielt fortentwickelt worden. Dafür wurde kontinuierlich in die materielle Basis investiert; seit 1994 weit über eine Million Euro. Um einige Positionen zu nennen: Erweiterung der Produktionsfläche um 800 qm, die Anschaffung von Spezialnähtechnik im Wert von über 70.000 Euro oder die 2002 getätigte größte Investition in eine automatische Zuschnittanlage mit dazu gehörigem CAD-Arbeitsplatz für Schnittkonstruktion. Peter Kunze: "Die entsprechenden Programme gewährleisten im Zuschnitt Sicherheit und Exaktheit, die kaum mehr zu toppen sind. Wir bleiben damit qualitativ auf der sicheren Seite und bieten uns auch in diesem Fertigungsabschnitt als kompletter Dienstleister an." Optimiert wurde ebenso die Technologie zum Einnähen von Reißverschlüssen mit dem Ergebnis, dass sich der Durchsatz um 200 Prozent erhöhte.

Bei der Bettwäsche-Lohnkonfektion werden jegliche Materialien verarbeitet: Satin, Mikrofaser, Jersey oder Seide. Materialbreiten bis 2,60 m werden völlig spannungsfrei auf dem Zuschneidetisch platziert und anschließend bei idealer Schnittoptimierung mit einem CNC-gesteuerten Servocutter zugeschnitten. Produziert wird jede vom Kunden gewünschte Größe und somit das Marktsegment der Sondergrößen abgedeckt. Auftragsbezogen genäht werden auch Spannbetttücher, Accessoires, Kinderbettwäsche, Baby-Schlafsäckchen und neuerdings Matratzenbezüge als individuelle Sonderanfertigungen speziell für Allergiker. In Anwendung der Ergebnisse des InnoRegio-Projektes "Maßkonfektion - 2D-parametrische interaktive Schnittkonstruktion" sieht sich der Lohnkonfektionär zudem in der Lage, Schlafbekleidung und Home- bzw. Beachwear herzustellen.

"Wir verstehen uns als ein Konfektionär, der Näharbeit für nahezu alle textilen Produkte in der Welt rund um das Bett anbietet", wie Peter Kunze das Dienstleistungsspektrum beschreibt. Er sieht Lohnkonfektion nach wie vor als gefragte Nische, "in der man sich entwickeln kann." Unabdingbar sei jedoch, dafür einen Stamm von qualifizierten Fachkräften zur Verfügung zu haben. Der 1998 begonnenen eigenen Lehrlingsausbildung - z.B. zum Modenäher oder Modeschneider - werde deshalb besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
aus Haustex 05/07 (Wirtschaft)