Who is Who im Sachverständigenwesen

Prof. Dr. Andreas O. Rapp


Im Bruche 32
30519 Hannover
Tel.: 0511/ 64 68 38 08
Fax.: 0511/646 838 10
Internet: www.faktum.eu
E-Mail: rapp@faktum.eu

Leibniz Universität Hannover
Fakultät für Architektur und Landschaft
Institut für Berufswissenschaften im Bauwesen
Herrenhäuser Str. 8
30419 Hannover
Tel.: 0511/ 762 45 95
Fax: 0511/ 762 31 96
Internet: www.ibw.uni-hannover.de
E-Mail: rapp@ibw.uni-hannover.de

Bestellung
Von der Handwerkskammer Hannover öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Parkettlegerhandwerk, namentlich für Parkett, Holzfußböden, Bodenbeläge und Holzwerkstoffe.

Beruflicher Werdegang
- Lehre und Meisterprüfung im Parkettlegerhandwerk
- Studium an der FH Rosenheim und der Universität Hamburg
- 1998 Dissertation
- 1993 - 2007 Wissenschaftler an der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft und Dozent an der Universität Hamburg
- seit 1994 ö.b.u.v. Sachverständiger für Parkettlegerhandwerk
- seit 2007 Professor für Holztechnik und Didaktik an der Leibniz Universität Hannover und Leiter des Instituts für Berufswissenschaften im Bauwesen
- Autor des Fachbuches Schäden an Holzfußböden, gemeinsam mit Bernhard Sudhoff und Daniel Pittich

Aktuelles Tätigkeitsspektrum
- Gerichts-, Privat- und Schiedsgutachten
- Beweissicherungsgutachten
- außergerichtlichen Streitbeilegungen
- Gutachterberatungen vor Ort
- Ermittlung von Wertminderungen
- Schadensermittlungen für Versicherungen
- Belegreifprüfungen am Unterboden
- Materialprüfungen
- Eignungsprüfung Parkett auf Fußboden-heizung und Fußbodenkühlung
- Mikroskopische Ursachenforschung u.a. Schichtdicken, Verfärbungen, Brüche

Praxisbeispiel
Das Praxisbeispiel beschäftigt sich mit der Lichtechtheit von Thermo-Holzarten: Ein halbes Jahr nach der Verlegung eines Fertigparketts mit Deckschicht aus Thermo-Buche war das schwarzbraune Holz im Bereich der bis zum Boden reichenden Fenster im Wohnzimmer stark aufgehellt, während in den übrigen Räumen mit gleicher Ausrichtung und Fenstertiefe kaum Farbveränderungen vorhanden waren.

Die werkseitige Oberflächenbehandlung des Thermo-Buchen-Fertigparketts war wegen starker Beschädigungen im Wohnzimmer während der Bauphase abgeschliffen und neu versiegelt worden. Nur dort trat die extrem geringe Lichtechtheit des thermisch modifizierten Holzes zutage. Die geringe Lichtechtheit der dunkelbraunen Färbung von thermisch modifizierten (Abkürzung: TMT von Thermally Modified Timber) ist seit einiger Zeit bekannt. Bei intensiver Lichteinwirkung nähert sich der Farbton von TMT-Buche an den von ungedämpfter Buche bei Belichtung an.
Einige Parketthersteller bringen deshalb eine dunkle Pigmentbeize vor der Versiegelung von TMT auf. Durch die Nachbesserung im Wohnzimmer ist diese Pigmentbeize entfernt worden und das nicht lichtechte Thermo-Holz war ungeschützt dem Sonnenlicht ausgesetzt. Der Parkettleger hätte bei den Nachbesserungsarbeiten den geschliffenen Boden vor der Versiegelung ebenfalls dunkel beizen müssen. Dies muss nun nach nochmaligem vollflächigem Abschleifen im Rahmen der Sanierung geschehen.

Anmerkung: Aufgrund der Problematik der Sichtbarkeit von Ansätzen bei der Verarbeitung von dunklen Beizen wird das Nachbeizen von Fußböden von vielen Handwerkern abgelehnt. Dies ist nachvollziehbar und legitim. In diesem Fall wird empfohlen, dass der Handwerker den Kunden auf die hohe Lichtempfindlichkeit von thermisch modifizierten Hölzern hinweist.

Brancheneinschätzung
Die Fußbodenbranche ist aus Sicht des Gutachters Rapp hoch spannend, da wie in kaum einem anderen Bereich so viele Gewerke zusammentreffen und gemeinsam über Werkerfolg oder Mangel bestimmen: Planer, Materialhersteller, Handel, Parkettleger, Estrichleger, Heizungsbauer, Raumpfleger und der Bewohner mit seinem Nutzugsverhalten und Ansprüchen. Die Ursachenforschung ist daher bei Beanstandungen im Fußbodenbereich besonders anspruchsvoll. Der Sachverständige Rapp vereint in einer Person die Praxiserfahrung als Parkettlegermeister mit dem fertigungstechnischen und bauphysikalischen Detailwissen des Dipl.-Ing. sowie den Prüf- und Analysemöglichkeiten des Universitätsprofessors bei der Ursachenforschung im hochkomplexen Fußbodenbereich.
aus FussbodenTechnik 04/12 (Personalien)