Europäischer Daunen- und Federnverband

Ausgezeichnete Europäer

Mainz/Berlin. Der Europäische Daunen- und Federnverband ist mit dem Mérite Européen ausgezeichnet worden. "Wir wollen unsere Branche über Grenzen hinweg in eine gemeinsame erfolgreiche Zukunft führen", betonte Verbandschef Jan Kuilema bei der EDFA-Jahrestagung in Berlin.

Alle Signale auf Grün: Nicht ohne Grund war das dynamisch ausschreitende Ampelmännchen das Maskottchen der diesjährigen Mitgliederversammlung des Verbands der Europäischen Bettfedern- und Bettwarenindustrie (EDFA), der seinen Sitzungsauftakt am Abend der Bundestagswahl mitten in Berlin hatte. Umgeben von Wahlparties, Journalisten, Kameras und Scheinwerfern starteten mehr als 100 Delegierte von 83 Unternehmen aus 25 Ländern in ihren dreitägigen Sitzungsmarathon, um - zusammen mit Experten aus Asien, Südamerika und den USA - die Weichen für die Fortsetzung ihrer erfolgreichen Arbeit für die nächsten zwölf Monate zu stellen.

Jüngstes Zeichen dieses Erfolgs ist die Auszeichnung des EDFA mit dem Mérite Européen, einer Ehrung, die die Luxemburger Fondation du Mérite Européen seit über 30 Jahren an engagierte Persönlichkeiten und Institutionen vergibt, die sich für die "Vereinigung der europäischen Völker in Freiheit, Frieden und Brüderlichkeit" einsetzen und die an der Entwicklung eines europäischen Bewusstseins als Voraussetzung für die Gestaltung eines freien, demokratischen und geeinten Kontinents arbeiten.

Der Leitgedanke "Vouloir, Connaître, Agir" (Wollen, Kennen, Handeln) sei nahezu das Leitmotiv für die Arbeit des europäischen Verbandes, betonte dessen niederländischer Präsident Jan Kuilema während der Preisverleihung in Berlin: "Der enge Informationsaustausch und die intensive Erarbeitung einheitlicher Standards im Sinne von hoher Produktqualität, Transparenz, Sicherung von Verbraucherinteressen und Tierschutz waren die Voraussetzung, um im europäischen Sinn handeln zu können."

In diesem Zusammenhang wies Kuilema noch einmal auf die inzwischen abgeschlossene Implementierung des weltweit einzigartigen Traceability-Systems hin, mit dem erstmals Nebenprodukte wie Daunen und Federn über alle Ländergrenzen rückverfolgbar geworden sind und so deren sachgemäße Gewinnung belegt werden kann. Alle Unternehmen, die ihre Warenbeschaffung in dieser Form offenlegen, unterziehen sich zusätzlich einem speziellen Audit, um die Datengewinnung und -aufbereitung prüfen zu lassen.

Bis Ende des Jahres werden alle Mitgliedsunternehmen auditiert sein - gegenwärtig sind die Verfahren nach Verbandsangaben bei 97 Prozent der Betriebe bereits abgeschlossen. Für das dreistufige EDFA-Traceability-System, bestehend aus einer Selbstverpflichtungserklärung - dem EDFA Codex - einem Traceability- und einem Audit-Standard, interessieren sich in der jüngsten Vergangenheit verstärkt die Bekleidungs- und die Outdoor-Industrie.

Weitere zentrale Tagungsthemen waren Normungsfragen wie beispielsweise die CEN zur Sicherheit von Kinderartikeln oder die Arbeit der Technischen Kommission Normenpraxis. Anerkennungsurkunden wurden in diesem Zusammenhang an zwölf Labore verliehen, die an mindestens zwei routinemäßigen jährlichen Rundversuchen erfolgreich teilgenommen hatten, in denen es unter anderem um die Durchführung quantitativer Analysen und Füllkraft ging.

In der zunehmend medial vernetzten Welt stellt sich auch der Verband den gestiegenen Anforderungen an eine nachhaltige Kommunikation. Die Präsenz auf Facebook, Filmbeiträge bei YouTube, ein Wiki - die Daunapedia mit allen Antworten auf Fragen rund um Federn und Daunen - sowie detaillierte Webpräsenzen weisen nach EDFA-Angaben deutlich steigende Nutzerzahlen auf.

Jüngstes Beispiel dafür ist die vollständig überarbeitete Nomite-Homepage, die nun in elf Sprachen verfügbar ist und ihre Besucherzahlen vervierfachen konnte. Der Verband wertet dies als Beleg dafür, dass die inzwischen erweiterte Sammlung wissenschaftlicher Studien zum Thema Hausstauballergie und daunen- und federngefüllte Bettwaren bei der globalen Zunahme von Allergien wichtige Hinweise liefern. Einmal mehr habe belegt werden können, dass Daunen- und Federbettwaren in keinerlei Wechselbeziehung zum Auftreten mehr oder weniger großer Hausstaubmilbenvorkommen stehen, so der EDFA.

Vielmehr sei nachgewiesen worden, dass praktisch keine Tiere in den Bettwaren vorhanden waren: Hausstaubmilben sind zu groß, um durch die Inletts von Daunen- und Federbetten zu gelangen. Diese Inletts gewährleisten einen optimalen Klima- und Luftaustausch, sind aber so dicht gewebt, dass sich die feinen Daunen nicht herausarbeiten können. Diese Barriere aus Textil können Endverbraucher sehr einfach an dem Nomite-Zeichen erkennen, das für Hausstauballergiker geeignete Produkte kennzeichnet und in 39 Ländern eingetragen ist. Als neue Projekte präsentierte der EDFA in Berlin einen Film zur Pflege von Bettwaren sowie den kompletten Relaunch seiner Website, die noch 2013 online gehen wird.
aus Haustex 11/13 (Wirtschaft)