Strauss Innovation

Kampf ums Übeleben


Langenfeld. Der Handelsfilialist Strauss Innovation ist erneut in finanzielle Schräglage geraten und hat beim Amtsgericht Düsseldorf die Einleitung eines Schutzschirm-Verfahrens beantragt, sowohl für die Strauss Innovation als auch die Strauss Logistik. Wie aus dem Unternehmen zu hören ist, soll die ungünstige Witterung des vergangenen Jahres dem Unternehmen die Bilanzen verhagelt haben. Neben Heim- und Haustextilien besteht das Sortiment auch stark aus jahreszeitlich geprägten Artikeln. Wenn das Wetter nicht mitspielt, drohen Absatzprobleme und hohe Abschriften.

Das Amtsgericht hat die Genehmigung des Schutzschirm-Verfahrens erteilt und als Sachwalter den Insolvenzexperten Andreas Ringstmeier, Köln und Düren, eingesetzt. Jetzt geht es darum, den Betrieb des Unternehmens aufrecht zu erhalten und ein Sanierungskonzept zu erstellen.

Vor rund zehn Jahren musste das Unternehmen bereits einmal durch eine Krise gehen. Durch Umstrukturierungen und den Abbau von mehr als 400 Arbeitsplätzen schien es damals gelungen zu sein, Strauss wieder auf gesunde Beine zu stellen. Offenbar war das nicht von Dauer. Im Geschäftsjahr 2012 erzielte das Unternehmen nach dem letzten veröffentlichten Jahresabschluss einen Umsatz von 168,5 (2011: 115,5) Mio. Euro, der Jahresfehlbetrag belief sich auf 7,1 (3,0) Mio. Euro. Die die Bilanz testierende Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG erklärte seinerzeit, dass der Fortbestand der Gesellschaft "von der auch künftigen Aufrechterhaltung der Finanzierung durch die Gesellschafter und Banken und im Fall einer deutlichen Unterschreitung der Umsatzplanung von deren Ausweitung" abhängig sei. Strauss Innovation gehört dem Investor Sun Capital Partners und soll in 97 Filialen samt Zentrale rund 1.400 Mitarbeiter beschäftigen.
aus Haustex 02/14 (Wirtschaft)