Strauss Innovation

Sanierungskonzept steht


Langenfeld. Ende Januar wurde für Strauss Innovation beim Amtsgericht Düsseldorf ein Schutzschirmverfahren beantragt. Das Verfahren bietet Strauss Innovation die Chance, mehr Gestaltungsspielräume für die Fortführung des in finanzielle Schwierigkeiten geratene Unternehmens zu schaffen. Unter diesem Schutzschirm wurden inzwischen nach Firmeninformation die wesentlichen Sanierungsbeiträge der Gläubigergruppen bei Strauss Innovation verhandelt und die Ergebnisse der zahlreichen Gesprächs- und Verhandlungsrunden sind in ein Sanierungskonzept eingegangen, das im zweiten Quartal 2014 als Insolvenzplan umgesetzt werden soll.

Dazu erklärte der für die Sanierungsanstrengungen zuständige Chief Restructuring Officer Dr. Hans Peter Döhmen: "Potenzielle Investoren können nunmehr das Konzept zur Neuausrichtung sichten und bewerten. Dieses soll und kann nach Eröffnung eines Insolvenzverfahrens, das wir in Eigenverwaltung bis zur Jahresmitte abschließen wollen, als Insolvenzplan umgesetzt werden."

Kern des Sanierungskonzeptes ist es, Strauss Innovation künftig mit 79 Filialen und insgesamt über 1.200 Mitarbeitern bundesweit fortzuführen. 17 unprofitable Filialen müssen bis spätestens zur Jahresmitte nach einem Ausverkauf schließen. Rund 200 Beschäftigten soll zur Jahresmitte gekündigt werden. Etwa 140 Mitarbeiter können zunächst in eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft wechseln. "Eine Sanierung mittels Insolvenzplan scheint mir in der Tat die für Strauss und für die optimale Gläubigerbefriedigung passende Lösung zu sein", erläutert Dr. Andreas Ringstmeier, vom Amtsgericht bestellter vorläufiger Sachwalter. "Mittel- und langfristig dienen all unsere Maßnahmen dem Ziel, unser Sortiment für unsere treuen und unsere neuen Kunden noch spannender, attraktiver und qualitativ hochwertiger zu gestalten - und ihnen das bestmögliche Preis-Leistungsverhältnis anzubieten", so Döhmen.

Künftig werden aus der Zentrale in Langenfeld 160 Mitarbeiter das Unternehmen leiten (bislang 190 Beschäftigte), im Logistikzentrum in Solingen bleiben zunächst die derzeit noch 93 Arbeitsplätze erhalten. Folgende Filialen müssen bis spätestens Jahresmitte geschlossen werden: Aachen und Mönchengladbach-Rheydt im Nordwesten. Bremen-Vegesack, Hannover Ernst-August-Galerie und Laatzen im Norden. Mannheim, Viernheim, Karlsruhe, Böblingen, Augsburg, Regensburg, Rosenheim, Bad Homburg und Darmstadt im Süden. Dresden Hbf., Berlin Neues Kranzlereck sowie Outlet Berlin-Hellersdorf im Osten.
aus Haustex 04/14 (Wirtschaft)