Cotton Council International

Frischer Marken-Auftritt


Düsseldorf. Regelmäßiger Gast der Heimtextil ist das amerikanische Cotton Council International, die Verkaufsförderungsgesellschaft der amerikanischen Baumwollindustrie mit ihrer Marke Cotton USA. In diesem Jahr nutzte die Organisation die Messe, um ihre erste weltweit konzipierte Werbekampagne vorzustellen. Dafür scheute man nach Angaben von Edelgard Baumann, Marketing-Managerin des CCI und Repräsentantin für Deutschland und Benelux, weder Kosten noch Mühen.

Der Auftritt der Marke Cotton USA wurde grundlegend modernisiert. Das beginnt bei dem Schriftzug, der nun klar, sauber und zeitgemäß wirkt. Auch die in wenigen Strichen stilisierte Baumwollkapsel im Markenlogo wirkt deutlich moderner als das alte Signet. Der neue Markenslogan lautet: I Love My Cotton, wobei das Wort Love nicht wie sonst allgemein üblich durch ein Herz sondern durch die Baumwollkapsel im Markenschriftzug ersetzt wird. Für das Shooting der Baumwolle liebenden Werbetestimonials hat sich CCI auch nicht lumpen lassen und teure internationale Models engagiert. Dass der neue Slogan keine leeren Worte sind, belegen durch das CCI in Auftrag gegebene Konsumenten-Umfragen, denen zufolge Endverbraucher regelmäßig Baumwollprodukte Produkten aus anderen Materialien vorziehen.

Der CCI-Messestand in Frankfurt dient auch als internationaler Treffpunkt für den weltweiten Baumwollhandel, auf dem man sich untereinander über aktuelle Marktentwicklungen austauschen kann. Und die Marktlage ist aktuell nicht unkompliziert, wie Allen Terhaar berichtete, langjähriger Funktionär des CCI und aktuell Inhaber eines Beratungsunternehmens für die Baumwollbranche. Die Preise für Baumwolle sind derzeit nach seiner Ansicht niedrig und werden es mittelfristig auch bleiben. Ende Januar betrug der Preis rund 60 US-Cent pro amerikanisches Pfund (0,453 kg).

Großen Einfluss auf die Preisbildung hat China, das auf immensen Lagerbeständen an Baumwolle sitzt. Für die Baumwoll-Farmer in den USA ist diese Situation nicht leicht zu ertragen, die Anbaufläche wird daher tendenziell eher reduziert werden. Größter Baumwoll-Produzent ist aktuell Indien, das China laut Terhaar im letzten Jahr an der Spitze abgelöst hat. Nummer drei in der Baumwollproduktion sind die USA. Hinzu kommt, dass die Ernterträge von Baumwolle die Nachfrage der verarbeitenden Industrie übertreffen. In der Kampagne 2013/14 wurden 26,2 Mio. Tonnen produziert, aber nur 23,7 Mio. Tonnen verarbeitet. 2013 waren die USA mit einer Ausfuhr von 2,3 Mio. Tonnen nach wie vor der größte Exporteur von Baumwolle. Indien und China verwenden den größten Teil ihrer Ernte im Land selbst.

Aber für die Baumwolbranche ist auch nicht alles schlecht, so Terhaar. Die Preise für Baumwolle und Polyester nähern sich wieder stärker an, sodass es der Textilindustrie aus Kostengründen wieder leichter fällt Baumwolle zu verarbeiten. Dies komme dem Trend zu Natürlichkeit und Nachhaltigkeit in der Textilbranche entgegen. Die gegenwärtige Stärke des Dollars wiederum wirkt sich für die importierenden Länder negativ aus. Damit könne die Branche allerdings beim gegenwärtigen Weltpreis für Baumwolle relativ gut leben. Viel schlimmer sei die Lage gewesen, als die Nachfrage nach dem Rohstoff vor rund vier Jahren durch den immensen Preisanstieg förmlich abstarb. Die gute Nachricht, so Allen Terhaar abschließend: Es gibt derzeit genug Baumwoll zu günstigen Preisen.

Schließlich präsentierte ein Industriepartner von Cotton USA auf dem CCI-Stand eine Produktneuheit, die speziell für die Frottierbranche von Interesse sein könnte: Solucell, ein Produkt der BYR International in Qingdau/China. Dabei handelt es sich um eine Faser auf PET-Basis, die sich in alkalischer Flüssigkeit auflöst. Solucell eignet sich daher laut Solucell-Präsident David Liu besonders als Ersatz für PVA-Fasern, die gerne bei Zero-Twist-Garnen verwendet werden. Auch PVA-Fasern lösen sich in Flüssigkeit auf, die Rückstände könnten aber nicht wie Solucell recycelt werden. Solucell dient während des Webvorgangs als Stabilisator des Garnes und wird danach einfach ausgewaschen. Es entsteht ein 100-prozentiges Baumwollprodukt, das aber sehr leicht und soft im Griff ist und über eine sehr gute Feuchtigkeitsaufnahme verfügt.
aus Haustex 02/15 (Wirtschaft)