Hossein Rezvani

Ein Nomade in der Großstadt


Der Gabbeh: ein grober Nomadenteppich aus sehr dicker Wolle mit abstrakten Dessins. Der Isfahan: ein fein geknüpfter Stadtteppich, mit aufwendigen Ornamenten gestaltet.

Beides miteinander zu verbinden war lange Zeit undenkbar. Dann kam einer, der hat’s gemacht und damit eine sehr ungewöhnliche Kollektion geschaffen: Hossein Rezvani. Der Hamburger Teppichdesigner und Importeur hat mit seinen edlen Fusion-Teppichen längst Kultstatus.

Seine aktuelle Kollektion mit Gabbehwolle setzt sehr dickes, ungefärbtes und unbehandeltes Garn in feiner Isfahan-Knüpfung um. Mit bis zu 400.000 Knoten pro Quadratmeter und einem Seidenanteil von 40% - eine echte Herausforderung für die Knüpfer.

Die Teppiche tragen Rezvanis ganz eigene Handschrift, die schon in der Kollektion Persia Reinvented auf sich aufmerksam gemacht hat: mit alten persischen Ornamenten in neuen Designzusammenhängen, mit schattenbildartigen Medaillons und sich verlierenden Arabesken.

Das Ergebnis sind sehr dicke, dichte Teppiche mit sanftem Seidenschimmer. Naturbelassen und hell, mit dezenter Zeichnung, die je nach Lichteinfall anders erscheint: edel.
aus Carpet Magazin 02/15 (Sortiment)