Baumer Inspection

Neue ScannerTechnologien für die Laminatboden-Industrie


Das Unternehmen Baumer Inspection mit Firmensitz in Konstanz ist Teil der schweizerischen Baumer Group und entwickelt seit über 30 Jahren Scanner-Systeme. Ende der 90er Jahre startete man mit Inspektionsanlagen für die Holzwerkstoffindustrie. Heute zählt Baumer als Spezialist zu den führenden Anbietern einer automatischen, optischen Fehlererkennung. Weltweit kontrollieren über 500 erprobte Baumer-Systeme mit einer Vielzahl von Alleinstellungsmerkmalen der Kameratechnologie die Produktion von Laminatbodenelementen, beschichteten oder lackierten Großplatten, bahnförmige Materialien und Möbelteilen. Mehr als die Hälfte dieser Anlagen ist am Ende der Profilierungslinien für Laminatböden installiert.

Ziel der automatischen, optischen Sortierung in der Fußboden-Industrie ist die schnelle und zuverlässige Erkennung aller Fehler - bei standardisierten Qualitätsregeln und bei immer schnellerem Produktionstakt. Um die Anforderungen zu bewältigen, bestehen Baumer Scanner aus einer Reihe unterschiedlicher Module mit speziellen Beleuchtungssystemen und spezialisierten Kameras. Mit teilweise patentierten Verfahren garantieren diese Module, laut Hersteller, die sichere Erkennung spezieller Produktionsfehler. Ein Beispiel ist das patentierte Verfahren zum Erkennen von fehlendem Overlay, doppelt verpresstem Overlay oder nicht transparentem Overlay. Diese Fehler werden durch zwei spezifische Module mit kurzwelligem UV Licht und mit Kameras registriert, die genau den Bereich des Lichts herausfiltern, der diese Fehlerarten sichtbar macht.

Die modulare Scanner-Konstruktion ermöglicht auch eine Anpassung an neue Designs und neue Formate. Für die Langdielenkontrolle, bis zu 2.800 mm nebeneinander, sind beispielsweise Scanner-Systeme mit bis zu 12 Kameras installiert. Sie detektieren mit höchster Auflösung Beschädigungen, Dekorfehler oder Overlayfehler im Produktionstakt. Neueste Anlagen mit schnellen Laserscannern erkennen zudem weitgehend alle Fehler bei LVT-Fußböden und bei digital bedruckten Oberflächen.

Im Streben nach dem idealen Ziel der "0-Fehler" Produktion sollen neue Inspektionssysteme weit über ihre bisherige Sortierfunktion hinaus ein wichtiges Werkzeug sein. Dazu hat Baumer auf der Ligna 2015 erstmalig ein Software Tool vorgestellt, bei dem zusätzlich die Optimierung von Produktionsprozessen im Vordergrund steht. Diese neue Sanner-Generation benennt den erkannten Fehler nach seiner Ursache im Produktionsprozess. In der Konsequenz kann durch eine Optimierung aller Produktionsschritte die Reduzierung von Ausschuss erreicht werden. Baumer setzt dazu ein neuartiges Klassifikationssystem ein: Das Q-brain-Verfahren. Damit gibt Baumer den Produzenten eine Schnittstelle an die Hand, die bei Prozessabweichungen schnell alarmiert und statistisch analysiert, welche Fehlerbilder mit welcher Ursache bei welchem Produkt gehäuft erscheinen.
aus Parkett Magazin 04/15 (Sortiment)