Textilbündnis

Immer mehr Unternehmen arbeiten am Thema Nachhaltigkeit


Berlin. Ein Jahr nach seiner Gründung zählt das Bündnis für nachhaltige Textilien rund 160 Mitglieder. Das bedeutet fast 50 Prozent Marktabdeckung nach Umsatz in Deutschland. Damit setzt das Textilbündnis Zeichen: Erstmals arbeitet eine relevante Anzahl von Unternehmen aus der Branche gemeinsam mit Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften, Standardorganisationen und Regierung am Thema Nachhaltigkeit.

Ihr gemeinsames Ziel ist, die sozialen, ökologischen und ökonomischen Produktionsbedingungen entlang der textilen Wertschöpfungsketten zu verbessern. "Deshalb engagieren sich Unternehmen und Wirtschaftsverbände für den Erfolg des Projekts", sagte Ingeborg Neumann, Präsidentin des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie, anlässlich des Jahrestages der Gründung in Berlin.

Die Textilwirtschaft strebt eine möglichst breite internationale Verankerung an, um genügend Schubkraft für Verbesserungen in den Produktionsländern und Wettbewerbsgleichheit zu ermöglichen. "Hier ist auch die Politik gefragt, den zwischenstaatlichen Prozess zum Erfolg zu führen", erklärte Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbandes Deutschland, in Berlin.

Nach dem Beitritt der beiden Dachverbände und zahlreicher Unternehmen aus Handel und Industrie im Juni haben die Verbände eine Informationskampagne aufgesetzt und systematisch über Ziele und Inhalte des Textilbündnisses informiert. Seitdem konnten mehr als 60 Unternehmen als neue Bündnismitglieder geworben werden.

Zwei Fachgruppen zu den Themen Chemikalien und existenzsichernde Löhne haben außerdem erste Herangehensweisen erarbeitet. Für Chemikalien ist eine Liste zu vermeidender, gefährlicher Substanzen verabschiedet worden. Beim Thema existenzsichernde Löhne hat die Fachgruppe den Aspekt der Sozialstandards mit aufgenommen und erarbeitet zurzeit erste Pilotprojekte.
aus Haustex 11/15 (Wirtschaft)