Holzland Wulf Nachgefragt bei Uwe Wulff

"Bei WPC-Produkten ist Pflegeleichtigkeit daswichtigste Argument"


Gartenhölzer und Verbundwerkstoffe im Terrassenbau sind ein wichtiger Umsatzträger im Holzhandel und nehmen stetig an Bedeutung zu. Parkett Magazin-Redakteur Henrik Stoldt fragte Uwe Wulff, Geschäftsführer von Holzland H. Wulf in Ahrensburg, nach den Trends im Outdoor-Bereich.

Parkett Magazin: Welche Holzarten sind derzeit im Terrassenbau besonders gefragt?

Uwe Wulff: Vor Jahren gab es eine Bewegung von heimischen Hölzern hin zum importierten Bangkirai. Das ist das günstige Produkt unter den tropischen Holzarten. Aber diese Tendenz ist rückläufig. Bei uns geht aktuell sibirische Lärche recht ordentlich - ein Holz, das sich ökologisch gut vertreten lässt. Mein persönlicher Favorit ist aber Thermobambus. Dieses Produkt ist rissfrei, sehr haltbar und wir machen damit einen guten Umsatz.

Parkett Magazin: Und wenn es kein Echtholz sein soll - welchen Stellenwert haben Verbundwerkstoffe wie WPC?

Wulff: Terrassendielen und Gartenprodukte aus WPC, BPC oder Resysta haben einen wachsenden Anteil am Outdoor-Geschäft. Der liegt bei uns etwa bei 25 %. Der Verbraucher sieht sie jedoch nicht als Alternative zum Tropenholz; für ihn ist die Pflegeleichtigkeit der ausschlaggebende Punkt. Leider gibt es beim WPC auch mindere Qualität aus China. Das schadet dem Ruf. Handwerker sowie Verbraucher sollten darauf achten, woher sie WPC-Produkte beziehen.

Parkett Magazin: Wer ist denn im Outdoor-Geschäft überhaupt der Kunde des Holzhandels?

Uwe Wulff: Bei uns sind das zu zwei Drittel der Endverbraucher und zu einem Drittel der Handwerker.Übrigens verlegt nicht jeder Endkunde die Terrasse auch selber. Wir vermitteln dann gerne Handwerker -das ist für beide Seiten eine Win-Win-Situation. Allerdings achten wir auf geschulte Profis, die reklamationsfreie Arbeit abliefern. Da ist es nicht verkehrt, wenn sie Schulungen besucht haben, wie sie beispielsweise von dem WPC-Hersteller Megawood angeboten werden.

Parkett Magazin: Wo iiegen konkret die Chancen und Umsatzpotenziale für den Handel?

Uwe Wulff: Der Preis für Dielen ist relativ konstant. Aber der Holzhandel kann seinen damit verbundenen Umsatz um bis zu 25 % steigern, wenn er entsprechendes Zubehör mitverkauft. Bei der WPC-Installation werden ohnehin vielfach Systemlösungen mit Alu-Unterkonstruktionen geliefert. Manche WPC-Hersteller gestatten auch die Verlegung auf Bangkirai-Balkenlage. Oft informiert sich der Verbraucher in dieser Hinsicht schon vorher auf der Website des Herstellers. Umsatzpotenzial liegt darüber hinaus auch im klassischen Terrassenbau, wie zum Beispiel durch den Einbau von Leuchten und am Ende natürlich auch im Bereich der Pflegemittel.
aus Parkett Magazin 03/16 (Wirtschaft)