Industrieverband Veredlung - Garne - Gewebe - Technische Textilien (IVGT)

Hoffen auf den Wohnungsbau


In der ersten neun Monaten 2016 nahm der Umsatz der Textilindustrie - im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - um 3,9 Prozent auf 8,2 Mrd. Euro zu. Der Inlandsumsatz nahm um 3,3 Prozent auf 4,2 Mrd. Euro und der Auslandumsatz um 4,5 Prozent auf 4,1 Mrd. Euro zu. Der Umsatz mit der Eurozone verzeichnete in den ersten drei Quartalen 2016 ein Plus von 6,1 Prozent (2,3 Mrd. Euro) und der Umsatz mit dem sonstigen Ausland ein Plus von 2,6 Prozent (1,8 Mrd. Euro).

In die Gruppe "Herstellung konfektionierter Textilwaren" (WZ08- 1392) fallen laut Statistischem Bundesamt konfektionierte Heim- und Haushaltstextilien wie Decken, Bett-, Tischwäsche, Wäsche zur Körperpflege und Küchenwäsche, Gardinen, Vorhänge und Innenrollos, Fenster- und Bettbehänge sowie andere Textilwaren zur Innenausstattung (Tapisserien, Tagesdecken, Möbel- und Kissenbezüge). Diese Sparte erwirtschaftete 2015 einen Umsatz von insgesamt 1,8 Mrd. Euro. Davon entfielen auf den Inlandsumsatz 1,3 Mrd. Euro und auf den Umsatz mit dem Ausland 497 Mio. Euro. Dieser unterteilte sich weiter in 301 Mio. Euro Umsatz mit der Eurozone und 196 Mio. Euro Umsatz mit dem sonstigen Ausland.

Aus der vierteljährlichen Produktionserhebung des Statistischen Bundesamtes geht hervor, dass im ersten Halbjahr 2016 - im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - der Wert der zum Absatz bestimmten Produktion von Bettwäsche aus Baumwolle um 12,2 Prozent gestiegen ist. Damit hat sich dieser Bereich sehr positiv entwickelt, da das erste Halbjahr 2015 - im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - noch ein Minus von 1,3 Prozent hinnehmen musste, das Gesamtjahr 2015 dann jedoch noch mit einem Plus von 1,1 Prozent abschloss. Hier spielt unter Umständen das Interesse der Verbraucher an Produkten rund um das Thema "gesunder Schlaf" eine Rolle.

Der Wert von gewebter Tischwäsche insgesamt nahm in den ersten sechs Monaten 2016 um 9,4 Prozent ab. Dabei verzeichnete Tischwäsche aus Baumwolle ein Minus von 11,3 Prozent und Tischwäsche aus anderen Spinnstoffen ein Minus von 5,1 Prozent. Auch 2015 verlief für Tischwäsche mit einem Minus von 18 Prozent negativ.

Hoffnungen kann der Heimtextilien-Bereich auch weiterhin auf den Wohnungsbausektor setzen. Neben Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen erwartet das ifo-Institut die Fertigstellung von insgesamt 299.000 neuen Wohnungen. Dies wäre ein Plus von fast 21 Prozent im Vergleich zu 2015. Die Branche setzt auch 2016 auf das Interesse der Verbraucher, ihre Wohnungen und Häuser gemütlich, individuell und repräsentativ einzurichten.
aus Haustex 02/17 (Wirtschaft)