Pedross

Clevere Ideen für Leisten und Profile


Pedross hat im Jubiläumsjahr 2016, in dem das Familienunternehmen sein 60-jähriges Bestehen feierte, ein "moderates Wachstum in einem preisumkämpften Markt" erzielt, wie Martin Pedross formuliert, ohne ins Detail zu gehen. "Wir bilanzieren so wie in den Jahren zuvor: laut Budget und wertorientiert" sagte er auf der Domotex. "Wir scheuen den Weg der kostspieligen und folgenschweren Verdrängungen am Markt und favorisieren eine Entwicklung mittels Kooperationen und strategischer Partnerschaften - zuweilen auch mit Wettbewerbern." Das Geschehen in der Branche verfolgt man mit Aufmerksamkeit und Interesse. Pedross selbst hatte 2006 den Massivleistenhersteller Bürkle übernommen, 2010 die Business Unit Vicover gegründet und 2012 mit der US-Tochter Pedross America den Sprung über den großen Teich gewagt. Im Juli 2016 wurde ein italienischer Verpackungsdienstleister erworben. Demnächst soll die Gruppe eine Holdingstruktur erhalten und für 2017 peilt man einen Konzernumsatz von 60 Mio. EUR an. Mittel und Motivation für eine weitere Expansion sind also durchaus vorhanden...

Bei der Produktentwicklung wollen die Südtiroler ihre Kunden schon zu einem frühen Zeitpunkt einbinden. Deshalb konnten diese bei den Innovationstagen im vergangenen Herbst (siehe Ausgabe 1/17) aus mehreren Ideen ihre drei Favoriten auswählen, denen Pedross dann noch den letzten Schliff gibt. Platz 1 belegte der sogenannte Connection Rod, ein Längsverbinder für Leisten. Die kleinen Teile werden rückseitig in die Nut geschoben und verbinden kurze Leisten sicher zu einer langen. "Damit lösen wir zum Beispiel das Transportproblem von langen Leisten", erklärt Vertriebsleiterin Melanie Noggler. Großen Zuspruch fand auch die neue Digitaldruck-Technologie, die zunächst auf einer neuen Anlage eine Testphase durchläuft, bevor noch im ersten Halbjahr die Serienfertigung in Angriff genommen wird. Künftig sollen naturgetreue Holzdekore ohne jeglichen Ummantelungsprozess direkt auf den MDF- oder Fichtenträger übertragen werden. Auch prägen ist möglich. "Neben der vorbildgetreuen Haptik war die größte Herausforderung, den Druck über die Leistenkante zu legen", sagt Entwicklungsleiter Sebastian Kurz. Viel Lob gab es ebenfalls für ein Clip-System, mit dem Leisten werkzeuglos an die Wand gebracht werden können - ohne Schrauben und Bohren. Stattdessen werden die L-Clips einfach unter den Boden gesteckt, die Leisten haben metallene Aufhängungen, die auf die Clips geschoben werden. Das System macht alle Bewegungen des Bodens mit.
aus Parkett Magazin 02/17 (Wirtschaft)