Nachgefragt bei José Luis Ramn Moreno, EFI Vice President Industrial Printing

"So nah wie möglich am Endprodukt"


Parkett Magazin: Herr Moreno, warum forciert EFI jetzt den Einstieg in der Fußbodenbranche?

José Luis Ramn Moreno: Wir finden, es ist jetzt genau die richtige Zeit, in das Fußbodengeschäft einzusteigen. Indem wir auf verschiedene Substrate wie zum Beispiel Sperrholz, Spanplatten, HDF, OSB oder Vinyl drucken, können wir die passenden Lösungen anbieten.

Woher kommt das technische Know-how von EFI?

Wir haben schon für andere Industriezweige wie Textil, Keramik und Verpackung gearbeitet. Diese Erfahrung haben wir gebündelt und deshalb waren 90 % der für den Druck auf Holzoberflächen nötigen Fähigkeiten längst vorhanden.

Was leistet das EFI-Drucksystem?

Im Single Pass-Verfahren schaffen wir Breiten von 700, 1.110, 14.000 und sogar 18.000 mm. Im Multi Pass-Verfahren sind sogar Breiten bis 5.000 mm drin. Unser Ziel sind industrielle Digitaldrucklösungen sowohl für sehr hohe Produktivität als auch für kleine Losgrößen. Wir haben ein Farbmanagement als Service, mit dem man etwa Wandbeläge harmonisch auf Bodenbeläge abstimmen kann. Die Farben werden mit UV-LEDs gehärtet, und für Outdoor-Anwendungen verfügen wir sogar über haltbare, anorganische Mineral-Tinten.

Warum bedrucken Sie kein Papier, wie es die Laminatbodenindustrie verwendet?

Unser Konzept des Digitaldrucks sieht vor, so schnell wie möglich mit einem Produkt an den Markt zu kommen. Deshalb möchten wir als Druckerhersteller so nah wie es geht am Endprodukt sein. Daher drucken wir nicht auf ein Papier, das erst noch verarbeitet werden muss, sondern direkt auf Massivholz oder einen holzbasierten Untergrund wie MDF, HDF, OSB, Sperrholz oder Spanplatte.
aus Parkett Magazin 05/17 (Wirtschaft)