Matratzenfabrik Houben

Die Sanierung hat erfolgreich begonnen


Hückelhoven. Die Matratzenfabrik Houben saniert sich in Eigenverwaltung. Neue Produktlinien und Kundensegmente sollen den Fortbestand des Unternehmens sichern. Geschäftsführerin Manon Spin ist sicher, dass das Sanierungskonzept greift.

Anfang September wurde das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung bei der Matratzenfabrik Houben eröffnet. "Das von uns im Vorfeld erarbeitete Sanierungskonzept greift und wir konnten maßgebliche erste Erfolge erzielen", erklärt Geschäftsführerin Manon Spin. "Unter anderem haben wir gerade eine neue Produktlinie an Boxspringbetten gelauncht, zudem wurde in diesen Tagen unser neuer Showroom am Firmenstandort Hückelhoven eröffnet". Ein weiterer Showroom in Karlsruhe solle voraussichtlich im November eröffnet werden, so Spin. "Wir sind uns sicher, dass das Unternehmen für die kommenden Jahre bestens aufgestellt ist."

Anfang 2018 soll die Umstrukturierung erfolgreich abgeschlossen sein. Grundlage des Verfahrens ist ein gemeinsam mit der Geschäftsleitung um Manon Spin und Johan H. Slijkhuis erarbeiteter Insolvenzplan. Bereits im März hatte das Unternehmen mit der Sanierung begonnen. Der Restrukturierungsprozess wird von dem Düsseldorfer Beratungsunternehmen Buchalik Brömmekamp begleitet, bestellter Sachwalter ist Rechtsanwalt Dr. Biner Bähr von der Kanzlei White & Case Insolvenz.

Die Matratzenfabrik Houben produziert und vertreibt Boxspringbetten, Tonnentaschenfederkern-, Bonnellfederkern- und Schaummatratzen. Am Firmenstandort in Hückelhoven stellen nach Unternehmensangaben 90 Mitarbeiter auf etwa 40.000 Quadratmetern jährlich rund 10.000 Boxspringbetten sowie 150.000 Federkern- und Schaummatratzen her . Zu den Kunden zählen sowohl größere Matratzenhändler als auch kleinere und mittelständische Bettenhäuser. Seit 2016 gehört das Unternehmen zur SPM Group mit Sitz in Borken.

Das aktuelle Ziel sind neue Produkte für neue Zielgruppen. Die Innovationskraft soll hierbei aus den eigenen Reihen kommen, viele Houben-Mitarbeiter ihre Ideen in die Produktentwicklung einbringen. Unter anderem wurde jüngst ein Jugendbett auf den Markt gebracht, dass zum Sofa umfunktioniert werden kann. Neben den Produktinnovationen haben aber auch bestehende Produkte ein Facelift erhalten, wie das Unternehmen betont, ebenso wurde ein neuer Katalog herausgebracht.

Als Highlight im Sortiment werden die Boxspringbetten herausgestellt. Produktinnovationen sollen aber nicht der einzige Weg zum Erfolg bei Houben sein. Neue Zielgruppen, vor allem mittelständische Bettenfachgeschäfte, stehen ebenfalls im Fokus, um neue Marktsegmente erschließen zu können. Dazu zählen nicht nur Abnehmer in Deutschland, sondern auch Kunden in Belgien und den Niederlanden. Darüber hinaus sollen verschiedene kundenspezifische Kollektionen produziert werden.

Mit Veränderungen im Vertrieb und Investitionen in Maschinen soll zusätzlicher Schwung entstehen. Interne Prozesse wurden optimiert, ein neuer Vertriebsleiter eingestellt, der Maschinenpark modernisiert, so das Unternehmen. Als Kernpunkt der nachhaltigen Sanierung sieht man bei Houben Qualität und Lieferzeiten: In der Regel können die Produkte innerhalb von zwei bis drei Wochen an Kunden geliefert werden, heißt es in Hückelhoven.

"Das gesamte Team ist hochmotiviert, gemeinsam arbeiten wir daran, das Unternehmen nachhaltig zu sanieren", so Manon Spin. "Wir gehen davon aus, bereits in 2017 den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr steigern zu können", so die Geschäftsführerin weiter. "Wir sind stolz, dass unsere Kunden und Geschäftspartner uns vertrauen und an unser Konzept glauben."
aus Haustex 10/17 (Wirtschaft)