Textilbündnis

1.500 Maßnahmen schaffen Sicherheit in der textilen Lieferkette


Berlin. Mehr als 150 Mitglieder zählt mittlerweile das Bündnis für nachhaltige Textilien. Sie decken rund die Hälfte des deutschen Textilmarktes ab, bis Ende 2018 sollen es 75 Prozent werden. Gemeinsam wollen sie soziale, ökologische und ökonomische Verbesserungen entlang der gesamten Textil-Lieferkette erreichen. Mehr als 1.500 Maßnahmen standen hierfür allein in diesem Jahr auf der Agenda.

Zur Mitgliederversammlung im Oktober wurde der Jahresbericht des Textilbündnisses präsentiert. Auf dem Weg zu besseren Arbeitsbedingungen, mehr Umweltschutz und fairen Löhnen sind die Mitglieder der vor drei Jahren gegründeten Initiative deutlich vorangekommen: 129 Mitglieder haben konkrete Maßnahmenpläne für 2017 eingereicht, darunter 87 Mitglieder aus der deutschen Textilwirtschaft. Damit bekennen sich 50 Prozent des deutschen Textileinzelhandels nachweisbar zu besseren Arbeitsbedingungen und Umweltschutz. Externe Experten überprüfen die Fortschritte jährlich.

Für das Jahr 2017 haben sich Bündnismitglieder mehr als 1.500 Maßnahmen vorgenommen, die im Rahmen der vom Bündnis vorgegebenen Ziele zu konkreten Verbesserungen führen sollen. Sie beziehen sich auf Themen wie existenzsichernde Löhne, die Bekämpfung von Kinderarbeit, die Vermeidung gesundheitsschädlicher Chemikalien oder auch die nachhaltige Wassernutzung im Baumwollanbau.

Die ersten Roadmaps sind veröffentlicht. Außerdem sind Bündnisinitiativen angelaufen oder in Planung, bei denen die Mitglieder vor Ort in den Produktionsländern gemeinsam konkrete Probleme angehen, die kein Akteur alleine bewältigen könnte. Durch die Lern- und Dialog-Plattform des Bündnisses profitieren Mitglieder zudem von Schulungsangeboten wie Webinaren und Workshops sowie vom Austausch untereinander und der gegenseitigen Unterstützung.

"129 verbindliche Maßnahmenpläne für mehr Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit - damit geht das Bündnis für nachhaltige Textilien einen ganz neuen Weg," heißt es dazu es aus dem Steuerungskreis des Bündnisses.

"Alle Mitglieder, die sich an diesem Erfolg beteiligt haben, wissen, wie herausfordernd die vergangenen Wochen und Monate intensiver Arbeit waren. Das vorliegende Ergebnis zeigt: Das Textilbündnis bewirkt ganz konkrete Verbesserungen in der Textil-Lieferkette," hebt der Moderator des Steuerungskreises, Dr. Bernhard Felmberg vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hervor.

Das Bündnis folgt dem Prinzip der prozesshaften Verbindlichkeit: Der Beitritt zum Textilbündnis ist freiwillig - die Einreichung von Maßnahmenplänen verbindlich. Gut 40 Mitglieder haben das Bündnis deshalb seit Ende 2016 verlassen oder wurden ausgeschlossen, weil sie keinen Maßnahmenplan eingereicht haben.
aus Haustex 11/17 (Wirtschaft)