MS Holzfachmarkt unter einem Dach mit Werker’s Welt

Einzigartige Kombination zweier Marktkonzepte


Es ist das erste Projekt dieser Art: In Wiesbaden hat der Hagebau-Gesellschafter Mathias Schäfer einen neuen MS Holzfachmarkt errichtet und das Kleinflächen-Konzept Werker’s Welt integriert. Beide Vertriebstypen unter einem Dach sind ein Novum - sowohl für Inhaber Schäfer als auch für die Hagebau.

Mathias Schäfer ist das Investieren, Umziehen und Neugestalten gewohnt. Seit er in der heimischen Garage begann und 1982 seinen MS-Holzfachmarkt gründete, hat er in 32 Jahren den Standort fünfmal gewechselt. So groß wie jetzt allerdings hat er noch nie gebaut. Nur einige hundert Meter von seinem vorigen Domizil entfernt entstand mit einem Investitionsvolumen von rund 12 Mio. EUR ein großzügiges Gebäude mit 1.200 m2 Holzfachmarkt, 1.200 m2 Baufachmarkt, 2.500 m2 Ausstellung, 600 m2 Büro und etwa 4.000 m2 Lagerfläche. Im August wurde der Neubau eingeweiht, vor der offiziellen Eröffnung für die Kunden. Vertreter aller wichtiger Bodenbelagslieferanten kamen, darunter Uwe Eifert von Hamberger, Robert Bieger von Kährs, Ludger Schindler von Meisterwerke, Lubert Winnecken von Parador und Lothar Zipse von Ziro.

Die Gäste zollten der Unternehmerleistung Respekt. Auch die Mitarbeiter des Fachmarktes sind von ihrem neuen Arbeitsumfeld begeistert. Der alte Markt, sagen sie, platzte längst aus allen Nähten. Die Alternative wären eine Verkleinerung und Konzentration auf das Hochwertsegment gewesen. Mathias Schäfer hatte sich schon vor sechs Jahren für die große Lösung entschieden. Es ist ein wohlkalkuliertes Abenteuer. Das nähere Umfeld hat einen hohen Eigenheimanteil und scheint wenig Konkurrenz zu bergen. Ein Markt in 3,5 km Entfernung ist spezialisiert auf Baustoffe, nicht auf Holz. Und Baumärkte wie Obi und Hornbach liegen weit ab im Wiesbadener Zentrum. So kann der MS-Holzfachmarkt seine Kompetenz ungehindert entfalten. Und die ist beachtlich.

Attraktive Ausstellungen sprechen den
Endverbraucher und den Profi an

Handwerker wie Endverbraucher werden gleichermaßen angesprochen. Über eine breite Treppe gelangt der Besucher vom Eingang direkt in die Ausstellung auf der ersten Etage. Dort findet er Türen und Wohnwelten, in denen die ganze Palette aktueller Bodenbeläge inszeniert wird - bis auf Teppichboden. Dabei wird das Sortiment übersichtlich gegliedert in Parkett, Landhausdielen, Massivholzdielen, Holzböden - hierunter sind dünne Deckfurniere und Spezialitäten wie Lindura versammelt - Laminat, Designböden, Kork und Linoleum.

Kaufen und abholen kann man diese Bodenbeläge zum großen Teil im Erdgeschoss. Dort sind sie unter der gleichen Zuordnung in einer Palettenpräsentation gestapelt. "Hochwertige Ware zum Mitnehmen kommt durchaus wieder an", sagt Mathias Schäfer. "Billigware haben wir auch, bieten sie aber im Markt nicht an." Das macht Sinn, denn der gesamte Fachmarkt wirkt modern, wertig und ist gleichermaßen für Selbermacher konzipiert wie für Fachhandwerker und Architekten, die ihren Endkunden die Vielzahl der Möglichkeiten zur Wahl stellen möchten. Dazu zählt auch Terrassenholz und WPC. Schon im Erdgeschoss stößt man auf eine Ausstellungsfläche mit "Appetitanregern". Im Obergeschoss dann entfaltet sich die ganze Outdoor-Welt, komplettiert mit einer großen Anzahl illustrer Grills.

Bewusste Markenpolitik

Zurück zum Parkett: Vier Berater im Markt sind überwiegend auf den Boden spezialisiert. Bewusst wird auf starke Marken gesetzt. Kährs, Parador, Meister, Haro, Zipse und Decker bei Landhausdielen mit Überlänge sind gut vertreten. 25.000 bis 40.000 m2 Parkett werden ständig am Lager vorgehalten. Was in den Hochregalen liegt, wird in der Ausstellung auch gezeigt - insgesamt über 1.200 Positionen. Kaum überraschend: Auch hier dominieren Eiche-Landhausdielen. 90 % der Nachfrage richten sich darauf. Auch beim Laminatboden ist das Großformat der Landhausdiele ein beständiger Absatzbringer. Noch erfolgreicher allerdings sind derzeit Designböden. Kork und Linoleum bleiben ein Nischenprodukt.

Besonderheit gläserne Manufaktur

Was noch auffällt im Holzfachmarkt, ist die gläserne Manufaktur. Man kann hineinschauen in den Bereich, wo Holz zugeschnitten und ganze Möbelteile auf modernsten CNC-Maschinen gefertigt werden können. Und auf dem Weg dorthin passiert man einen kleinen Bereich mit Leihmaschinen zum Schleifen und Bearbeiten von Holzböden.

98 % aller Produkte in diesem großen Holzmarkt sind Hagebau-gelistet. Klar, dass auch der parallele Baufachmarkt voll ausgestattet ist. Werker’s Welt ist ein originäres Hagebau-Kleinflächenkonzept. Und Fachmarkt darf er sich deshalb nennen, weil er zum Beispiel mit der Marke Festool hochwertige Elektro-Geräte vorhält, die in einem normalen Baumarkt nicht zu finden sind. Ansonsten ist Werkers Welt mit allen Sortimenten bestückt, die sowohl der Profi wie Heimwerker brauchen kann.

Durch ein breit gefächertes Lieferprogramm mit hochwertigen Produkten zu einem guten Preis-/Leistungsverhältnis, eine professionelle Ausstellung und persönliche Ansprache will Mathias Schäfer auf die Konzentration im Holzfachhandel reagieren. Dabei soll die Nahversorgerfunktion des Baufachmarktes die Frequenz für den Holzhandel erhöhen. Und natürlich hat der MS Holzfachmarkt einen Handwerkerservice, der mit Partnerbetrieben die Verlegung von Bodenbelägen, Montage von Bauelementen sowie sämtlicher Gartenholzprodukte übernehmen kann.
aus Parkett Magazin 06/17 (Wirtschaft)