Schneider Präsentationstechnik GmbH

Schatzsuche, leicht gemacht


Es war einmal ... eine Fachabteilung mit vielen wunderschönen Teppichen. Aber der drittunterste im zweiten Stapel von links war der schönste. Zumindest hätte sich das junge Paar, das morgens durch die Abteilung gebummelt ist, sofort in das Stück verliebt. Hätte. Aber bis zu dem gut versteckten Teppichschatz sind sie beim flüchtigen Blättern durch die Stapel nicht vorgedrungen. Aber auch wer sich überhaupt die Mühe macht, einem Stapel "auf den Grund" zu gehen, sieht von den untersten Exemplaren bestenfalls eine kleine Ecke.

So viel ist klar: Der Teppich braucht Raum, um sich in seiner ganzen Schönheit zu zeigen. Trotzdem sind Teppichstapel nach wie vor eine (viel zu) gängige Präsentationsform im Handel. Dabei gibt es sehr viel effektivere Alternativen, die den Teppich auf kleinstmöglichem Raum ganzflächig zur Geltung bringen und es Kunden ermöglichen, sich auch ohne fremde Hilfe entspannt und unverbindlich durch das Angebot zu "browsen". Carpet XL sprach mit Rainer Kubiczek von Schneider Präsentationstechnik über moderne Anlagen und ihre Vorzüge.

Carpet XL: Teppiche muss man sehen - leider verstecken sie sich oft immer noch in Stapeln. Welche Möglichkeiten bieten moderne Präsentationsanlagen?

Rainer Kubiczek: Abgepasste Teppiche verlangen heute nach einer zeitgemäßen Präsentation mit Niveau. Der Endkunde kann bequem, auch ohne Verkäufer, das Sortiment durchgehen, vergleichen und gezielt entscheiden. Der Einkauf wird zum zwanglosen Erlebnis. Jeder Teppich ist sofort erreichbar und ganzflächig sichtbar. Die Farben und das Design kommen in Verbindung mit einer guten Ausleuchtung optimal zur Geltung. Ein weiterer Vorteil: Der Verkäufer kann sich ganz auf das Kundengespräch konzentrieren. Er vergeudet seine Energie und Zeit nicht mit anstrengendem, staubigem Stapelwälzen. Im Stapel ist von dem 20. Teppich ohnehin nur noch ein kleines Stückchen zu sehen - dieser Teppich wird so zum Ladenhüter.

Carpet XL: Teppichmühle versus Schiebeanlage: Worin bestehen die preislichen und bedienungstechnischen Unterschiede, die jeweiligen Vor- und Nachteile?

Rainer Kubiczek: Bei den Teppichmühlen werden zwei Teppiche "Rücken an Rücken" jeweils über einen Tragarm gehängt. Eine Mühle mit beispielsweise 20 Tragarmen nimmt somit 40 Teppiche auf. Bei Teppich-Schiebeanlagen wird pro Teppich ein Tragarm verwendet - also braucht man 40 Tragarme für 40 Teppiche. Das macht die Teppichmühle natürlich rationeller und senkt die Investitionskosten gegenüber der Schiebeanlage.

Die notwendige Grundfläche beider Systeme ist jedoch unterschiedlich. Für eine Präsentation vor einer langen Wand mit nur geringer Tiefe sind Schiebeanlagen vorteilhaft. Stehen weniger Wandlänge und mehr Raumtiefe zur Verfügung, liegt die Teppichmühle vorn.

Bei frei wählbaren Planungen liegen zur Zeit Teppichmühlen ganz klar im Trend. Speziell unsere neu entwickelte 360°-Teppichmühle wird sehr stark nachgefragt. Diese Anlage unterteilt sich in vier Sektionen und zeigt beispielsweise 4 x 20 = 80 Teppiche. Dadurch können sich vier Kunden gleichzeitig vier Sortimente anschauen. Außerdem ist die Mühle ein imposanter Blickfang in der Teppichabteilung.

In beiden Systemen, also in Schiebeanlage und Teppichmühle, wird jeder Teppich in eine Alu-Tragschiene mit sehr spitzen, gehärteten Nadeln eingelegt. Die Teppiche werden dabei nicht beschädigt. Dank einer Hebel-Verschlusstechnik schließt die Alu-Tragschiene selbsttätig, ohne Verletzungsrisiko.

Carpet XL: Ein großer Möbler mit entsprechender Teppichabteilung, ein Einrichtungshaus mit exklusiver Ware und ein kleiner Fachhändler. Zu welchen Lösungen raten Sie jeweils?

Rainer Kubiczek: Große Möbler setzen mittlerweile auf eine Kombination aus Teppich-Schiebeanlagen und Teppichmühlen. Zur Einzelpräsentation ausgewählter Teppiche an Wänden, Pfeilern oder abgehängt von der Decke kommt unser System Teppichklammer zum Einsatz. Stapel gibt es in den Abteilungen natürlich auch nach wie vor. Das Gleiche gilt für die renommierten Einrichtungshäuser, wobei sich dort die Anzahl der Stapel reduziert.

Kleine Fachhändler haben weniger Verkaufsfläche und oft auch geringere Raumhöhen. Hier liefern wir Schiebeanlagen mit kleinen Kapazitäten oder auch Schiebeanlagen-Einzelteile zur Montage direkt an der Decke - eine Ständerkonstruktion entfällt dann, und es sieht aus, als ob die Teppiche frei in der Luft schwebten. Auch bieten wir Teppichmühlen zur halbflächigen Präsentation an: Die Teppiche werden ohne Aluminium-Tragschiene, halbflächig sichtbar, über einen Tragarm gehängt. Diese Art der Präsentation ist überall dort ideal, wo die Raumhöhe für eine ganzflächige Präsentation nicht ausreicht oder wo die Investitionskosten möglichst niedrig gehalten werden sollen.•
aus Carpet Magazin 02/17 (Wirtschaft)