Mary Rose und Tyrler Innsbruck

Start-up trifft auf Traditionshaus


Innsbruck. Ein Traditionsreiches Wäschegeschäft und ein innovativer Heimtextilhersteller mit angeschlossenem Großhandel: In der Altstadt von Innsbruck ist daraus ein Geschäft entstanden, wo Textilien verkauft, Wäsche genäht, Betten gefüllt und Federn gereinigt werden - verbunden mit einer modernen Produkt- und Vertriebsstrategie. Tyrler feiert mit dieser besonderen Kombination in diesem Jahr seinen 15. Geburtstag.

Auf 500 Quadratmetern, mitten in Innsbrucks romantischer Altstadt, haben sich Mary Rose Dornbirn und Notburga Tyrler Innsbruck in nachhaltiger Symbiose vereint: Seit 15 Jahren wird hier die Erfolgsstory vom guten alten Wäschegeschäft erzählt, das auf innovative Produkt- und Vertriebsstrategie traf und sich seither immer wieder neu erfindet.

Alles begann mit einem Kaufmann, der 1825 am Marktgraben 11 ein Geschäft für "Bettfedern, Flaumen und Tuche" gründete und es nach seiner Tochter Notburga Tyrler benannte. Das "Tyrler Burgele", übrigens der Spitzname der Geschäftsleiterinnen bis heute, war bekannt für Qualität und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Es überstand sämtliche Wirtschaftskrisen und die beiden Weltkriege mit einer konsequenten und seriösen Geschäftspolitik.
1994 zog der Betrieb ins Ischia-Haus am Marktgraben 1 unter dem Namen Betten Tyrler um und entwickelte sich zum führenden Wäschegeschäft in Innsbruck. Legendär seit jeher ist die angebotene Federnreinigung, die im traditionellen Verfahren vom heutigen Inhaber Karl Gostner betrieben wird.

Im Jahr 2002 schloss sich das Studio Tyrler mit Mary Rose, dem führenden Wohntextilgeschäft aus Vorarlberg, und dessen Inhaber Stefan Grabher zusammen und eröffnete direkt neben Betten Tyrler auf 350 Quadratmetern das neue Studio Tyrler. Seit nunmehr 15 Jahren werden hier Bettwäsche, Frotteewaren und Zierkissen unter der Exklusivmarke Mary Rose sowie internationale Wohntextilien, Kleinmöbel, Wohnaccessoires und Geschenkartikel angeboten. Nach wie vor ist der "Tyrler", wie das Geschäft meist genannt wird, sowohl bei Einheimischen aus Stadt und Land als auch bei Gästen aus aller Welt sehr beliebt und bietet sich an, als wohltuende Oase mitten im Stadtbummelgetriebe.

Im Jahr 2016 wurde das benachbarte Café Baguette im Pancheri-Haus frei und es gelang, die beiden Geschäftslokale zu verbinden. Betten Tyrler und Studio Tyrler wurden zusammengeführt und bieten jetzt unter dem Namen Tyrler das gesamte Sortiment - mit offen zugänglicher Werkstatt, wo Wäsche genäht, Betten gefüllt und Federn gereinigt werden - unter einem Dach an. Durch die Kooperation mit Mary Rose in bester Innenstadtlage wurde ein Shop Modell entwickelt, in dem das "gute alte Wäschegeschäft" auf eine innovative Produkt- und Vertriebsstrategie trifft.

Mary Rose Dornbirn, gewachsen aus einem Start-up, das Stefan Grabher 1990 im Keller seiner Oma startete, beliefert heute als überaus erfolgreiches Großhandelsunternehmen das "who is who" der Einrichtungshäuser in Österreich, Deutschland und der Schweiz, führt Detailläden in Dornbirn und Innsbruck und plant für 2018 die Eröffnung eines eigenen Showrooms in Shanghai. Die Eigenmarkenprodukte Mary Rose und Mary’s unterliegen strengen ökologischen Standards und sind bereits zum großen Teil GOTS-zertifiziert. Mit diesen Eigenmarken ist Stefan Grabhers Großhandelsfirma Paptex, als erster Heimtextilhersteller weltweit, auditiertes Mitglied der "Fair wear"-Foundation, deren Ziel es ist, nachhaltige Lösungen zu finden um die Arbeitsbedingungen der Menschen in den Produktionsländern entscheidend zu verbessern.

Die Produktpalette von Notburga Tyrler - sie bildet die Basis des textilen Sortiments im neueröffneten Tyrler in Innsbruck - wird ausschließlich in Österreich endgefertigt. Lokale Themen wie Zirben-, Dinkel- und Hirse-Kissen werden in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Dornbirn produziert. Bayrische Daune oder Seife vom ältesten Seifensieder Innsbrucks treffen hier auf feinsten Schweizer Satin und handgefertigte Daunenbetten. Das Besondere bei Tyrler und Mary Rose ist die Präsenz und der Mut, offensives und flexibles Placement auch mit hochwertiger Ware zu wagen. Und damit erlebt der Besucher das Produkt mit allen seinen Sinnen, er kann es angreifen, erspüren, fühlen.

Die Mitarbeiter-Teams sind unaufdringlich freundlich, weltoffen, international und engagieren sich für ihr Produkt ebenso wie für die Anliegen der Kunden. Das angenehme Betriebsklima und die Gestaltung des Erscheinungsbilds werden dominiert von Selbstverwaltung und täglichem, auch persönlichem Kontakt mit den Geschäftsführern. Das Bekenntnis zu einem gut gehenden Geschäft in der Innenstadt, die damit verbundene Kommunikation nach innen und nach außen, ist ein wichtiger Beitrag zur Lebensqualität und zum Stadtbild.

Tyrler steht nach wie vor für Tradition und Qualität, achtet beim Einkauf auf die ökologische und soziale Verträglichkeit der Produkte und führt althergebrachtes Handwerk in der Altstadt Innsbrucks weiter. Unter diesem Motto sollte die Erreichung des 200-jährigen Firmenjubiläums 2025 gesichert sein.
aus Haustex 12/17 (Wirtschaft)