HGH India, Mumbai

Beliebt: der Maschinenwebteppich


Die Fachmesse HGH India in Mumbai bedient die steigende Nachfrage nach Heim- und Haustextilien. Neben indischen Anbietern stellen hier verstärkt auch internationale Unternehmen aus, die den wachsenden indischen Markt für sich erschließen wollen. Im Teppichbereich besteht große Nachfrage nach Maschinenwebware.

Lange Zeit hatte Indien keine eigene Einrichtungs-Fachmesse für den Binnenmarkt, auf der Fachgeschäfte, Warenhäuser und andere Distributionskanäle ihre Sortiment zusammenstellen konnten. Die relativ junge Veranstaltung HGH India füllt diese Lücke; im Juli fand die Fachmesse für Heimtextilien, Geschenke und Haushaltswaren in Mumbai zum sechsten Mal statt.

Die aufstrebende indische Mittelschicht ist jung und konsumfreudig; entsprechend verzeichnete die Messe eine hohe Besucherzahl von 30.700, rund 22 % mehr als im Vorjahr, darunter vorwiegend Einzel- und Großhändler sowie Objekteure. Der wachsende indische Markt steht auf der HGH auch nicht-indischen Anbietern offen. Insgesamt präsentierten sich über 500 Aussteller aus 30 Ländern, unter anderem aus Europa, den USA, China und Australien. Bodenbeläge und Teppiche waren dabei gut vertreten.

Arun Roongta, Geschäftsführer des Messeorganisators Texzone Information Services, zeigte sich zufrieden: "Die HGH India will das Networking der Unternehmen fördern und das Wachstum des indischen Marktes beschleunigen. Die steigende Zahl qualitätsorientierter Einkäufer in Mumbai weist darauf hin, dass wir auf dem richtigen Weg sind." Ausländischen Anbietern erleichtert die Messe den Einstieg in den Markt, indem sie bei der Suche nach passenden Marketing- und Vertriebspartnern behilflich ist.

Rege Nachfrage nach
Maschinenwebteppichen

Mit einem Marktanteil von über 35 % ist Indien eines der weltweit größten Exportländer für handgeknüpfte Teppiche. Maschinengefertigte Teppiche wiederum werden im Land selbst kaum hergestellt, obwohl hier rege Nachfrage besteht. Auch der Bedarf an modernen Bodenbelägen wie Parkett- und Laminatböden sowie Teppichfliesen wächst. Entsprechend importiert Indien diese Produkte aus dem Ausland, allerdings noch nicht lange und erst in geringeren Mengen. Trotzdem liegt die Wachstumsrate bereits jetzt bei beeindruckenden 30 % jährlich. Die meisten dieser Importe laufen über kleine und mittlere Unternehmen oder direkt über die Einzelhändler.

Eingekauft wird vor allem aus der Türkei, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Belgien, Iran, China, Deutschland und den Niederlanden. Günstige Basisqualitäten führt man hauptsächlich aus China ein, mittlere Qualitäten aus der Türkei und Höherwertiges aus Belgien. Im Schnitt ziehen indische Verbraucher synthetische, pflegeleichte und preiswerte Produkte den Teppichen aus Naturfasern vor.

Westliche Trends
und traditionelle Muster

In Sachen Farbe und Design haben die eher westlichen Trends durchaus auf den indischen Markt abgefärbt: Auch in Mumbai waren die international so beliebten Pastelltöne und Washed-out-Looks zu sehen, ebenso Batiktechniken im Ethnolook oder Rippenstrukturen. Die Designs zeigten sich teils modern-abstrakt, teils geometrisch und teils floral in lebendigen Tönen. Gleichzeitig sind traditionelle Muster in Kontrastfarben sowie fülligere Texturen in Indien weiterhin beliebt. Bei den Bodenbelägen setzt das Lifestyle- und Fashionsegment, das insbesondere jüngere Verbraucher anspricht, mitunter auf Recyclingmaterialien oder Kokosfasern.

Den mit Abstand größten Gemeinschaftspavillon auf der HGH India hatte übrigens die Carpet Export Promotion Council organisiert, die indische Regierungsorganisation für die Exportförderung von Teppichen.

Die nächste HGH India findet vom 3. - 5. Juli 2018 im Bombay Exhibition Center statt.•
aus Carpet Magazin 04/17 (Wirtschaft)