Timba+: Neue Holz-Fachmesse im Duo mit der Casa

Wertsteigerung mit neuem Messeformat


Die Casa - Österreichs Leitmesse im Bereich Innenraumgestaltung - ging in diesem Jahr erstmals in Kombination mit Timba+ an den Start, einer neuen Fachmesse für Holz, Handel und Handwerk. 270 Aussteller und 9.200 Besucher nahmen die Chance zum übergreifenden Networking wahr.

Mit dem neuen Messeformat Casa und Timba+ im Doppelpack hat die Reed Messe in Salzburg auf die zunehmende Überlappung von Branchen im Bereich der Einrichtung reagiert. Immer mehr sind komplette Einrichtungskonzepte gefragt. Während die Casa traditionell Raumausstatter, Parkett- und Bodenleger anspricht, spannte die Timba+ mit einem großen Angebot an Technik und Holzbau den Bogen zu designorientierten Tischlern und Schreinern. Mit einer Network-Lounge verschaffte die Messe dem Werkstoff Holz eine zusätzliche Plattform. Thementage mit Vortragsreihen zum Holzbau zogen auch Architekten an.

Langjährige Aussteller der Casa aus den Bereichen Parkett, Bodenbeläge, Verlegetechnik und Bauchemie präsentierten sich neu im Umfeld der Timba+ in der großen Messehalle 10, die passenderweise eine Leimbinderkonstruktion aufweist. Auch Großhändler Inku Jordan zeigte dort sein Bodenbelagsprogramm im ganzheitlichen Kontext. Die Lokalmatadore Sonnhaus und Landegger sowie die Einkaufsverbände Besko und Wohnunion blieben bei der Casa, traditionell in der Doppelhalle 2/6. Hier waren am Stand von Besko auch die beiden Parketthersteller Weitzer und Boen sowie Laminatanbieter Kaindl vertreten.

Parallel zum Messegeschehen veranstaltete die österreichische Innung der Bodenleger den Hanspeter-Lugstein-Bundeslehrlingswettbewerb. Den 17 Teilnehmern, darunter zwei weiblichen, wurde einiges abverlangt bei der Erstellung ihrer Musterplatten in Linoleum, Parkett und Nadelfilz.

Erfreulich viel junges und interessiertes Publikum war auf der Messe. Die Besucher informierten sich bei den Ausstellern über Produkte und Anwendungstechnik sowie über Ausbildung am Stand des Holztechnikums Kuchl oder dem Werkschulheim Felbertal, bei dem Lehre und Gymnasium parallel laufen.

Positive Stimmung auf der Messe: Die österreichische Parkettindustrie blickt auf ein gutes Jahr zurück und aufgrund der guten Baukonjunktur optimistisch auf 2018. Der Tourismus, als Motor der Wirtschaft, lief in dieser Wintersaison schon im November statt erst im Dezember an. Damit erhöht sich auch die Nachfrage im Objekt. Parkett als wertiger und nachhaltiger Holzboden ist in Österreich stark gefragt, vom Schiffsboden bis zum Premiumbereich. Entsprechend rüsten die großen Hersteller auf: Weitzer investiert massiv, bei Admonter fließen 10 Mio. EUR in die Produktionsprozesse und mit der Submarke Onda by Admont will sich das Unternehmen eine weitere Zielgruppe erschließen.

Wachstumspotenzial für Holz wird nicht nur am Boden gesehen. Besonders Wandverkleidungen aus Holz stehen im Fokus wie Hamberger mit seinem unlängst eingeführten Programm Haro Wall demonstriert oder Hafro mit einer besonderen Variante aus Altholz. Cortex weist auf die akustischen und optischen Vorzüge einer Korkwand hin.

Im Hinblick auf die Rohstofflage speziell beim Bestseller Eiche wird die rückläufige Nachfrage nach Massivparkett eher positiv aufgenommen. Mehrschichtparkett sei effizienter, heißt es, zumal die Nutzschichtstärken variabel sein könnten.

Über die Eiche hinaus rückten die Aussteller weitere Holzarten ins Blickfeld, zum Beispiel Buche, die durch moderne Verarbeitungstechnologien in Optik und Nutzungsverhalten optimiert wird. Gerold Schmidt, Haro-Geschäftsführer Österreich, kann sich dafür erwärmen. Wer Spezialitäten außerhalb des Mainstreams suchte, war beim rege frequentierten Stand von Bawart an der richtigen Adresse. "Wir bedienen eine Nische und machen alles, was große Anbieter nicht wollen", sagt Geschäftsführer Christoph Bawart. Den Outdoor-Bereich, sprich Terrassen, ein weiteres Feld für den Einsatz von Holzböden, bespielte der niederländische Bambus-Spezialist Moso.

Meist gut besucht waren die Stände der Bauchemie- und Verlegetechnik-Aussteller - besonders, wenn Vorführungen liefen. "Dann bleiben sofort Interessenten stehen", beobachtete Rainer Mansius, Anwendungstechniker bei Pallmann.

Das Fazit der ersten Timba+: Die Kombination mit der Casa wird als gut empfunden. Dennoch ist allen klar, dass die Messe noch ausbaufähig ist. Dazu sind nun zwei Jahre Zeit, denn 2019 findet zunächst wieder die Münchner Bau statt. | Silvia Mändle
aus Parkett Magazin 02/18 (Wirtschaft)