The Rug Company GmbH

Drei Fragen an den designer Sebastian Herkner


Carpet XL: Als Product Designer entwickeln Sie auch Möbel, Fliesen, Porzellan und Lampen. Haben Sie beim Teppichdesign eine andere Herangehensweise?

Sebastian Herkner: Jede neue Zusammenarbeit beginnt mit weißem Papier und der Auseinandersetzung mit dem Unternehmen, seiner Geschichte, Produktion und vor allem der Vision. Die Kooperation mit The Rug Company war besonders, da es hier um die Gestaltung von hochwertig geknüpften Teppichen geht. Material und Farbe sind entscheidende Parameter, zudem eine sehr traditionelle Herstellung in Nepal.

Carpet XL: Was war das Besondere an Ihrer Zusammenarbeit mit The Rug Company?

Sebastian Herkner: Die Entwicklung von Teppichen braucht Zeit. Man lernt, geduldig zu sein, da Muster und Prototypen bis zu einem Jahr benötigen. Denkt man an einen Holzstuhl, so ist es mitunter sehr leicht, Holzelemente zu verbinden, mit Leim und Verzapfungen. Ebenso ist es bei Metall, welches man zusammenschweißen kann, und es ergibt ein Ganzes. Bei Teppichen muss man die Farben verbinden. Diese lassen sich nicht kleben oder verschweißen, sondern müssen entwickelt und komponiert werden. Diese Verbindung benötigt Zeit, Erfahrung und Instinkt, die richtigen Nuancen zu einem Gesamtbild zu definieren.

Carpet XL: Was macht für Sie eine gelungene Inneneinrichtung aus?

Sebastian Herkner: Sie muss definitiv zu ihrem Bewohner passen. Nichts ist schlimmer als ein tolles Apartment, in dem der Bewohner wie ein Fremdkörper wirkt. Es ist wichtig, die persönliche Note zu integrieren; hier helfen ebenso der Faktor Zeit und die Möglichkeit, das Interieur über Jahre zu entwickeln und zu ergänzen.
aus Carpet Magazin 02/18 (Wirtschaft)