Hohenstein:

Bio-Baumwolle ohne Gentechnik: Klarheit für alle


Bönnigheim. Textilien ohne Gentechnik - bei diesem Anliegen setzen immer mehr Verbraucher auf Bio-Baumwolle. Darüber hinaus ist Bio-Baumwolle Trend und das Thema Nachhaltigkeit hat mittlerweile auch die Produktsortimente der Textilhersteller erreicht. Das belegen die weltweit steigenden Marktanteile von Bio-Baumwolle, deren Produktionskapazitäten von Jahr zu Jahr erweitert werden.

Doch gleichzeitig beläuft sich der Anteil an gentechnisch veränderten Pflanzen bei konventionell angebauter Baumwolle weiterhin auf hohem Niveau (rund 70 Prozent). Somit kommt massenhaft gentechnisch veränderte Baumwolle in die Verkaufsläden, ohne dass der Verbraucher überhaupt davon weiß. Ein Kennzeichnungssystem, wie es für gentechnisch veränderte Lebens- oder Futtermittel in der EU vorgesehen ist, existiert für Baumwolle bislang nicht.

Die einzige Möglichkeit, beim Kauf von Textilien die Verwendung von gentechnisch veränderter Baumwolle auszuschließen, ist die Entscheidung für Artikel aus Bio-Baumwolle. Denn der Anbau von Bio-Baumwolle erfordert den Verzicht auf gentechnisch verändertes Saatgut sowie auf Pestizide und künstliche Düngemittel. Ungeachtet dessen finden sich immer wieder gentechnische Veränderungen in Baumwoll-Textilien, die eigentlich mit den einschlägigen Bio-Labels ausgezeichnet sind. Hohenstein als Partner für die Textilindustrie hat ein Nachweissystem entwickelt, das die verwendete Baumwolle mittels standardisierten Laboranalysen zuverlässig auf gentechnische Veränderungen überprüft.

Die Ursachen der Verunreinigung von Bio-Baumwolle durch gentechnische Veränderungen sind vielschichtig und reichen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Denkbar sind viele Szenarien - von der Kontamination durch benachbarte konventionelle Anbauflächen bis hin zu Verunreinigungen bei Verarbeitungsprozessen. Hier hakt das Hohenstein Screening ein - es kann an allen Verarbeitungsstufen, von der Rohbaumwolle über die eingesetzten Garne bis hin zum Verkaufsprodukt, durchgeführt werden.

Damit erlaubt das Screening die lückenlose Rückverfolgbarkeit über die gesamte textile Kette hinweg und bietet somit auch Herstellern von textilen Produkten aus Bio-Baumwolle mehr Sicherheit. Bislang beinhalten entsprechende Bio-Zertifizierungen entweder gar keine obligatorischen Labortests oder nur Stichproben-Tests am Baumwoll-Saatgut. Dabei sind höhere Marktpreise für Roh-Baumwolle und daraus gefertigte Textilien auch nur dann gerechtfertigt, solange alle Beteiligten der textilen Kette die Sicherheit haben, dass es sich wirklich um Bio-Baumwolle handelt.

Herstellern, Marken und dem Handel, aber auch Zertifizierungsorganisationen kommt der lückenlose analytische Nachweis bis hin zum Endprodukt zugute. So kann der Verbraucher darauf vertrauen, dass in den gekauften Artikeln keine gentechnisch veränderte Baumwolle nachgewiesen werden konnte.

Die Überprüfung auf gentechnisch veränderte Baumwolle erfolgt in zwei Schritten:

1. Die Probe wird zerkleinert und die Baumwollfasern dann mechanisch und enzymatisch aufgeschlossen. Das Erbgut (DNA) wird aus der Faser isoliert und in einem mehrstufigen Prozess aufgereinigt.

2. Eine gentechnische Veränderung liegt vor, wenn in der DNA spezifische Zielsequenzen (Markergene) vorhanden sind, die sich nicht der natürlichen Baumwolle zuordnen lassen. Diese Fremdbestandteile lassen sich molekularbiologisch nachweisen. Kontrollreaktionen dienen zum Nachweis unveränderter Baumwoll-DNA sowie zum Ausschluss falsch-negativer Ergebnisse.
aus Haustex 05/18 (Wirtschaft)