IHD Institut für Holztechnologie Dresden gemeinnützige GmbH

Forschung: Dunkle Hölzer vor Licht schützen


Kaufen Verbraucher Parkett, wählen sie in der Regel nach Farbe und Struktur der Oberfläche. So, wie der Kunde sein Produkt erstanden hat, möchte er es für lange Zeit behalten. Doch Holz ändert seine Farbe durch den Einfluss von Licht. Wie man diesen Wandel vor allem bei dunklen Hölzern hinauszögern kann, untersucht Dr. Lars Passauer vom Institut für Holztechnologie Dresden (IHD). "Farbänderungen des Holzes unterliegend photochemischen Mechanismen. Die sind sehr komplex und nur teilweise aufgeklärt", sagt Passauer und nennt drei Haupttäter: Photobleiche, Vergilbung und Nachdunkeln. Alle zusammen können parallel oder zeitlich versetzt ablaufen. "Das führt zu sich überlagernden oder gegenläufigen Verfärbungen." Außerdem spielt jede Holzart eine eigene Rolle.

Ziel der Untersuchungen von Dr. Passauer ist die Entwicklung lichtstabilisierender Holzimprägnierungen für dunkle und farbintensive Hölzer. Auf dem Markt befindliche Lichtschutzmittel sind vor allem für helle Holzarten konzipiert und zeigen wenig oder sogar ausbleichende Wirkung auf dunklen Hölzern. Getestet wurden zwei Palisanderarten, Padouk, Teak, Wengé, Amerikanischer Nussbaum, Eiche und Rotbuche.

In den Versuchen stellten sich Imprägnierungen als erfolgreich heraus, die vorzugsweise auf wässrigen Alkyd- und Polyesterharzen basierten. Aufgetragen wurden sie als Grundierungen, die eine gute Tiefenwirkung im Holz erreichen. Dr. Passauer: "Es konnte eine holzartenspezifische Wirkung der neuartigen Lichtschutzsysteme nachgewiesen werden, was eine Abstimmung auf die zu schützende Holzart nötig macht." Auch zur Behandlung von Thermohölzern eignen sich die Farbstabilisatoren. Und sogar einheimische Hölzer wie Eiche und Buche halten damit länger ihre Ausgangsfarbe. Marktreife Produkte haben sich aus diesen Erkenntnisse aber noch nicht ergeben.
aus Parkett Magazin 04/18 (Wirtschaft)