Trapa: Design-Parkett aus intelligenter Manufakturfertigung

Qualität braucht Zeit


Trapa steht für Naturholzböden mit besonderem Design und technisch intelligente Lösungen. Die Kombination von moderner Technik und Manufaktur ermöglicht eine nahezu unbegrenzte Variantenvielfalt. Spezialitäten sind lichtstabilisierte Hölzer aus der Wärmedruckkammer und gelaugte Oberflächen.

Vor malerischer Kulisse am Westufer des Traunsees residiert Trapa - der architektonisch einem Schiff nachempfundene Showroom beweist eigenen Stil und fügt sich dennoch harmonisch in die Szenerie der Alpenregion ein. In Traunkirchen gründeten Hermann und Claudia Hörndler 1996 ihre Holzbodenmanufaktur "Traunkirchner Parkett", und bis heute schlägt hier das kreative Herz des seither stetig gewachsenen Familienunternehmens.

Wer die Ausstellung der Hörndlers besucht, sucht das Besondere - und kann es finden: Kreative und technisch intelligente Gesamtlösungen für Boden, Wand und Decke werden ergänzt durch Möbelelemente aus Holz. Die Klientel kommt aus dem gehobenen Objekt- und Privatbereich, primär in der Schweiz, Italien, Deutschland und Österreich. Zu den namhaften Adressen aus Hotellerie und Gastronomie zählen die traditionsreiche Konditorei Zauner im mondänen Bad Ischl ebenso wie der stylische Italo-Gastronom "Wine food" in der Millionenmetropole Prag. "Wir wollen nichts anderes, als die Parkettkultur wieder aufleben lassen. Darum wünschen wir uns in unserem Segment - dem Premiumsegment - im Grunde mehr Konkurrenz. Die Leute sind so begeistert, wenn sie mal etwas Besonderes sehen", konstatiert Geschäftsführer Hermann Hörndler.

Dreischichtparkett - natürlich gelaugt und geölt - macht bei Trapa nach wie vor den Bärenanteil des Geschäfts aus. Mit einer Jahreskapazität von 240.000 m2 produziert das Unternehmen in seinen beiden Werken in Traunkirchen und St. Veit/Kärnten (ehemals Vito) ausschließlich auftragsbezogen rund 1.200 Fußbodenlösungen in allen erdenklichen Strukturen, Formaten und Mustern - von der zwölf Meter langen Landhausdiele bis zum filigranen Tafelparkett.

Damit diese enorme Variantenvielfalt sich mit der gebotenen Flexibilität fertigen lässt, kombiniert das Unternehmen moderne Technik und traditionelle Handarbeit. Die Rohdielen werden industriell in einen Pool hinein produziert, aus dem man sich dann für die manuelle Bearbeitung einer georderten Oberfläche bedient. "Eine Manufaktur waren wir immer, so sind wir mit unserer Oberflächenveredelung entstanden und haben dann alles weitere ergänzt", erzählt Hörndler und ergänzt, "diese Form der Produktion funktioniert nur mit einer Lagerkette vom Rohmaterial bis zur fertigen Decklage - wir haben Holz im Wert von rund 4 Mio. EUR gelagert."

Lichtechtes Holz aus der Wärmedruckkammer

Bis in St. Veit aus Rohholz hochwertiges Parkett wird, braucht es viel Zeit. Zunächst wird das Holz zwölf Monate luftgetrocknet, anschließend mild kammergetrocknet und erst dann - mit einer Restfeuchte von 7 % - zu Deck-, Mittel- und Rücklagen verarbeitet. "Durch diese außergewöhnlich aufwändige Trocknung bleiben unsere Naturholzböden selbst unter schwierigen klimatischen Bedingungen spannungsfrei", betont Hörndler. "Wir können neben Eiche auch eine Walnuss lichtstabilisieren, das kann sonst keiner."

Ein Highlight im Trapa-Sortiment sind die gealtert anmutenden "Moohreiche"-Böden, für die Traubeneiche aus dem Elsass mitunter bis zu 32 Stunden in der Wärmedruckkammer behandelt wird. Bei circa 100 °C, einem Unterdruck von 18 bar und unter Wasserdampf karamellisiert der im Holz enthaltene Zucker und wird ihm entzogen. So erhält das Holz seine lichtechte Färbung, verrät der erfahrene Parkettexperte: "Die Wärmedruckbehandlung ist eine Spezialität von uns, die ausschließlich mit der französischen Traubeneiche funktioniert. Ihre ursprüngliche Färbung verdunkelt sich dabei zu schönen erd-, kaffee- und kakaochangierenden Nuancen. Darüber hinaus wird das Holz noch widerstandsfähiger."

Der Dreischichtaufbau kombiniert eine Eiche-Decklage (4,2 und 3,2 mm) mit einem Eiche-Gegenzug und einer Mittellage aus Kärntner Gebirgsfichte (100 % stehende Jahresringe). Trapa produziert ausschließlich mit Nut/Feder-Profilierung für Profiverleger, weil das "die beste spannungsfreie Verbindung ist".

Passend zum Boden können Sockelleisten und Treppensysteme bestellt werden. Immer sind es Sonderanfertigungen: Die verschiedenen Elemente einer Treppe werden quasi mit der Dielen-Kommission mit produziert, die gefräste Kante jeder Stufe später von Hand nachgelaugt. "Bei nahezu jedem Haus ist inzwischen die Treppe dabei", betont Hörndler. "Wenn zum Boden in Eiche Carrara auch die Treppe in Eiche Carrara kommt, dann ist es keine Treppe mehr, sondern ein Möbel, das zwei Geschosse verbindet." Geht es um Wendeltreppen, fertigt Trapa in Traunkirchen das komplette System mit eigener Statik.

Oberflächen mit Tiefenwirkung

Während moderne Automaten den Zuschnitt der Elemente bis zur Profilierung übernehmen, wird es bei der Oberflächenbearbeitung speziell: Astlöcher werden etwa zunächst von Hand ausgekratzt, damit der anschließend automatisiert eingebrachte Kitt auch dauerhaft hält. Zudem wird jede Diele von Hand nachgekittet. Die Bearbeitung der Oberfläche - ob sägerau oder gebürstet - ist wiederum Aufgabe einer effizienten Strukturanlage.

Die Veredelung der Oberfläche einer gewählten Variante kann in St. Veit mitunter bis zu vier Tage dauern. Eine Spezialität von Trapa ist das Laugen. In diesem natürlichen Prozess wird der pH-Wert des Holzes im sauren Bereich beeinflusst, die Tannine bleichen aus, das Holz dunkelt nach und erhält seine Tiefenwirkung. "Wir machen Böden, die durch Nutzung schöner werden", betont Hörndler, auf dessen langjähriger Oberflächen-Expertise die Parkettmanufaktur gründet, "ein gelaugter Boden wird nie abgeschliffen, er lebt mit der Patina". | Imke Laurinat
aus Parkett Magazin 05/18 (Wirtschaft)