BMS feiert Jubiläum

20 Jahre Estrichmaschinen aus Ostwestfalen


Vor 20 Jahren ist der Estrichmaschinenhersteller BMS in Rheda-Wiedenbrück (Ostwestfalen) gestartet. Heute ist BMS als Global Player weltweit in einem hart umkämpften Markt unterwegs. FussbodenTechnik sprach mit den beiden BMS-Vorstandsmitgliedern Gisela Kerger und Felix Kordtomeikel, die das Jubiläumsjahr nutzen, um zurück und nach vorn zu blicken. Vor 20 Jahren ist der Estrichmaschinenhersteller BMS in Rheda-Wiedenbrück (Ostwestfalen) gestartet. Heute ist BMS als Global Player weltweit in einem hart umkämpften Markt unterwegs. FussbodenTechnik sprach mit den beiden BMS-Vorstandsmitgliedern Gisela Kerger und Felix Kordtomeikel, die das Jubiläumsjahr nutzen, um zurück und nach vorn zu blicken.

FussbodenTechnik: Was ist das Erfolgsgeheimnis von BMS?

Gisela Kerger: Wir haben uns von Anfang an auf die Bedürfnisse unserer Kunden fokussiert. Gute Produkte - sprich Estrichmaschinen - sind natürlich Voraussetzung. Aber genauso wichtig ist, dass wir gestern wie heute maximal kunden- und serviceorientiert sind. Das hat BMS über die vielen Jahre einen guten Ruf eingebracht. Als familiengeführter Betrieb haben wir einen weiteren großen Vorteil: Durch flache Hierarchien und kurze Wege ist vieles schneller und flexibler umsetzbar als anderswo. Die Dynamik ist einfach viel größer. Außerdem haben wir unsere Unternehmensnachfolge vorbildlich gelöst. Damit sind wir für unsere Kunden und Geschäftspartner ein auf lange Sicht berechenbarer und verlässlicher Partner.

FT: Welcher Estrichmaschinentyp verkauft sich am besten?

Felix Kordtomeikel: Estrichmaschinen mit 3- oder 4-Zylinder-Dieselantrieb produzieren wir für unsere Kunden am häufigsten. Wir stellen derzeit fest, dass elektrisch betriebene Zement-Estrichmaschinen an Bedeutung gewinnen. Wir führen inzwischen drei Typen im Programm: Als Verkaufsschlager entpuppt sich derzeit die Alpha E32 Vario, die in vier Stufen regelbar ist. Von 25 A Absicherung über 32 und 45 bis hin zu 63A wird mit Hilfe des Frequenzumrichters der Baustellenstrom geregelt. Die Elektromaschinen sind äußerst geräuscharm und sparsam im Energieverbrauch. Sie amortisieren sich in kürzester Zeit durch die Nutzung des vorhandenen Baustellenstroms. Damit treffen wir den Nerv vieler Estrichleger, die umweltfreundliche und sparsame Modelle suchen.

FT: Wenn wir in die Zukunft blicken: Was sind Ihre Ziele?

Kerger: Wir setzen weiter auf Unternehmenswachstum und schreiben damit die 20-jährige BMS-Geschichte des Gründers fort. Außerdem haben wir uns auf die Fahnen geschrieben, Innovationsführer und Taktgeber der Branche zu sein. Auch wenn wir heute bereits in über 40 Ländern rund um den Globus unterwegs sind, arbeiten wir daran, weitere neue Märkte zu erschließen. Überall ist noch Luft nach oben.

FT: Wie reagieren Sie auf die sich verändernden Märkte und Bedürfnisse der Kunden?

Kordtomeikel: In unserer Konstruktionsabteilung arbeiten wir kontinuierlich an der Weiterentwicklung der Maschinen nach dem Baukastenprinzip. Mit unseren Kunden sind wir früher wie heute auf der Baustelle im direkten Dialog. So entstehen neue Produkte. Bei unseren Sondermaschinen können wir besondere technische Anforderungen umsetzen, sodass der Estrichleger mit seiner maßgeschneiderten Maschine die Arbeit erledigen kann. Viele Zulieferbetriebe aus der Region bringen die nach unseren Vorgaben produzierten Baugruppen und Teile in unsere Produktionsstätte in Rheda-Wiedenbrück. Dort entsteht dann jede individuell konfigurierte Maschine. Bei uns ist alles made in Germany. Das honorieren unsere Kunden.

FT: Sie stellen vom 8. bis 14. April auf der Messe Bauma in München aus. Was haben Sie Neues zu bieten?

Kordtomeikel: Derzeit entwickeln wir gemeinsam mit Deutz unsere neue Estrichmaschine mit Common-Rail-Technik zur Serienreife. Auf der Bauma werden wir u. a. die Alpha mit der neuen Stage-V-Abgas-Technik präsentieren. Sie hat noch mehr Leistung und ist dennoch sehr ökologisch und kraftstoffsparend.

Meilensteine der Unternehmensgeschichte
1999 BMS wird von Dieter Kerger gegründet. Im ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück bezieht das Unternehmen eine gemietete 50 m2 große Lagerhalle. Der Umzug in größere Geschäftsräume mit Lager, Werkstatt und Büros erfolgt 2002. Das Unternehmen beschäftigt inzwischen zwölf Mitarbeiter.

2003 BMS entwickelt die Estrichmaschine Worker No.1 in der eigenen Konstruktions- und Produktionswerkstatt und stellt sie 2004 auf der Bauma vor. Noch im selben Jahr wird die 50. BMS Worker No. 1 an einen Händler nach Litauen ausgeliefert. Weitere Länder in Osteuropa folgen.

2005 Mit der Präsentation auf der CTT in Moskau beginnt der Export von BMS nach Russland.

2006 Gründung der BMS-Tochtergesellschaft Baumatec in der Ukraine: Sie hat zuerst einen Sitz in Rivne, später erfolgte der Umzug nach Kiew.

2007 Premiere für die Worker No 1 Sigma, einer Estrichmaschine mit direkter Kraftübertragung vom Motor zum Kompressorblock.

2009 Mit Worker No 1 Fluid beginnt die Entwicklung von Fließestrichmaschinen. Wenige Monate später folgen die Einführung der Worker No 1 Fluid Pump zum Fördern von Fließestrichmaterialien und Worker No 1 Power Bull mit einem 4-Zylinder Deutz-Motor. Im selben Jahr zieht das Unternehmen um. Auf einer Grundstücksfläche von 8.000 m2 entstehen rund 3.000 m2 Nutzfläche. Das Investitionsvolumen liegt bei 2 Mio. EUR.

2014 Mit der Estrichmaschine Alpha Z3 präsentiert BMS sein neues Kühlsystem. Auf der Alpha-Basis folgen weitere Modelle, u. a. verschiedene Varianten der elektrisch betriebenen Estrichmaschine mit 32 bzw. 63 A.

2016 Nach dem Tod des Unternehmensgründers Dieter Kerger führen Ehefrau Gisela Kerger und Neffe Felix Kordtomeikel das Unternehmen weiter. Im selben Jahr werden die zuvor veräußerten Gesellschafteranteile zurückgekauft, sodass BMS sich wieder zu 100 % im Familienbesitz befindet.

2019 BMS feiert sein 20-jähriges Jubiläum mit Neuheiten auf der Bauma.
aus FussbodenTechnik 02/19 (Wirtschaft)