Matrazzo GmbH

Muun: Insolventes Start-up an Matrazzo verkauft


Duderstadt. Das insolvente Berliner Matratzen-Start-up Muun wird an die zu Otto Bock gehörende Matrazzo GmbH verkauft. Diese will die Marke inklusive des bestehenden Produktportfolios weiter ausbauen, wie das Unternehmen mitteilt. Muun wurde 2014 von Frederic Böert und Vincent Brass gegründet. Beide ziehen sich nach dem Verkauf aus dem operativen Geschäft zurück.

In dem am 30. Oktober 2018 eröffneten Insolvenzverfahren gelang es dem Insolvenzverwalter Dr. Jesko Stark in enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung, einen neuen Eigentümer für das angeschlagene Unternehmen zu finden. Die Marke Matrazzo wurde 2015 vom Orthopädie-Unternehmen Otto Bock ins Leben gerufen. Bis zur Gründung von Matrazzo verstand sich Otto Bock nach eigenen Angaben im Bereich Matratzen als reiner Zulieferer für namhafte Matratzenhersteller. Die Expertise im Bereich Orthopädie sei die treibende Kraft gewesen, "eine Matratze zu entwickeln, die nicht nur qualitativ höchsten Ansprüchen genügt, sondern auch aus orthopädischer Perspektive optimale Liegeeigenschaften bietet", heißt es in einem Firmenportrait.

"In Muun sehen wir eine perfekte Ergänzung zu unserem bestehenden Sortiment", erklärt der neue für die Marke verantwortliche Matrazzo-Geschäftsführer Sven Rudolf-Töpfer. "Muun wird für sich bestehen bleiben und setzt weiter auf die gemeinsam etablierten Geschäftsbeziehungen mit seinen Partnern on- wie offline." In einer Pressemitteilung kündigt Töpfer selbstbewusst an: "Mit dem neuen Eigentümer soll die Produktpalette weiter ausgebaut werden und Muun zum führenden Premiumanbieter im deutschsprachigen Raum aufsteigen."

Die von Muun vertriebenen Produkte - Matratzen und Bettgestelle sowie Decken und Kissen, wurden sowohl online, als auch bei ausgewählten Retailern und im eigenen Flagship-Store angeboten. Als Alternative zu herkömmlichen One-fits-all-Lösungen nahm das Unternehmen für sich in Anspruch, ein individualisierbares Schlafsystem zu bieten. Nicht ohne Erfolg: Muun wurde etwa mit dem Red Dot Design Award und dem German Design Award ausgezeichnet.

"Wir sind froh, eine nachhaltige Lösung für das Unternehmen, die Gläubiger und insbesondere unsere Kunden gefunden zu haben", lassen sich die bisherigen Geschäftsführer Frederic Böert und Vincent Brass zitieren. Nach einem turbulenten Jahr 2018 seien die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt. "In muun sehen wir eine perfekte Ergänzung zu unserem bestehenden Sortiment", sagt wiederum der neue Geschäftsführer Töpfer. "Die Strahlkraft der Marke ist ungebrochen stark."
aus Haustex 02/19 (Wirtschaft)