Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels (BTE)

Leichte Umsatzeinbußen


Der deutsche Haus- und Heimtextilfachhandel hat ein durchwachsenes Jahr hinter sich. Nach ersten BTE-Hochrechnungen wurde 2018 der Vorjahresumsatz im einstelligen Prozentbereich verfehlt. Insgesamt ist der Wettbewerbsdruck durch expandierende Möbeldiscounter und Online-Shops auch 2018 weiter gestiegen. Weitgehend stabil war nach ersten Hochrechnungen das Geschäft mit Deko- und Möbelstoffen sowie mit nicht textilen Bodenbelägen. Rückläufig waren dagegen die Umsätze bei Haustextilien, Bettwaren sowie Teppichen und textilen Bodenbelägen. Insgesamt erfreulich hat sich dabei das Objektgeschäft entwickelt, das nicht zuletzt vom aktuellen Bauboom profitieren konnte. Nach Schätzungen des BTE lag der Einzelhandelsumsatz mit allen textilen Sortimenten in 2018 bei rund acht Mrd. Euro. Nicht eingerechnet in diese Zahl sind die Umsätze mit Bettgestellen, Rahmen/Rosten, Wasser- und Polsterbetten, Sonnenschutz, Tapeten und Wandbekleidung, nicht-textile Böden sowie der große Bereich des Objektgeschäfts (Bürohäuser, Hotels, Krankenhäuser, Altenheime etc.).

Die amtlichen Zahlen des Statistischen Bundesamtes für den Einzelhandel (5-Prozent- Stichproben-Erhebung) liegen aktuell für die ersten zehn Monate des Jahres 2018 vor. Danach verzeichnete der auf Betten-, Haustextilien- und/oder Meterwarenfachhandel spezialisierte stationäre Handel aufgelaufen per Ende Oktober 2018 ein Umsatzminus in Höhe von 2,0 Prozent. Bei den amtlichen Handelszahlen werden nur Unternehmen erfasst, die mehr als 50 Prozent ihres Umsatzes mit dem jeweiligen Sortiment erzielen. Die oft beträchtlichen Umsätze von Warenhäusern, Möbelgeschäften, Baumärkten, Versendern, Online-Shops sowie der Lebensmitteldiscounter in diesem Segment bleiben also unberücksichtigt. Kaum abzuschätzen ist überdies der Umsatzanteil von E-Commerce am Markt für Haus- und Heimtextilien. Zwar dürfte dieser Absatzkanal in 2018 aller Voraussicht nach leichte Umsatzsteigerungen erzielt haben, sein Marktanteil dürfte jedoch nach BTE-Schätzungen - inklusive klassischem Versandhandel - noch unter 20 Prozent liegen. Schließlich eignen sich längst nicht alle Haus- und Heimtextilien so gut für den Versand wie z.B. Bettwäsche oder Frottierwaren. Für das Jahr 2019 ist der Haus- und Heimtextilhandel gedämpft optimistisch.
aus Haustex 02/19 (Wirtschaft)